Businessplan und Existenzgründung

Möchten Sie ein Unternehmen gründen, sollten Sie unbedingt einen Businessplan schreiben.

Wozu einen Businessplan schreiben?

Ein Geschäftsplan dient der schriftlichen Fixierung einer Geschäftsidee sowie den Maßnahmen zu deren erfolgreicher Umsetzung. Abhängig von der Unternehmensreichweite gestaltet sich der Umfang:

  • Unternehmen mit lokalem Bezug: 5-10 Seiten
  • Unternehmen mit regionalem Bezug: 10-20 Seiten
  • Unternehmen, die national oder international tätig sein: 20-40, max. aber 50 Seiten

Der Businessplan kann entweder vor einer Neugründung oder im laufenden Betrieb eines Unternehmens erstellt werden, wenn neue Produkte eingeführt, Kooperationen geschlossen oder Investitionsentscheidungen getroffen werden.

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Was gehört in den Businessplan?

Der Inhalt hängt im Wesentlichen von der Zielgruppe (unternehmensinterne Manager der Führungsebene, potenzielle Investoren etc.) sowie dem Zweck (Gewinnung von Geldgebern, Controlling) ab. Die Struktur folgt dabei immer einem ähnlichen Aufbau, wenngleich sich die Schwerpunkte unterscheiden:

  • Executive Summary: Zusammenfassung der wichtigsten Punkte in einer Übersicht auf max. 2 Seiten: Produkt, Dienstleistung, Kundennutzen, Zielgruppe, relevanter Markt, Marktpotenzial, Fähigkeiten und Kenntnisse des Gründerteams, mögliche Renditen, Umsatz, Stärken, Schwächen, Risiken
  • Darstellung der Geschäftsidee: Vision und Mission, mittel- und langfristige Ziele des Unternehmens, Alleinstellungsmerkmal (USP), übergeordnete Strategie der Zielerreichung, Meilensteine zur Zielerreichung
  • Management und Gründerteam: Vorstellung der für das Vorhaben relevanten Teammitglieder sowie deren Kompetenzen
  • Markt und Wettbewerb: Analyse der aktuellen Marktsituation, Konkurrenzanalyse, aus der Analyse resultierendes Potenzial für die eigene Unternehmung
  • Marketing und Vertrieb: Festlegung der Positionierung des Unternehmens im Verhältnis zu seinen Mitbewerbern: Markteintrittstrategie, Werbemaßnahmen, Vertriebsstrategie
  • Unternehmensform: Rechtsform des Unternehmens, Vollzeit- und Teilerwerbsmodelle, Kapital- und Organisationsstruktur
  • Finanzplanung: wirtschaftliche Tragfähigkeit einer Unternehmung: Liquiditätsplanung (alle Einnahmen inklusive Umsatzsteuer, Eigenkapital und Kreditauszahlungen abzüglich der im Ausgabenplan erfassten Positionen wie Mieten, Löhne und Wareneinkäufe), Rentabilitätsplan anhand einer Gewinn- und Verlust-Rechnung bzw. Plan-Bilanz, Investitions- und Kapitalbedarf
  • Risikobewertung: Best-Case- und Worst-Case-Szenario, SWOT-Analyse
  • Ablaufplan: permanente Anpassung und Aktualisierung dient als Controlling-Instrument

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Die Finanzplanung im Businessplan

Die Finanzplanung des Businessplans trifft eine Aussage darüber, wie wirtschaftlich Ihre Geschäftsidee vermutlich ist. Aufgrund fehlender Erfahrungswerte beruht diese weitgehend auf Schätzungen, Vergleichszahlen und Prognosen. Wesentliche Bestandteile der Finanzplanung sind Kapitalbedarf und Liquiditätsplanung. Die Liquiditätsplanung wird in Businessplänen zur Existenzgründung meistens für die kommenden zwei bis drei Jahre berechnet. Der Kapitalbedarf trifft Aussagen über die benötigten finanziellen Mittel, wobei hier eine Differenzierung nach Eigen- und Fremdkapital erfolgt. Das Ziel der Finanzplanung ist, die dauerhafte Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Dies erfolgt unter Hinzuziehung von zukünftig zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben.

Grundsätzlich werden in diesem Kapitel alle zu erwartenden Kosten, Investitionen sowie Einnahmen verbucht. Unterschiede ergeben sich dabei durch die Gründungsform als Kapital- oder Personengesellschaft, da erstere eine komplexere Bilanzierung verlangt, das Einzelunternehmen hingegen mit einer einfachen Einnahmen-Überschuss-Rechnung auskommt.

Für die Finanzplanung gibt es zahlreiche kostenlose Vorlagen im Internet, die teilweise so optimiert und verknüpft sind, dass Die Excel-Tabelle jeden einmal eingegebenen Wert in alle erforderlichen Felder überträgt. Die Tabellen sind mit Vorsicht zu genießen, da sie nicht immer fehlerfrei sind. Mit einem geringen buchhalterischen Verständnis stellen diese jedoch eine brauchbare Grundlage dar.

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Weitere Formalia bei der Existenzgründung

Als Existenzgründung bezeichnet man den Start in die berufliche Selbstständigkeit. Neben der Aneigung wichtiger Kompetenzen – Fach-, Selbst- und Methodenkompetenz -, die für den erfolgreichen Betrieb des Unternehmens von Belang sind, bedarf es der Berücksichtigung einiger Formalia.

Beginn der Unternehmung

Formell beginnt die Geschäftstätigkeit mit der Gewerbeanmeldung oder der Anmeldung einer freiberuflichen Tätigkeit beim Finanzamt. Je nach Berufszweig ist außerdem die Anmeldung in einer IHK oder HK verpflichtend, bei zulassungspflichtigen Handwerken besteht der Meisterzwang. Versicherungsmakler, einige Bereiche der Gastronomie sowie Apotheker benötigen zur selbstständigen Ausübung des Berufes eine gesonderte Erlaubnis.

Fördermöglichkeiten

Existenzgründungen werden durch Darlehen, Zuschüsse und Beteiligungskapital durch den Bund und die Länder finanziell unterstützt.

Zuschüsse zu Coaching- und Beratungsleistungen:

  • vor der Gründung durch die Bundesländer (durch die IHK oder die Wirtschaftsförderung der Kommune)
  • nach der Gründung durch den Europäischen Sozialfonds
  • durch die Wirtschaftsförderung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
  • Bezieher von Arbeitslosengeld I und II können zusätzliche Gründungszuschüsse und Einstiegsgelder erhalten

Darlehen für die Geschäftsausstattung und Werbemaßnahmen:

  • das KfW-StartGeld
  • das ERP-Kapital für Gründung
  • der KfW-Unternehmerkredit

Gern loten wir gemeinsam mit Ihnen die Möglichkeiten finanzieller Zuschüsse für Ihr Vorhaben aus und sind bei der Antragstellung behilflich. Auch unterstützen wir Sie gern bei den erforderlichen Anmeldungen bei den Ämtern. Weitere Informationen bieten das Bundesministerium für Wirtschaft und die Bundesagentur für Arbeit.

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Unterstützung bei der Erstellung eines Businessplans

Sie haben eine großartige Idee, wissen jedoch nicht, wie Sie diese mitreißend auf Papier bringen können? Wir helfen Ihnen gern beim Businessplan schreiben. Sie haben bereits den schriftlichen Teil ausformuliert, kennen sich jedoch nicht mit den Kriterien einer tragfähigen Finanzplanung aus? Oder benötigen Sie einen Experten, der Ihren Businessplan abschließend Korrektur liest? Sprechen Sie uns an – wir haben für jeden Fall eine Lösung parat und stellen Ihnen einen Profi zur Seite, der Ihrer Vision zum Erfolg verhilft.