Controlling-Instrumente für Start-ups

Das Controlling ermittelt Ursachen von Kursabweichungen und stellt Planungen zu einer Optimierung an. Für das Unternehmen bedeutet das: Permanente Datenkontrolle, Vergleiche und Veränderungen. Das beste Instrument haben Sie dabei schon mit der Buchführung in der Hand: Hier sind alle Zahlen des Unternehmens zusammengefasst. Nicht zuletzt deshalb ist es wichtig, dass Sie mit den Grundlagen der Buchführung vertraut sind, denn Controlling ist Chefsache (es sei denn, Sie haben einen eigenen Controller im Haus).

Viele Unternehmen verschenken aufgrund fehlenden Controllings ein enormes Potenzial – Kosten sind zu hoch, die Liquidität zu gering, die Kundenakquise gerät aufgrund des Tagesgeschäfts ins Stocken. Nutzen Sie die vorhandenen Controlling-Instrumente für Start-ups.

Der Controlling-Kreislauf

Das Controlling vollzieht sich dabei permanent in einem Kreislauf.

Controlling

Ziele sollten grundsätzlich präzise formuliert werden und möglichst realistisch sein. Nur dann können Sie im Anschluss die geeigneten Maßnahmen zur Optimierung Ihrer Abläufe festlegen und einleiten.

Controlling-Instrumente für Start-ups

In jedem Bereich stehen Ihnen unterschiedliche Tools für das Controlling zur Auswahl:

Unternehmensleistung

  • Break-even-Analyse
  • Jahreserfolgsrechnung: Gegenüberstellung von Gewinn und Verlust
    • Jedes Unternehmen ist zur Erfolgsrechnung verpflichtet.
    • EÜR oder Jahresabschluss (GuV und Bilanz)
  • Kostenrechnung: Welche Kosten fallen an?
    • Kostenartrechnung: Welche Kosten sind entstanden?
    • Kostenstellenrechnung: Wo sind die Koten entstanden?
    • Kostenträgerrechnung: Wofür sind Kosten entstanden?
    • Deckungsbeitragsrechnung: Wie trägt ein Projekt zur Kostendeckung bei?
    • Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)

betriebswirtschaftliche-auswertung

Kunden

  • Kundenanalyse
  • ABC-Analyse: Priorisierung von Kunden
    • A: Kunden mit höchstem Umsatz
    • B: Kunden mit mittlerem Umsatz
    • C: Kunden mit geringem Umsatz
  • Wettbewerber
  • Konkurrenzanalyse (Produkte)

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Finanzen

  • Liquiditätsplanung
    • 6-12 Monate im Voraus Gesamtkostenrechnung
    • Liquiditätsplanung ist Chefsache
    • Berücksichtigung von Zahlungsverzug, Fälligkeiten
    • Voraussetzung aussagekräftige Kostenrechnung
    • Liquiditätsreserve anschaffen für mindestens drei Monate
    • Kontokorrentkredit nur für kurzfristige Überziehungen nutzen
    • Schaffung kurzfristiger Zahlungsziele durch Anreize (Skonti)
    • Bei Großaufträgen Sicherheiten verlangen.
    • Unmittelbare Rechnungsstellung
    • Überblick über Zahlungseingänge
  • Kredite und Tilgung
    • Die Kostenrechnung bildet die Grundlage Ihrer Preiskalkulation. Nur wenn Sie hier im Plus sind, erzielen Sie Gewinne.

Controlling bei Start-ups

Beobachten Sie den Markt. Wenn Sie ein Start-up im High-Tech-Bereich gründen, das mit einer Innovation erfolgreich als First Mover am Markt agiert, gibt es sicherlich schon bald Nachahmer, die durch einen Zusatznutzen Marktanteile gewinnen wollen. Überdenken Sie Ihr Geschäftsmodell immer wieder und stellen es Konkurrenzunternehmen vergleichend gegenüber. Das Controlling bei Start-ups trägt zum unternehmerischen Erfolg bei, da nur durch eine sukzessive Marktanpassung langfristige Erfolge erzielt werden können.

  • Wo liegen Ihre Vorteile, wo die der Konkurrenz?
  • Können Sie eventuell durch Preis- oder Produktanpassungen neue Kunden gewinnen?
  •  Was macht die Zielgruppe?

Controlling

Controlling bei Start-ups

So wie Sie Ihre Mitbewerber beobachten, haben Sie auch immer ein Auge auf Ihre Zielgruppe. Beobachten Sie die Kundenbindung. Möglich ist das relativ einfach, z. B.

  • über die Anzahl genutzter Geschenkgutscheine
  • die Dauer von Geschäftsbeziehungen
  • die Dauer und Häufigkeit der Nutzung eines Angebotes
  • Umsatzzahl je Kunde oder die Anzahl getätigter Weiterempfehlungen

Ändern sich die Rahmenbedingungen oder Vorstellungen der Kunden, kommen Sie den veränderten Bedürfnissen nach.

Neben den Kundenbedürfnissen und Maßnahmen zur Kundenbindung ist die Beobachtung der Zielgruppe auch für Ihre Marketingaktivitäten unabdingbar.

  • Wo erreichen Sie Ihre Kunden am besten?
  • Gibt es neue Trends der Zielgruppenansprache?

Ein Beispiel: Nachdem Facebook einen großen Zulauf als Werbeplattform hatte, da es sehr genaue zielgruppenorientierte Möglichkeiten bietet, geht der Trend aktuell zu den bildbasierten Plattformen Pinterest und Instagram. Waren früher reine Textbotschaften ausreichend, fokussiert sich die Werbung heute auf das Storytelling.

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Typische Fehler im Controlling bei Start-ups

Beim Controlling sind einige Fehler möglich. Der größte dabei ist jedoch, erst gar kein Controlling zu betreiben. Vermeiden Sie die typischen Fehler:

  • kein Controlling
  • fehlende Zeit
  • Der Laden läuft zu gut.
  • fehlendes Problembewusstsein
  • Delegation führt zu Verlust des Überblicks.
  • unklare Kostenstellen
  • falsche Aufschlüsselung der Kosten
  • Controlling erfolgt aneinander vorbei.

Behalten Sie die Top 10 der wichtigsten Kennzahlen im Blick: Kosten für Unternehmer und Mitarbeiter, Mietkosten, Kosten für Ausstattung und Fahrzeuge, Kosten für Verbrauchsgüter, Materialkosten, Vertriebskosten, Preise je Produkt. Umsatz, Gewinn und liquide Mittel.

Vermeiden Sie typische Fehler im Marketing

Ganz egal, wie kompetent Gründer in ihrem Fachbereich sind – beim Marketing scheitern viele Unternehmen und bleiben damit weit hinter den potenziell möglichen Absatzzahlen zurück. Typische Fehler im Marketing, die Sie vermeiden können im Überblick.

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Sorgen Sie für ein Unternehmensgesicht!

Viele Unternehmen unterschätzen die Bedeutung des Firmenauftritts und bleiben als anonymer Dienstleistungsanbieter austauschbar. Sorgen Sie für einen werbewirksamen Außenauftritt durch eine sinnvolle Namensgebung, ein aussagekräftiges Logo und eine einheitliche Gestaltung Ihres Auftrittes durch ein Corporate Design. Und ganz wichtig: Arbeiten Sie den USP, das Alleinstellungsmerkmal Ihres Produktes heraus und kommunizieren Sie dieses.

Nachlassende Marketingaktivitäten

Sie starten werbewirksam mit einem lauten Knall, dann kommt nichts mehr. Vertrauen Sie nicht darauf, dass sich Ihre Zielgruppe langfristig an Sie erinnert, wenn sie nicht unmittelbar von Ihrem Angebot Gebrauch macht. Bringen Sie sich immer wieder ins Gedächtnis potenzieller Kunden. Dabei gilt: Marketing ist Chefsache!

Das Tagesgeschäft lässt keine Zeit

Im Rahmen des Tagesgeschäftes geht die Aufmerksamkeit für das Marketing verloren. Kunden beanspruchen Ihre Zeit mehr als erwartet, Vertrieb und Werbung bleiben auf der Strecke. Erstellen Sie einen Plan mit Verkaufs- und Werbemaßnahmen.

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Vernachlässigung der Neukundenakquise

Ein typischer Denkfehler. Sie starten erfolgreich und vielversprechend, plötzlich stagnieren Auftragseingang und Verkauf, die Zahl neuer Kunden bleibt überschaubar. Der Grund ist allzu häufig die vernachlässigte Akquise potenzieller Neukunden, die sich an der Zielgruppenanalyse orientiert. Viele Unternehmer verzetteln sich, Kosten übersteigen die Einnahmen und der Aufwand der schwammig geplanten Maßnahmen rechtfertigt den Aufwand nicht.

Es fehlt an einer Strategie

Jedes Unternehmen braucht früher oder später eine Strategie – egal, ob zum Wachsen oder für das Marketing. Dazu gehört auch die Definition von Zielen. Richten Sie an der Unternehmensstrategie und der daraus resultierenden Marketingstrategie auch das Budget aus. Je ehrgeiziger das Ziel, desto größer sollte auch das eingeplante Budget für das Marketing sein.

Überlegen Sie sich außerdem, wer Ihre Zielgruppe ist, wo Sie diese am Besten erreichen und welche Art der Ansprache erfolgreich sein könnte.

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Fehlende Berücksichtigung des MArktes

Viele Unternehmen büßen irgendwann an Umsatz ein, weil sie versäumen, die Konkurrenz und den Markt zu beobachten und verschlafen so notwendige Anpassungen, um dauerhaft erfolgreich zu sein.

Dazu gehört im Übrigen auch die Preisbildung: Eine sorgfältige Kalkulation, die nicht nur kostendeckend ist, sondern auch Gewinne verspricht, ist wichtig für den Unternehmenserfolg.

Typische Fehler im Marketing Vermeiden

Planen Sie Ihre Marketingaktivitäten sorgfältig – sie entscheiden über Erfolg und Misserfolg Ihres Vorhabens entscheidend mit. Scheuen Sie sich im Zweifel nicht, einen Experten in Anspruch zu nehmen – es muss nicht direkt die Full Service-Agentur für viele Tausend Euro sein, manchmal reichen einige Tipps. Wir beraten Sie dazu gern, stellen Sie eine unverbindliche Anfrage.

Erfolgsmessung von Marketing-Maßnahmen

Wenn Sie nicht wissen, welche Marketing-Maßnahme tatsächlich Kunden anzieht und welche Maßnahme ins Leere läuft, geben Sie möglicherweise viel Geld umsonst aus. Hilfreich ist eine Erfolgsmessung von Marketing-Maßnahmen, um zu wissen, an welchen Stellen Sie Kunden wirklich erreichen.

Dabei gilt vor allem eines: „Die Zielgruppe ist tot – es lebe die Zielperson“. Marketing dient heute vor allem einem Zweck: Nicht mehr das Produkt steht im Vordergrund, sondern der Mensch. Das Ziel ist also, möglichst viel über diesen zu erfahren. Datensammlung und -auswertung sind damit unabdingbare Voraussetzungen für den Erfolg von Marketing-Maßnahmen.

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Messung der Marketing-Aktionen

Wie auch das Unternehmens-Controlling trägt eine Messung Ihrer Werbemaßnahmen zu einer verbesserten Performance bei. Eine einfache Messung der Umsätze ist dazu nicht ausreichend, da Sie hier nicht ablesen können, welche Verkäufe durch die Werbemaßnahme begründet sind. Sie wissen dann bestenfalls, dass ach einer Aktion Umsätze anstiegen. Wo und mit welchen Mitteln Sie Ihre Kunden dabei gewonnen haben, steht meist weiterhin in den Sternen.

Erfolgsmessung von Marketing-Maßnahmen mit Gutscheincodes

Eine einfache Methode der Erfolgsmessung sind beispielsweise Gutscheincodes. Platzieren Sie auf unterschiedlichen Werbeträgern verschiedene Codes. So können Sie bei einer parallel gefahrenen Multichannel-Aktion direkt sehen, wie viele Kunden auf Plakate, Flyer oder Printanzeigen reagiere und Kaufentscheidungen lassen unmittelbar auf die Maßnahme zurückverfolgen.

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WErbeanzeigen in Sozialen Netzwerken

Online-Werbeanzeigen bieten die Möglichkeit, unterschiedliche Motive und Überschriften auszuprobieren und so zu testen, welche am besten funktionieren. Wurden hierfür zuletzt Cookies genutzt, so bietet Facebook aktuell den Atlas Adserver (www.atlassolutions.com), der das Targeting auf der Basis der anonymisierten ID vollzieht. Dieser wirbt damit, aufgrund einer geräteübergreifenden Wiedererkennung von Nutzern sowie dem Datenabgleich von Telefonnummern und E-Mail-Adressen über Trusted Partner auch Online- und Offline-Kampagnen miteinander verknüpfen zu können.

Es lohnt sich, die Tools bei Facebook, AdWords und Co. zu nutzen. um sich intensiv mit der Zielgruppe auseinanderzusetzen. Wo kommen die Käufer her, welche Interessen haben sie, auf welche Anzeigen reagieren sie? Vor allem letzteres ist wichtig, da sich beispielsweise auch nicht jedes Keyword für alle Zielgruppen eignet und auch Fotos müssen auf eine spezielle Zielgruppe abgestimmt sein.

Auch Anbieter wie WordPress bieten Möglichkeiten einer umfassenden Seitenstatistik. Ein brauchbares Tool ist z. B. WP Statistics. Mit diesem Plug-in lässt sich sehen, wo welcher Nutzer herkommt und welche Punkte der Seite besonders beliebt sind.

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Erfolgsmessung von Marketing-Maßnahmen durch Befragungen ermitteln

Sogenannte Recognition-Tests widmen sich der Erforschung der Wiedererkennungswerte einzelner Anzeigen, das Recall-Verfahren ermittelt die Wiedererkennungswerte von Werbung in einem zeitlichen Abstand zum Werbekontakt. Zur Durchführung werden hier Konsumenten zu ihrer Erinnerungsleistung befragt. Diese Maßnahme ist jedoch relativ aufwendig und eignet sich nur bedingt für Start-ups.

Werbung von Start-ups

Werbung dient der Absatzförderung durch die Bekanntheitssteigerung und das Wecken von Kaufinteresse. Vermitteln Sie dem Kunden dazu einen Nutzen durch die Betonung des Produktvorteils. Gerade bei Neugründungen dient die Werbung von Start-ups dem erfolgreichen Markteintritt. Wie auch für die PR sollten 2-3 % des Umsatzes in die Werbung fließen. Ein Teil davon darf ruhig in die Gestaltung der Werbemittel fließen – billig wirkt auch oft so und erzeugt schlimmstenfalls eher einen gegenteiligen Effekt.

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Wie Werbung wirkt

Werbung zielt weniger auf Information, sondern bedient sich vor allem der Suggestion – die Ansprache des Unbewussten im Menschen:

  • Wünsche
  • Ängste
  • Mitgefühl
  • tradierte Meinungen
  • Schutzgefühle gegenüber Kindern
  • Bequemlichkeit
  • Triebe
  • Assoziationen

Do’s and Don’ts der Werbebotschaft

Verbinden Sie die Werbeaussage mit einem Call to action, einer Handlungsaufforderung. Richten Sie die Werbestrategie an der Zielgruppe und ihren Bedürfnissen und Lebensweisen aus. Überlegen Sie sich, wie und wo sich die Zielgruppe am besten ansprechen lässt. Nutzen Sie ein Corporate Design mit einem einprägsamen Logo, um den Effekt zu verstärken. Werbung muss leicht verständlich sein. Fassen Sie sich kurz und arbeiten Sie die Botschaft deutlich heraus. Vermeiden Sie Schachtelsätze ebenso wie schwer lesbare Schriftbilder.

Wählen Sie Bilder mit Bedacht: Sie verstärken Aufmerksamkeit und Werbeeffekt, gleichzeitig hängt der Effekt aber auch von Originalität und Ausdruckskraft ab. Die Wahl des Mediums hängt ab von Zielgruppe und Reichweite, sowie nicht zuletzt vom Budget für die Werbemaßnahmen. Grundsätzlich gibt es kaum etwas, das nicht als Werbeträger geeignet ist: Litfasssäulen, Gehwege, Berghänge, U-Bahn-Stationen, Kugelschreiber, Feuerzeuge, Prospekte, Videospiele, Trikotwerbung, Schaufenster, Tätowierungen, Coupons oder Radio und TV sind nur einige der möglichen Werbeträger.

Unterscheiden lassen sich ferner Direktwerbung, Mundpropaganda, virales Marketing und Product Placement ebenso wie Werbeformen für Konsum- und Investitionsgüter, die sich hinsichtlich ihrer Strategien und Tonalität maßgeblich voneinander unterscheiden.

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Gesetzliche Rahmenbedingungen

Haben Sie postalische Adressen über einen Newsletter oder Online-Shop generiert, gelten für Werbeschriften auf dem Postweg keine Beschränkungen. Das Herantreten an den Kunden per Telefon, SMS oder Fax erfordert jedoch die ausdrückliche Zustimmung des Kunden (opt-in). Gleiches gilt für Werbe-Mailings und auch Newsletter gelten als Werbung. Beachten Sie bei der Gestaltung die Einwilligung des Kunden und nutzen Sie die Option der Rückbestätigung über eine Bestätigungsmail (double-opt-in).

  • Persönlichkeitsrechte
  • Datenschutz
  • Werbeverbote nach UWG
  • Anti-Spam-Regeln

Daneben gelten gesetzliche Einschränkungen durch das UWG (unlauterer Wettbewerb), produktspezifische Werbeverbote (Tabakwaren, verschreibungspflichtige Arzneimittel), Etikettierungsvorschriften, Irreführungsverbot und Einschränkung nach der sogenannten Fernsehrichtlinie (89/552/EWG). Verboten sind nach UWG beispielsweise Angstwerbung, eine unsachliche Beeinflussung, die Nutzung von Gewinnspielen zur Verkaufsförderung, die Herabsetzung von Konkurrenten, Schleichwerbung, Irreführung und vergleichende Werbung, Geheimnisverrat und Schneeballsysteme. Des Weiteren unterliegen Kinder und Jugendliche aufgrund des besonderen Schutzbedürfnisses besonderer Aufmerksamkeit, wonach sich beispielsweise das Alkohol- und Tabakverbot in Telemedien begründet.

Vorsicht geboten ist bei der Außenwerbung. Wenngleich grundsätzlich jedes Unternehmen Außenwerbung betreiben darf, so gelten hinsichtlich baurechtlicher Bestimmungen sowie der Platzierung von Werbemaßnahmen auf öffentlichem Grund Sonderregelungen, die von der Wegeaufsichtsbehörde oder der Straßenverkehrsordnung geregelt sind. Beispielsweise gibt es unter Umständen Gebiete mit städtebaulicher Bedeutung, in denen Werbung grundsätzlich untersagt ist. Über die genauen Gegebenheiten vor Ort informieren Sie sich z. B. bei der IHK.

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Werbeformen bei der Werbung von Start-ups

Werbeträger, -inhalt und Zielgruppe sollten zusammenpassen, um das optimale Ergebnis aus Ihrem Marketingbudget herauszuholen. Damit ist nicht jede Werbeform gleichermaßen für Ihr Vorhaben geeignet. Überlegen Sie sich zuallererst, wen Sie erreichen möchten und wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Sind es Kinogänger? Lesen Ihre Käufer spezielle Fachzeitschriften? Eignet sich eine öffentliche Werbeform wie Plakatwerbung oder vielleicht doch eher der Direktversand in die Haushalte?

Medium Vorteile Nachteile
Zeitung kurzfristige Disponierbarkeit, exaktes Timing, hohe Aktualität diffuse Zielgruppenansprache
Special-Interest-Zeitschriften hohe Wahrscheinlichkeit von Mehrfachkontakten, hohe Reichweite, geringe Kosten Streuverluste, längerfristige Planung ist erforderlich
Fachzeitschriften hohes Involvement, spezifischer Leserkreis Informationsvermittlung wirkt der Werbeintention entgegen – Gefahr, dass Werbung ignoriert wird
Fernsehen Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten, geografische und zeitliche Flexibilität hohe Kosten, Einschränkungen bei der zeitlichen Platzierung
Kino hohe Kontaktwahrscheinlichkeit, hohe Intensität geringe Reichweite, hohe Reaktanzgefahr
Radio niedrige Kosten bei hoher Reichweite, regional effektiv für flächendeckende Werbung ungeeignet, teilweise schwere Erreichbarkeit der Zielgruppe
Internet Vielfalt an Gestaltungsoptionen, kurzfristige Disponierbarkeit, exaktes Timing, hohe Aktualität, gezielte und individuelle Zielgruppenansprache hohe Reaktanzgefahr, Ad-Blocker
Außenwerbung regional und überregional, Vielfalt an Gestaltungsoptionen, hohe Aktualität, exaktes Timing hohe Streuverluste, geringe Aufmerksamkeit, Vorlaufzeit
Anzeigenblätter hohe Aktualität, exaktes Timing hohe Reaktanzgefahr, nur regional, Streuverluste

Werbung in sozialen Medien

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich aktuell die Sozialen Netzwerke. Ob Facebook, Twitter, YouTube oder die Plattformen mit dem Schwerpunkt auf Bildern – Pinterest, Snapchat und Instagram – erfreuen sich auch bei Unternehmen immer größeren Interesses. Sie bieten nicht nur die Möglichkeit zur Kommunikation mit (potenziellen) Kunden, sondern auch zahlreiche Tools zur Zielgruppenanalyse. Gleichzeitig bietet sich über Bilder die Option zur emotionalen Nutzeransprache – gerade bei Instagram und Pinterest ist damit das Potenzial gegeben, „will ich auch haben“-Effekte zu erzielen.

Public Relations

Die Bedeutung der Public Relations (PR) ist immens. Über Zeitungen und Onlineberichte erreichen Sie viele Menschen. 2-3 % des Umsatzes sollten auch bei kleineren Unternehmen in die PR fließen, keinesfalls darf die Öffentlichkeitsarbeit nebenbei erfolgen.

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Aufgabenfelder der Public Relations

Die Deutsche Gesellschaft für Public Relations (DPRG) nennt zwölf Aufgabenfelder der PR:

  • Human Relations als Mitarbeiterkommunikation
  • Media Relations als Kommunikation mit Vertretern journalistischer Massenmedien als potenzielle Multiplikatoren
  • Public Affairs als Kommunikation mit Mandats- und Entscheidungsträgern in Politik und öffentlicher Verwaltung
  • Financial/Investor Relations an Kreise mit Kapitalinteressen
  • Community Relations als Kommunikation mit Anwohnern und dem nachbarschaftlichen Umfeld
  • Product Publicity/Produkt-PR als Kommunikation mit Nutzern und potenziellen Nutzern von Produkten und Dienstleistungen
  • Öko-Relations sind an kritischen Diskursen um Normen und Werte der Umweltbilanz ausgerichtet.
  • Issues Management dient themenbezogener Kommunikation.
  • Crisis Management regelt kritische Kommunikationssituationen.
  • Corporate Identity – das kommunikative Erscheinungsbild des Unternehmens
  • Vertriebs-PR zur Unterstützung von Vertriebsaktivitäten
  • Internationale Public Relations

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Instrumente der Public Relations

Mögliche Instrumente der Public Relations sind

Pressearbeit mithilfe von Pressemitteilungen

  • Reden
  • Interviews
  • Pressekonferenzen
  • Internetkanäle
  • Bereitstellung von Fotomaterial
  • Auswertung und Analyse der Berichterstattung, Controlling
  • Mediengestaltung durch ein Corporate Design
  • interne Kommunikationsformen
  • Trainingsangebote
  • Online-PR über Webseiten und Blogs
  • Sponsoring
  • Tag der Offenen Tür und Sonderaktionen
  • Übernahme sozialer Verantwortung

Nutzen Sie beispielsweise das Sponsoring: Durch finanzielle Beteiligung oder der Bereitstellung von Produkten haben Sie die Möglichkeiten, über Veranstaltungen Bekanntheit zu erzielen. Der örtliche Fußballclub braucht neue Trikots? Sie drucken die Karten für das nächste Kulturevent? Oder machen sich durch die Übernahme sozialer Verantwortung einen guten Namen?

Tun Sie Gutes – und sprechen Sie darüber. Auch Sonderaktionen bieten sich für lokal aktive Unternehmen an: Nutzen Sie Jubiläen als Anlass, um Sonderaktionen wie einen Tag der Offenen Tür zu initiieren. Bestenfalls schreibt die lokale Presse einen Artikel darüber – Ihre Bekanntheit steigt.

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Die Website als digitale Visitenkarte

Eine Schnittstelle von Public Relations und Werbung ist Ihre Webseite: Hier kreieren Sie ein öffentliches Image und stellen Informationen bereit, die auch Journalisten nutzen können. Gleichzeitig stellen Sie möglicherweise Produkte in der Form klassischer Werbung mit dem Ziel der Absatzförderung dar. Vergegenwärtigen Sie sich die Wichtigkeit einer professionellen Webseitengestaltung. Sie ist Ihre digitale Visitenkarte.

Das professionelle Erstellen einer Webseite muss nicht teuer sein. Waren früher umfangreiche Programmierkenntnisse erforderlich, um ansprechende Seiten zu entwickeln, gibt es mit WordPress aktuell ein kostenloses Tool (www.wordpress.org), das sich mit wenigen Klicks auf der eigenen Domain installieren lässt – unzählige Designvorlagen inklusive. Neben der Webseite lässt sich damit auch ganz klassisch ein Corporate Blog erstellen.

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Nutzung der sozialen Netzwerke

Eine weitere Form des virtuellen Auftrittes ist das Social-Media-Marketing. Kaum ein Unternehmen, das noch nicht auf Facebook, Twitter und Co. vertreten ist. Sicherlich – die sozialen Netzwerke bieten nicht zuletzt aufgrund höchst individueller Einstellungsmöglichkeiten bei der Zielgruppenadressierung ein enormes Werbepotenzial.

Doch macht es wenig Sinn, die Angebote zu nutzen, nur um dabei zu sein. Gerade in den Sozialen Netzwerken ist die klassische Werbung out, Leser folgen Unternehmen nur dann, wenn diese einen Mehrwert bieten. Weg von der drögen Produktvorstellung, hin zu Information und Unterhaltung rund um das Thema. Hier setzt die PR an. Stellen Sie sich vorab jedoch einige Fragen:

  • Haben Sie eine Geschichte zu erzählen?
  • Sind Ihre Kunden überhaupt in den Netzwerken unterwegs?
  • Haben Sie die zeitlichen Kapazitäten, um die Seite zu betreuen?

Überlegen Sie, welche sozialen Netze für Ihr Unternehmen überhaupt infrage kommen und was Sie jeweils erreichen möchten: Reputationsmanagement? Kundenservice? Verknüpfung mit einem eCommerce-Angebot?

Vergessen Sie dabei kurzfristige Effekte – der Erfolg macht sich nur selten unmittelbar bemerkbar, meist sind es erst positive Langzeiteffekte. Bleibt dieser aus (nur die wenigsten Unternehmen schaffen es, über Inhalte langfristig eine konstant hohe organische Reichweite zu erzielen), haben Sie immer noch die Möglichkeit, Ihre Seite mit tagesaktuellen Budgets bei einer komplett individuell definierten Zielgruppe zu bewerben.

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Entscheidend ist der Wiedererkennungswert

Egal, was Sie tun – wichtig ist Ihr Wiedererkennungswert. Entwickeln Sie für Ihre Public Relations-Strategie ein einheitliches Design, mit dem Sie Ihren Kunden von Anfang an gegenübertreten. Briefpapier, Visitenkarten, Prospekte und Webseite sollten einen Wiedererkennungswert haben und Logo, Schriftart und Bilder auf das Design abgestimmt sein. Ihre Kunden werden aufmerksam und assoziieren Eigenständigkeit, Langlebigkeit, Ästhetik und Modernität mit Ihrem Unternehmen. Entsprechend lohnt es sich, einen professionellen Grafiker zu beauftragen.

Entwicklung einer Marketingstrategie

Marketing ist ein Dauerjob. Planen Sie Marketingaktivitäten fest in Ihre Abläufe ein, denn Sie müssen nicht nur permanent die Zielgruppe ansprechen, um dauerhaft erfolgreich zu sein, sondern auch berücksichtigen, dass Märkte keine statischen Konstrukte sind, sondern sich permanent verändern. Passen Sie deshalb Ihre Marketingstrategie immer wieder an. Widmen Sie sich deshalb kontinuierlich der

  • Marktsituation (Ansprüche des Marktes an Ihr Angebot, Kundenbedürfnisse, Preisakzeptanz, Konkurrenten)
  • Unternehmenssituation (Handlungsspielräume gegenüber Mitbewerbern)

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Entwicklung einer Marketingstrategie

Definieren Sie Marketingziele – kurz-, mittel- und langfristige, d. h. zum Beispiel Umsatzsteigerungen um x %, Marktanteile von x % oder ein bestimmtes Unternehmensimage. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie die Ziele erreichen? Entwickeln Sie ein Maßnahmenpaket für einzelne Marktsegmente. Nutzen Sie die 4P des Marketings als Rahmen, um alle Aspekte zu berücksichtigen:

  • Produkt: Wie gestaltet sich der Nutzen für Ihre Kunden? Was sind die Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz? Überzeugen Sie durch Verpackung und/oder Service? Überzeugen Sie durch einen Neuheitswert oder eine herausragende Qualität?
  • Preis: Was ist der optimale Absatzpreis für Ihr Angebot? Bieten Sie Rabatte und Boni an? Wie sind die Zahlungsbedingungen?
  • Promotion: Steigern Sie die Bekanntheit Ihres Angebotes – dynamisch, elegant, seriös oder flippig. Wählen Sie die Form der Kundenansprache und wählen Sie passende Instrumente für Ihre Zielgruppe aus.
  • Placement (Distribution und Vertrieb): Welche Standorte nutzen Sie? Welche Vertriebswege bieten Sie an? Lieferzeiten und Lieferwege müssen mit der Zielgruppe übereinstimmen. Zuverlässigkeit ist bedeutend! Vor allem im Zeitalter des Internets spielt hier die Bequemlichkeit der Verbraucher eine entscheidende Rolle.

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Marketingmix

Auf dieser Basis entwickeln Sie einen Marketingmix – Instrumente zur Umsetzung und eine optimale Abstimmung der Maßnahmen aufeinander. Verwenden Sie bei allen Maßnahmen ein einheitliches Erscheinungsbild. Geben Sie Ihrem Unternehmen einen Wiedererkennungswert, ein Gesicht. Erreichen Sie, dass Menschen sich an Sie erinnern.

Formulieren Sie den Nutzen für die Kunden deutlich und heben Sie diesen in Ihrer Marketingstrategie hervor. Wählen Sie eine humorvolle, pragmatische, emotionale oder sachliche Ansprache. Erzählen Sie Geschichten und lassen Sie zufriedene Kunden zu Wort kommen. Wählen Sie ein individuelle Ansprache für unterschiedliche Kunden, überzeugen Sie im Verkaufsgespräch – bereiten Sie sich gegebenenfalls durch Trainings auf das Gespräch vor. Das stimmen Sie selbstverständlich mit dem Ihnen zur Verfügung stehenden Marketing-Etat ab.

Online oder offline, PR oder Werbung?

Im Wesentlichen stehen Ihnen für Ihr Marketing zwei Maßnahmen zur Verfügung: PR – die klassische Öffentlichkeitsarbeit – und Werbung. Während die externe PR auf das Herstellen von Beziehungen und Sympathiegewinne sowie das Erwirken eines konsistenten Bildes in der Öffentlichkeit abzielt, richtet sich die interne PR vorrangig an Mitarbeiter und Führungskräfte. Beide streben eine Beeinflussung der Meinungsbildung an – Werbung hingegen hat hingegen die direkte, kurzfristig orientierte Absatzförderung zum Ziel.

Öffentliches Auftragswesen

In manchen Branchen und bei städtischen Vorhaben ist die Vergabe für öffentliche Ausschreibungen vorgeschrieben, damit alle Anbieter die gleichen Chancen haben, um an einen solchen Auftrag zu kommen. Der Bereich öffentliches Auftragswesen zeichnet sich im Wesentlichen durch enge gesetzliche Rahmenbedingungen aus.

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öffentliches Auftragswesen – die Regelungen

Generieren Sie Ihre Aufträge über öffentliche Ausschreibungen, sind in der Regel zahlreiche Vorschriften relevant. Deutschlandweit gelten

  • Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB)
  • Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen (VOL/A)
  • Allgemeine Vertragsbedingungen für die Durchführung von Leistungen (VOL/B)
  • Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF)
  • Sektorenverordnung (SektVO)
  • Verteidigungs- und Sicherheitsvergaberichtlinie (VSVgV)
  • Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)
  • Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (Vergabeverordnung – VgV)
  • Bevorzugtenrichtlinien für Vertriebene, Sowjetzonenflüchtlinge, Verfolgte, Evakuierte, Werkstätten für Behinderte und Blindenwerkstätten

Darüber hinaus gibt es weitere länderspezifische Regelungen, die Sie beachten müssen. Gesonderte Richtlinien gelten außerdem für europäische Auftragsvergaben:

  • Richtlinie 2014/24/EG über die Koordinierung der Verfahren zur Vergabe öffentlicher Bauaufträge, Lieferaufträge und Dienstleistungsaufträge
  • Sektorenrichtlinie (SKR) für Wasser-, Energie- und Verkehrsversorgung
  • Richtlinie 2009/81 Verteidigungsrichtlinie
  • Richtlinie 2007/66/EG zur Änderung der Vergabenachprüfungsordnung
  • Richtlinie 2014/23/EU zur Vergabe von Konzessionen

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Vergabeverfahren

Entsprechend unterscheiden sich die Vergabeverfahren:

  • nationales Vergabeverfahren
  • europaweites Vergabeverfahren

Welches Verfahren genutzt wird, entscheidet sich nach der Bestimmung der Leistungsart sowie der Schätzung des Gesamtauftragswertes (netto).  Übersteigt der Schwellenwert die Höchstsumme, erfolgt eine europaweite Ausschreibung.

Tabelle: Vergabeverfahren im Vergleich

oberste und obere Bundesbehörden und vergleichbare Bundeseinrichtungen andere öffentliche Auftraggeber i.S.d. § 98 GWB
Lieferleistungen 133.000 € 206.000 €
Forschungs- und Entwicklungsleistungen 206.000 € 206.000 €
Dienstleistungen des Anhangs IB 206.000 € 206.000 €
übrige Dienstleistungen 133.000 € 206.000 €
Bauleistungen 5.150.000 € 5.150.000 €

Wahl des Vergabeverfahrens

Ein öffentlicher Auftraggeber kann die Vergabeart nicht frei wählen, sondern muss eine vorgegebene Hierarchie befolgen:

  • öffentliche Ausschreibung
  • beschränkte Ausschreibung
  • freihändige Vergabe

Nur wenn nicht öffentlich ausgeschrieben werden kann, darf eine beschränkte Ausschreibung erfolgen. Mit beiden Verfahren geht die Einhaltung bestimmter Fristen einher. Der Unterschied liegt jedoch in der Zahl der Bieter, die im öffentlichen Verfahren unbegrenzt, im beschränkten Verfahren holt der Auftraggeber eine begrenzte Anzahl von Angeboten nach individueller Aufforderung ein. Diesem vorangestellt ist jedoch in jedem Fall ein öffentlicher Teilnahmewettbewerb.

Bei der freihändigen Vergabe fordert der Auftraggeber mindestens drei Bewerber zur Abgabe eines Angebotes auf. Die Durchführung dieses Verfahrens ist jedoch nur in Ausnahmefällen möglich.

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Sorgfältige Kalkulation

Für Sie als potenziellen Auftragnehmer ist es wichtig, bei der Abgabe des Angebotes sorgfältig zu kalkulieren, da die angegebenen Preise bindend sind. Es hilft Ihnen nicht, wenn Sie den Auftrag erhalten, sich das Geschäft jedoch als Verlust entpuppt.

Kundengewinnung und Kundenbindung

Um erfolgreich am Markt zu bestehen, benötigen Sie bereits zu Beginn der Unternehmung Kunden. Die Kundengewinnung ist ein wichtiger Bestandteil des täglichen Geschäfts. Doch ist der Aufwand zur Akquise von Neukunden hoch, die Kosten damit ebenso. Viel günstiger sind Kunden, die nach dem ersten Kauf zurückkehren, weil sie mit Preis und Leistung zufrieden sind. Entsprechend sollten Sie sich auf die Kundenbindung konzentrieren.

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Gezielte Kundengewinnung

Das Gießkannenprinzip ist für die erfolgreiche Akquise nicht sinnvoll. Bereiten Sie sich gezielt auf ein Gespräch vor und kontaktieren Sie den Ansprechpartner z. B. per E-Mail oder Brief und warten Sie die Antwort ab (die Wahrscheinlichkeit des Feedbacks liegt bei etwas 1 %).

Steigern Sie die Erfolgswahrscheinlichkeit durch ein telefonisches oder persönliches Nachhaken. Pflegen Sie eine genau definierte Anzahl von Wunschkunden durch wiederkehrende Ansprache per Telefon, E-Mails, oder Einladungen. Abwarten führt nicht zum Erfolg. Ihre Aufgabe ist es, einen aktiven Dialog mit dem (potenziellen) Kunden zu pflegen.

Eine wiederholte Kontaktaufnahme auf unterschiedlichen Kommunikationswegen erhöht Ihren Wiedererkennungswert und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie den Kunden in einer Situation treffen, in der Ihr Produkt zu seinen aktuellen Bedürfnissen passt. Variieren Sie in der Ansprache und notieren Sie, welche Maßnahme erfolgreich war. Halten Sie bestenfalls weitere Interessen oder Hobbys fest, die Sie zur Intensivierung des Kontakts nutzen können.

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Ablehnung gehört zum Tagesgeschäft

Es ist dabei vollkommen normal, am Telefon abgewimmelt zu werden. Versuchen Sie auch nach einem Nein, das Gespräch am Laufen zu halten und versuchen an Informationen zu kommen, welche Gründe zu der Absage führten. Hierfür gibt es spezielle Gesprächstechniken, die besonders erfolgversprechend sind. Sollten Sie immer wieder abgewiesen werden, machen Sie sich nichts daraus. Erfolg kommt hier über die hohe Anzahl von Versuchen zustande.

Maßnahmen zur Kundenbindung

Eine Faustregel besagt: Mit 20 % der Kunden erzielen Sie 80 % des Umsatzes. Bei all Ihren unternehmerischen Aktivitäten priorisieren Sie also diese Kerngruppe. Bedeutende Faktoren der Kundenbindung sind:

  • Zufriedenheit: Freundlichkeit der Mitarbeiter, Servicequalität, Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Vertrauen durch Zuverlässigkeit und Kompetenz
  • schnelle Reklamationsabwicklung
  • laufende Kundenkontakte
  • Service bei Wartung und Installation
  • redaktionelle Kundenzeitschriften mit Mehrwert
  • persönlicher Telefonkontakt
  • Bonusprogramme
  • Zusatzangebote wie Bringservice, Parkplätze, Spielecken
  • Kundenkompetenz schaffen: Benutzerhandbücher

Kundenakquise – Vorarbeit

Bevor Sie sich an die eigentliche Arbeit – die Kundenakquise – machen, bedarf es einiger Maßnahmen, damit die Kundengewinnung am Ende auch erfolgreich ist.

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Vorarbeiten zur Kundengewinnung

  • Definieren Sie den Nutzen für den Kunden. Warum sollte er genau Ihr Produkt und nicht das der Konkurrenz kaufen?
  • Definieren Sie eine Kundengruppe, die einen besonders hohen Nutzen aus dem Angebot ziehen würde. Was zeichnet diese Idealkunden aus? Legen Sie eine Datenbank mit potenziellen Kandidaten an.
  • Identifizieren Sie den richtigen Ansprechpartner. Wer verfügt über die Entscheidungsmacht über finanzielle Mittel und die entsprechende Autorität, um über den Kauf Ihres Angebotes zu entscheiden? Sprechen Sie nur diese Person an, alle anderen sind verschenkte Zeit.
  • Identifizieren Sie die aktuelle Situation Ihres Ansprechpartners. Welche Bedürfnisse kann Ihr Produkt gerade jetzt befriedigen? Können Sie ein aktuelles Problem lösen, haben Sie gute Chancen auf den Zuschlag.
  • Vermeiden Sie Monologe und versuchen stattdessen, Informationen zu erhalten. Passen Sie das Angebot an die Situation an, indem Sie Ihrem Gesprächspartner aktiv zuhören.
  • Eignen Sie sich Gesprächstechniken an, um auf Einwände schlagkräftige Argumente parat zu haben.
  • Vermeiden Sie kurzfristige Akquisetätigkeiten, wenn es bereits brennt. Eine gute Akquise hat eine Vorlaufzeit von nicht selten 6-12 Monaten.

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Adressensammlung zur Kundenakquise

Bereiten Sie sich auf die Kundenakquise systematisch vor. Vermeiden Sie spontane Schnellschüsse und planen Sie die Ansprache sorgfältig, denn meist haben Sie nur eine Chance, Ihren Gesprächspartner von sich zu überzeugen.

Beginnen Sie mit der Adressenrecherche. Einen ersten Anhaltspunkt bieten Branchenbücher oder Ausstellerlisten von Fachmessen. Beispielsweise bietet die Messe AG Hannover eine Liste aller Aussteller der dort stattfindenden Messen. Die Datenbank liefert Firmen- und Markennamen ebenso wie Produktgruppen (www.messe.de/globis).

Auch in Zeitungen, Fachzeitschriften und Adressverlagen (z. B. Wer liefert was? -> www.wlw.de) können Sie, teilweise gegen Erhebung einer Gebühr, fündig werden. Immer wichtiger wird darüber hinaus das Internet. Haben Sie ein Auge auf soziale Netzwerke wie Xing, Facebook und LinkedIn.

In einem zweiten Schritt machen Sie sich auf die Suche nach dem passenden Ansprechpartner. Nutzen Sie Vorab-Telefonate mit der Firmenzentrale, um Personen herauszufiltern, die über die Entscheidungshoheit zur Auftragsvergabe verfügen und gleichzeitig den Wert Ihres Angebotes einschätzen können.