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Businessplan – Marketing & Vertrieb – Preispolitik

Der Bereich der Preisgestaltung ist einer der schwierigsten unternehmerischen Aufgaben überhaupt. Der Preis ist ein wesentlicher Faktor bei der Kaufentscheidung, gleichzeitig muss er die Kosten deckeln bzw. gewinnbringend sein. Wollen Sie billige oder eher teure und hochwertige Produkte anbieten? Entscheiden Sie sich frühzeitig für die Preispolitik, legen Sie Verkaufskonditionen, d. h. auch Rabatte und Boni fest und treffen Sie Aussagen über Kundendienstleistungen. Und noch wichtiger: Kalkulieren Sie sorgfältig. Zur Preisermittlung gibt es grundsätzlich zwei Optionen:

  • Der Produktpreis wird aus Herstellungskosten und Gewinnzuschlag ermittelt (kostenorientierte Preispolitik).
  • Der Produktpreis ist durch Marktbedingungen vorgegeben (marktorientierte Preispolitik).

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Kostenorientierte Preispolitik

Sie addieren alle anfallenden variablen (Personalkosten, Materialkosten, Energieverbrauch usw.) und fixen Kosten (Raummiete, Abschreibungen für Maschinen, Versicherungen usw.) und ergänzen diese um einen Gewinnzuschlag. Die kurzfristige Preisuntergrenze deckt alle variablen Kosten, die langfristige Preisuntergrenze auch die fixen und markert damit den Break-even – den Zeitpunkt, an dem Ihr Unternehmen mit einer schwarzen Null funktioniert.

+ Materialkosten
+ Personalkosten
+ Fremdleistungen
+ Vermarktungs- und Vertriebskosten
+ Abschreibungen
+ Umlage der Kosten für Forschung und Entwicklung
+ weitere Kosten
= Selbstkosten
+ Gewinn in %
= Mindestverkaufspreis
+ Rabatt in %
= Listenpreis netto
+ Skonto in %
= Verkaufspreis netto
+ Umsatzsteuer in %
= Verkaufspreis brutto

Da am Anfang vermutlich nicht für alle Werte reelle Zahlen genutzt werden können und einige Punkte auf Schätzungen beruhen, ist es unbedingt notwendig, eine Nachkalkulation zu betreiben und Soll und Ist miteinander zu vergleichen bzw. notfalls auch nachzusteuern.

Marktorientierte Preispolitik

Bei der marktorientierten Preispolitik sind Käufer und Mitbewerber entscheidende Faktoren. Was sind Ihre Kunden bereit zu zahlen? Lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen und finden Sie heraus, welches Klientel Sie bedienen möchten. Gibt es bereits identische Produkte am Markt, ermitteln Sie die Preisspanne des Angebots. Zur eigenen Positionierung haben Sie dann zwei Möglichkeiten: Die bessere Qualität oder der niedrige Preis.

Im Bereich der Hochpreisstrategie haben Sie entweder die Möglichkeit des Premiumangebots, das über Marketingmaßnahmen oder ein Image transportiert wird, oder einer Skimming-Strategie, bei der ein hoher Einstiegspreis angesetzt wird, der sich sukzessive mit steigendem Wettbewerbsdruck verringert. Wichtig ist dabei: Entscheiden Sie sich für das eine oder das andere – Qualität oder Preis. Wie stark können Sie Preise erhöhen, bevor die Kunden abwandern?

Bedienen Sie das Niedrigpreissegment, ist die Kundenbindung vermutlich gering; verfügt das Angebot hingegen über ein Alleinstellungsmerkmal, rechtfertigt das einen höheren Preis. Je weniger Me-too-Produkte und je höher die wahrgenommene Qualität, desto höher die Preisakzeptanz; je höher das Einkommen der Zielgruppe, desto geringer die Probleme bei Preissteigerungen.

Welche Strategie die bessere ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Dies hängt vor allem von Produkt und Markt ab. Doch je vertrauter Sie mit Kosten- und Marktpreis sind, desto eher können Sie den Preis als zusätzliches Marketinginstrument nutzen und schnell auf Marktveränderungen reagieren.

Preisermittlung

Zur Ermittlung von Einführungspreis und Preisstrategie gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Ermitteln Sie, welcher Preis die Kosten decken und einen Gewinn erwirtschaften würde. In der Regel sollten alle Kosten des Unternehmens über den Produktpreis abgedeckt sein. Schätzen Sie Absatzmengen der Produkte und stellen die Kosten gegenüber.
  2. Gibt es ein ähnliches Produkt bereits auf dem Markt, empfiehlt sich eine marktorientierte Preispolitik. Ermitteln Sie die am Markt vorhandene Preisspanne und vergleichen Sie diese mit Ihrer Kalkulation.
  3. Schätzen Sie Ihre Konkurrenz ein und überlegen Sie sich, wie Sie vorgehen möchten – günstigere Preise oder bessere Qualität?
  4. Jetzt folgt das Feintuning: Ist der ermittelte Marktpreis für Sie nicht kostendeckend, suchen Sie eigene Einsparpotenziale oder rechtfertigen Sie den höheren Preis mit einer Serviceorientierung und besserer Qualität. Ermitteln Sie auf dieser Basis ein angemessenes Preisangebot für Ihr Angebot, das Markt und Zielgruppe berücksichtigt.
  5. Machen Sie sich Gedanken zu einer mittelfristigen Preisstrategie und entscheiden Sie sich zwischen Hoch- und Niedrigpreisstrategie.
  6. Berücksichtigen psychologische Aspekte der Preispolitik (2 für 1, Signalpreise wie 4,99 €, Sonderpreise für Studenten, Basis- und Luxusversionen, Happy Hour oder Saisonpreise, entfernungsabhängige Preise, individuelle Preise, Preisdifferenzierung nach Aufwand, loyalitätsabhängige Preise für Abonnenten, Preisbündelungen für Sets oder Rabatte).

Ermittlung des Angebotspreises

  Menge / Kosten je Stück Kosten in €
Aufwand in Stunden x Stundensatz
Materialeinkaufspreis
Aufschlag auf Materialkosten
Fertigungskosten
Gewinnaufschlag
Angebotspreis netto    
Mehrwertsteuer
Angebotspreis brutto    

Die Inventur durchführen

Jeder Kaufmann ist dazu verpflichtet, einmal im Jahr eine Bestandsaufnahme zu machen. Vielen graut vor dem Aufwand dieser Jahresinventur – doch mit einer guten Vorbereitung lässt sich die Inventur relativ schnell und unkompliziert erledigen. Beim Inventur durchführen sind dabei einige Formalia zu beachten.

Was gehört zum Inventar?

Aufzulisten sind alle Grundstücke, Forderungen und Schulden, Bargeldbestand und Vermögensgegenstände, d. h. bei Firmen jedes einzelne Produkte, das sich zum Zeitpunkt der Inventur im Betrieb befindet.

Das Ziel der Inventur

Das Ziel der Inventur ist dabei die Feststellung des Jahresergebnisses sowie die Richtigstellung der Bestände. Die Differenzen der Inventuraufnahme fließen anschließend in die Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens ein.

Verpflichtet zur Durchführung der Inventur sind dabei ausschließlich Kaufleute. Freiberufler und Selbstständige, die Einnahmen und Ausgaben über eine EÜR ermitteln, brauchen keine Inventur durchführen.

Neben der jährlichen Inventur zum Ende des Geschäftsjahres ist außerdem eine Stichtagsinventur, Stichprobenintventur, eine verlegte sowie eine permanente Inventur möglich. Die Kombination verschiedener Methoden erleichtert den Arbeitsaufwand unter Umständen erheblich. Als Verfahren kommen dabei im Wesentlichen drei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:

  • körperliche Inventur, bei der Vermögensgegenstände durch Zählen, Messen oder Wiegen aufgenommen werden,
  • Buchinventur, die die Bestände des nicht körperlichen Vermögens und der Schulden (Bspw. Forderungen-, Verbindlichkeiten-, Bankguthaben) ermittelt, die auf die Auszeichnungen der Finanzbuchhaltung Bezug nehmen (Bspw. Quittungen, Belege),
  • Anlageninventur, die die körperliche Bestandsaufnahme für Güter des beweglichen Anlagevermögens (Kraftfahrzeuge, Maschinen, Büro- und Geschäftsausstattungen, nicht aber geringwertige Wirtschaftsgüter) ersetzt, wobei hier mehrere Angaben für jeden Gegenstand erforderlich sind:
    • genaue Bezeichnung des Gegenstandes
    • Bilanzwert am Bilanzstichtag
    • Tag der Anschaffung oder Herstellung
    • Höhe der Anschaffungs- oder Herstellungskosten
    • Nutzungsdauer
    • jährliche Abschreibung
    • Tag des Abgangs

Vorbereitung der Inventur

  • Lager, Verkaufsflächen usw. aufräumen
  • Bestände übersichtlich ordnen, gleichartige Artikel zusammenstellen
  • Defekte oder beschädigte Waren separaieren
  • Verdorbene Waren oder solche mit abgelaufenem MHD separat stellen
  • Fremde Vorräte kennzeichnen
  • Überzählige und unentgeltlich erworbene Bestände kennzeichnen
  • Korrekte Kennzeichnung der Artikel kontrollieren
  • Aufnahmebereiche und -felder mit den zugeordneten Nummern kennzeichnen
  • Aufnahmeverfahren je nach Artikel bestimmen (zählen, wiegen, messen, schätzen)
  • Geeignete Materialien zur Abgrenzung bereitstellen
  • Vorbereitungen in den auswärtigen Aufnahmebereichen berücksichtigen
  • Aufnahmeformulare erstellen
  • Ausfüllanweisungen für die Aufnahmeformulare erstellen
  • Bestands-(Artikel-)listen vorbereiten
  • Bestandslisten auf vergessene Zu- oder Abgänge kontrollieren
  • Formular für Inventurprotokoll anfertigen
  • Warenzugangslisten für während der Inventur eingehende Waren erstellen
  • Warenverkaufslisten für während der Inventur verkaufte Waren erstellen
  • Ausgabelisten erstellen
  • Rücklauflisten erstellen
  • Inventuranweisungen für Personal erstellen
  • Erfassungsgeräte, Scanner etc. bereitstellen
  • Hilfsmittel wie Taschenrechner, Stifte, Notizzettel, Waagen, Kisten bereitstellen
  • Aushilfen suchen
  • Inventurpersonal schulen
  • Löhne für Aushilfen bereitstellen

Inventur durchführen

Bei der Aufnahme der Waren sind einige Regeln zu beachten. So wird der gesamte Warenbestand aufgenommen, d. h. auch verdorbene Waren werden auf gesonderten Aufnahmeblättern notiert.

Beim Messen von Waren wird gerundet: 1 bis 4 werden abgerundet, 5-9 aufgerundet.

Die aufgenommene Ware wird durch den Zählenden gekennzeichnet, nach der Abarbeitung streicht der Schreiber den Bereich von der Liste. Der Inventurleiter prüft anschließend die Inventurunterlagen und ihre Vollständigkeit.

Vorsicht bei der Einordnung der Waren: Eine genaue Abgrenzung und Differenzierung einzelner Warengruppen ermöglicht eventuell erhebliche Bewertungsabschläge und damit Steuerersparnisse.

Zur Erleichterung der Durchführung der Inventur gibt es inzwischen auch spezielle Apps, bei denen das Smartphone gleichzeitig als Scanner dient.

Fallstricke bei der Inventur

Bei einer unsachgemäßen Inventur drohen finanzielle Einbußen. Prüfer schauen bei der Inventur besonders genau hin, Ungereimtheiten sollte es entsprechend keine geben. Mögliche Szenarien sind

  • die Feststellung einer nicht ordnungsgemäßen Buchführung, wenn Waren vergessen werden,
  • Steuernachzahlungen aufgrund vergessener Waren
  • Steuernachzahlungen aufgrund der Annahme, dass noch weitere Waren vergessen wurden und so ein Sicherheitszuschlag erhoben wird
  • Prüfung nach Kassendifferenzen
  • Strafanzeigen aufgrund möglicher Steuerhinterziehung

Nach der Inventur

Die Blätter werden nach dem Abheften mit einer fortlaufenden Nummer gestempelt.

Für Inventurunterlagen gelten wie für andere relevante Buchführungsunterlagen Aufbewahrungsfristen von zehn Jahren.

Businessplan – Marketing & Vertrieb – Produktpolitik

Im Teil “Marketing und Vertrieb” treffen Sie Aussagen zu Ihren geplanten Marketingmaßnahmen, der Produktpolitik und Preispolitik sowie den Vertriebsstrukturen und der Kommunikationspolitik. Diese vier Punkte sind die klassischen 4P des Marketings (Product, Price, Promotion, Place). Die Marketingstrategie ist entscheidend, ob Ihr Produkt erfolgreich ist, oder aufgrund fehlender Bekanntheit ein Ladenhüter bleibt.

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Welche Produkte bieten Sie an?

  • Planen Sie eine breit gestreute Produktpalette oder nur ein einziges Produkt auf den Markt zu bringen?
  • Sind in der Zukunft Diversifizierungen oder Erweiterungen geplant, die bereits zum jetzigen Zeitpunkt feststehen?

Unterschiedliche Standbeine senken das unternehmerische Risiko. Aber Vorsicht: Verlieren Sie das Hauptgeschäft nicht aus den Augen und vermeiden Sie Beliebigkeit. Stellen Sie dar, dass Ihre angebotenen Produkte und Dienstleistungen einen Kundennutzen haben, dass Sie besser sind als Ihre Konkurrenten und durch Verpackung und/oder Service glänzen. Überlegen Sie sich dabei, wer Ihre Kunden überhaupt sind.

  • Singles oder Ehepaare, Männer oder Frauen, jung oder alt?
  • Was verdient Ihre Zielgruppe, welche Interessen hat sie?

Führen Sie vor oder nach der Gründung eine Befragung potenzieller Kunden durch und bauen Sie Ihre Produktpolitik um die Zielgruppe herum auf. Berücksichtigen Sie sich wandelnde Kundenbedürfnisse ebenso wie Ihre Konkurrenz. Stellen Sie im Businessplan das i-Tüpfelchen dar:

  • Was zeichnet Ihre Produkte gegenüber der Konkurrenz aus?

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Ein Beispiel für den Handel: Käufer sind gewillt, höhere Preise zu bezahlen, wenn sie das Gefühl eines exklusiven Angebots haben. Eine Aufwertung des Sortiments ist also möglicherweise ratsam. Gleichzeitig legen immer mehr Kunden Wert auf Genuss, Gesundheit und Nachhaltigkeit – entsprechende Geschäftsbereiche boomen. Beim Service lässt sich beispielsweise mit Transporthilfen, Montage, einem technischen Notdienst, Leihgeräten, einer guten Erreichbarkeit, Geschenkverpackungen, Beratungstagen oder ausführlichen Informationen punkten.

Businessplan – Unternehmen und Organisation

Eine von Unternehmensgründung an eingeführte Struktur stellt einen Erfolgsfaktor dar. Zeigen Sie, dass Sie sich bereits Gedanken über Unternehmen und Organisation Ihres Unternehmens gemacht haben und Kompetenzen klar verteilt sind. Neben der Darstellung des Gründers oder -teams werden hier Angaben zur Rechtsform und den Betriebsabläufen gemacht.

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Organisation

Gründen sie allein oder im Team? Stellen Sie von Beginn an Mitarbeiter an, sodass Sie verschiedene Abteilungen verwalten, die reibungslos miteinander arbeiten müssen, d. h. bedarf es einer besonderen Betrachtung von Kommunikationsstrukturen? Einen guten Überblick schafft hier ein Organigramm, das Abteilungen und Kompetenzen visuell darstellt.

Relevant ist außerdem die Nennung von Voll- und Teilerwerbsmodellen. Sind Sie als Gründer jederzeit erreichbar? Wie delegieren Sie Aufgaben in Ihrer Abwesenheit, um den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt aufrecht zu erhalten?

Wie kommen Sie an Waren, wie gestaltet sich die Kooperation mit Lieferanten? Gibt es komplexe Produktionsprozesse, bei denen Abhängigkeiten von Zulieferern bestehen? Skizzieren Sie gedanklich den Weg des Produktes und stellen Sie wesentliche Punkte davon im Businessplan dar.

Rechtsform

Die Wahl der geeigneten Rechtsform hängt von zahlreichen Faktoren ab. Klären Sie Ihr Vorhaben mit Rechtsanwalt und Steuerberater. Im Businessplan begründen Sie diese Entscheidung nachvollziehbar. Berücksichtigen Sie dabei neben Haftungsfragen und Mindestkapital auch die Außenwirkung: Ist das Auftreten als Kaufmann im B2B-Verkehr besser? Wirkt eine GmbH gegenüber Ihren Kunden seriöser als ein Einzelunternehmen? Legen Sie dar, warum Sie sich genau für diese Form entschieden haben.

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Kompetenzen der Gründer

Neben der Marktanalyse und der Finanzplanung ist die Darstellung der Gründerpersönlichkeiten der wichtigste Teil für die Entscheidung der Bank zur Finanzierung eines Gründungsvorhabens. Der unternehmerische Erfolg ist von der Gründerpersönlichkeit abhängig ist, d. h. nur wenn Sie die Bank überzeugen können, dass Sie über ausreichende Kompetenzen zur Umsetzung der Gründungsidee verfügen, werden Sie Ihre Finanzierung sichern. Stellen Sie in diesem Teil des Businessplans deshalb alle Fakten dar, die Sie zur Ausübung des Vorhabens befähigen. Dies sind vor allem:

  • Beruflicher Werdegang
  • Branchenerfahrungen
  • Führungserfahrung
  • zusätzliche Qualifikationen, z. B. im kaufmännischen Bereich
  • biografisch relevante Details

Den beruflichen Werdegang können Sie in Form eines stichwortartigen Lebenslaufes darstellen, wobei es hier weniger um eine lückenlose Darstellung (wie bei einer Bewerbung) geht, sondern Sie sich auf relevante Punkte beschränken.

Haben Sie eine Ausbildung in der Branche absolviert oder sind Sie bereits seit mehreren Jahren in einem Bereich tätig, heben Sie dies hervor.

Gleiches gilt für die Führungserfahrung. Spätestens, wenn Sie Mitarbeiter einstellen, ist diese relevant.

Abschließend nennen Sie zusätzliche Qualifikationen und Weiterbildungen, durch die Sie zusätzliche Kompetenzen mitbringen. Der Besuch von nur zwei Gründerseminaren senkt das Risiko des Scheiterns bereits um mehr als die Hälfte. Sie haben einen Buchführungskurs besucht? Verhandlungstechniken erlernt? Sich intensiv mit der Personalführung beschäftigt? Nennen Sie diese Punkte, Sie könnten darüber entscheiden, ob die Bank Sie für kreditwürdig hält. Doch Vorsicht: Stapeln Sie nicht zu hoch und geben Sie nur Qualifikationen an, die Sie tatsächlich erworben haben. Alles andere wird früher oder später auffallen und Sie in ein negatives Licht rücken.

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Standortwahl

Zur Darstellung Ihres Unternehmens gehören auch Aussagen zur Wahl des passenden Standortes. Dieser sollte keinesfalls zufällig gewählt sein, sondern logisch begründet werden können, denn: jede Branche hat unterschiedliche Standortanforderungen. Die Nähe zur Laufkundschaft oder günstige Mietpreise, eine günstige Verkehrsanbindung und behördliche Auflagen sind nur einige Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten.

  • Sie benötigen eine repräsentative Adresse? Dann ist die Innenstadtlage sicherlich angemessener als der Stadtrand.
  • Ihr Logistikunternehmen wird täglich von zahlreichen Lkws beliefert? Die Nähe zur Autobahn ist ein wichtiger Faktor, um schnelle Lieferwege zu garantieren.

Stellen Sie sich zur Ermittlung des Standortes Fragen nach der Relevanz folgender Faktoren:

  • benötigte Räume und Flächen
  • benötigte Flächen für Büro, Lager, Werkstatt (ggf. Umbau)
  • Expansionsmöglichkeiten
  • Ausstattung der Räume (Wärmeschutz, Heizung)
  • Zufahrtsmöglichkeiten für Anlieferungen
  • Parkplätze für Mitarbeiter und Kunden
  • Arbeitsaufnahme am geplanten Ort möglich? Ggf. ist Ansiedlung im Industrie-, Gewerbegebiet aufgrund behördlicher Auflagen erforderlich
  • Grundstück frei von umweltgefährdenden Altlasten?
  • attraktiver und werbewirksamer Standort

Begründen Sie Ihre Standortwahl anhand dieser Faktoren.

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Mitarbeiter

Als letzten Punkt zur Darstellung des Unternehmens widmen Sie sich der Personalpolitik. Qualifiziertes und motiviertes Personal trägt wesentlich zum Unternehmenserfolg bei. Schließlich planen Sie, dass Ihr Unternehmen wächst, d. h. möglicherweise wird der Arbeitsaufwand nicht allein zu bewerkstelligen sein. Beschreiben Sie, welche Beschäftigungsmöglichkeiten Sie in Betracht ziehen.

  • Sind Vollzeitarbeitsplätze möglich?
  • Bieten sich flexible freie Mitarbeiter an oder stellen Sie saisonbedingt Teilzeitkräfte ein?

Berücksichtigen Sie mindestens die kommenden drei Jahre. Stellen Sie Prognosen auf. Planen Sie die Personalkosten auch in Ihrer Finanzplanung ein.

Businessplan – Markt- und Konkurrenzanalyse

Die Markt- und Konkurrenzanalyse ist einer der wichtigsten Teile des Businessplans. Während der Finanzteil Aufschluss über die wirtschaftliche Tragfähigkeit bei bestimmten Absatzzahlen gibt, zeigt die Marktanalyse auf, wie das grundsätzliche Potenzial für Ihr Angebot ist. Mithilfe der Konkurrenzanalyse setzen Sie sich mit Ihren Mitbewerbern auseinander. Das ermöglicht, in einem zweiten Schritt das Potenzial für Ihr Unternehmen zu ermitteln, Marktnischen zu besetzen und eine Preisstrategie zu entwickeln.

Widmen Sie sich diesem Teil sorgfältig, Banken schauen hier besonders genau hin – nicht zuletzt, weil Sie hier Ihre analytischen Fähigkeiten und kaufmännisches Denken unter Beweis stellen können. Nur wenn Sie den Markt, Ihre Kunden und die Konkurrenz kennen, haben Sie die Möglichkeit, sich selbst zu positionieren.

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Marktanalyse

Überlegen Sie sich, welche Produkte Sie künftig anbieten möchten.

  • Platzieren Sie diese im unteren Preissegment oder überzeugen Sie durch hochpreisige Qualität?
  • Erschließen Sie ein neues Feld oder verdrängen Sie Konkurrenten?
  • Wie ist es grundsätzlich um Ihre Branche bestellt?
  • Besteht für Ihr Produkt überhaupt ein Bedarf?

Analysieren Sie den Markt. Hilfreich sind neben Kundenumfragen vor allem Statistiken. Die bekommen Sie bei:

  • statistischen Landesämtern
  • Forschungseinrichtungen
  • Wirtschaftsförderungseinrichtungen
  • Verbänden
  • Kammern
  • statista.de (meist kostenpflichtig)

Nutzen Sie belastbare Zahlen Ihrer Branche

Tragen Sie belastbare Zahlen zusammen. Es reicht nicht aus, persönliche Einschätzungen aus Beobachtungen vorzunehmen. Nutzen Sie Marktanteile, Prozente, Umsätze in €, die möglichst aussagekräftig sind. Achten Sie darauf, aktuelle Zahlen anzuführen – mit einer Studie zu Internetnutzern aus dem Jahr 2006 kann heute niemand etwas anfangen.

Beschränken Sie sich bei Ihrer Darstellung auf die für Sie relevante Branche. Ein Beispiel: Sie streben die Eröffnung eines Onlineshops für exklusive Damenmode an. Verweisen Sie auf die wachsende Bedeutung des Onlinehandels für den Bekleidungsmarkt. Suchen Sie dazu belastbare Zahlen heraus. In einem zweiten Schritt stellen Sie den Markt für exklusive Damenmode unabhängig von der Verkaufsplattform dar. Die Kaufkraft ist weiter hoch, vielleicht sogar steigend, Angebote sind gefragt. Führen Sie auch hier einen statistischen Beweis an.

Zunächst unabhängig von direkten Konkurrenten, wichtiger ist die allgemeine Entwicklung der Branche. Beschränken Sie sich dabei auf Ihren Markt – wollen Sie mit dem Onlineshop Waren nur nach Deutschland versenden, brauchen Sie keine internationalen Entwicklungen aufzeigen. Planen Sie hingegen die weltweite Einführung eines High-Tech-Produktes, stellen Sie globale Entwicklungen dar.

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Konkurrenz

Haben Sie den Markt betrachtet, widmen Sie sich der Konkurrenz. Analysieren Sie Ihre Wettbewerber. Welche vergleichbaren Produkte gibt es auf dem Markt? Wo liegen die Stärken und Schwächen der Mitbewerber? Welche Produkt- und Preispolitik steckt hinter einzelnen Anbietern? Nutzen sie eigene Branchenkenntnisse, Presse, Fachliteratur und Gespräche mit Experten und Insidern für die Analyse. Nutzen Sie eine Tabelle für die Ermittlung von Stärken und Schwächen.

Mitbewerber Stärken Schwächen

Berücksichtigen Sie auch Wettbewerber, die schon wieder vom Markt verschwunden sind. Unternehmen, die gescheitert sind, können aufschlussreiche Informationen vermitteln. Wie hoch ist die Fluktuation? Warum sind Unternehmen in Ihrer Branche gescheitert? Ziehen Sie Ihre Schlüsse daraus und machen es besser.

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Zielgruppe / potenzielle Kunden

Je klarer die Zielgruppe definiert ist, desto einfacher haben Sie es später bei der Entwicklung der Marketing- und Vertriebsstrategie. Vernachlässigen Sie die Zielgruppendefinition, fühlt sich schlimmstenfalls keiner angesprochen, Sie richten Ihr Produkt dann eine diffuse gesichtslose Masse. Stellen Sie sich stattdessen die Fragen:

  • Wer will Ihr Produkt haben?
  • Welche Eigenschaften kennzeichnen die Kunden hinsichtlich Alter, Einkommen, Beruf, Interesse, Serviceempfindlichkeit?
  • Verändern sich die Zielgruppen im Laufe der Zeit?
  • Wodurch zeichnet sich das bisherige Kaufverhalten der Zielgruppe aus?
  • Wie häufig kauft ein durchschnittlicher Kunde Ihre oder ähnliche Produkte?
  • Welchen Umsatz bringt ein durchschnittlicher Kundeneinkauf?
  • Welche Kunden wünschen Sie sich selbst?

Welche Lösung bieten Sie der Zielgruppe an?

Wertvolle Informationen können hier Stiftung Warentest und Verbraucherverbände liefern. Überlegen Sie sich auch, was Ihre Kunden von Ihnen erwarten. Nur so können Sie ein Produkt etablieren, das von Ihrer anvisierten Zielgruppe gekauft wird.

  • Welche Lösung bieten Sie?
  • Überzeugen Sie durch Preis, Qualität, Design oder einen technischen Nutzen?
  • ermitteln Sie ein bestimmtes Image?
  • Ist Ihr Angebot umweltfreundlich oder gesundheitsfördernd?
  • Verschafft es ein emotionales Erlebnis?

Für die spätere Ausarbeitung der Marketingstrategie ist es wichtig, dass Sie wissen, wie viele Kunden der Markt insgesamt bietet, welche Sie aktuell und zukünftig erreichen und wie hoch die Gesamtverkäufe eines bestimmten Angebotes sind. Nutzen Sie beispielsweise die Sinusmilieus zu einer Eingrenzung der Zielgruppe. Die durch das Sinus-Institut herausgegebenen Daten werden kontinuierlich aktualisiert und an veränderte Lebensgewohnheiten angepasst.

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Marktpotenzial für das eigene Unternehmen

Ausgehend von der Marktanalyse und der Konkurrenzsituation schätzen Sie das Marktpotenzial ab. Definieren Sie dazu Ihre eigenen Leistungen. ermitteln Sie den Bedarf an Ihrem Produkt und überlegen Sie sich, wie dieser bislang gedeckt wurde. Berücksichtigen Sie potenzielle Veränderungen am Markt und ermitteln Sie daraus ebenso Ihr Potenzial wie durch die Schwächen der Mitbewerber am Markt. Branchenreports und das Internet sind hilfreiche Werkzeuge beim Ermitteln von Trends. Es geht an dieser Stelle um Markttrends und eine Einschätzung, wie sich der Markt künftig entwickeln wird – und wo sie in dieser Entwicklung Ihr Unternehmen sehen.

Businessplan – Die Geschäftsidee

In diesem ersten Teil des Businessplans beschreiben Sie Ihre Geschäftsidee im Detail.

  • Wo liegen die Besonderheiten Ihres Angebotes?
  • Was sind die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden?
  • Was hebt Ihr Angebot von der Konkurrenz ab?

Hier gilt es zu überzeugen. Das Zauberwort lautet „Alleinstellungsmerkmal“ (die Unique Selling Proposition, meist als USP abgekürzt). Beschreiben Sie das Angebot so detailliert, dass es auch ein Laie versteht. Verzichten Sie auf technische Details, vermitteln Sie Ihre Idee.

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Vision und Mission

Vision und Mission sind das Herzstück Ihrer Geschäftsidee. Sie bilden den Startpunkt zur Entwicklung der Unternehmensziele und des Leitbildes. Sie verkörpern Ihre Wertvorstellungen. Sie stellen dar, worauf es Ihnen ankommt, was Sie erreichen wollen. Beschreiben Sie das Ideelle, das hinter den wirtschaftlichen Aspekten steht. Werden Sie dabei jedoch nicht allzu pathetisch – es reicht, wenn der Leser bemerkt, dass Sie für Ihre Idee brennen.

Kundennutzen

Arbeiten Sie den Kundennutzen in ein bis zwei Sätzen heraus. Die Formulierung sollte möglichst exakt und für Außenstehende verständlich sein. Es muss ersichtlich sein, welchen Mehrwert Ihr Angebot für den Kunden schafft. Dieser kann auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden: technisch, finanziell, gesundheitlicher Natur, zur Erleichterung im Lebensalltag, modisch, sozial oder als Imageverbesserung, durch den Erlebnischarakter oder aus ethischen Gründen. Vor allem bei der Gründung mit bereits am Markt etablierten Produkten ist es wichtig, den Nutzen deutlich herauszuarbeiten. Was ist das Alleinstellungsmerkmal, das Ihr Produkt von der Konkurrenz unterscheidet und mit dem Sie bei den Kunden punkten können?

Businessplan – Executive Summary

Jedem Businessplan ist eine Zusammenfassung vorangestellt. Sie beschreibt das Unternehmen kurz und knackig auf einer, maximal zwei Seiten und bietet dem Leser einen ersten Überblick über alle wichtigen Punkte. Folgende Elemente des Businessplans sollten im Executive Summary besonders betont werden:

  • Produkt, Dienstleistung – Kundennutzen
  • relevanter Markt, Marktpotenzial
  • Fähigkeiten und Kenntnisse des Gründerteams
  • mögliche Rendite, Umsatz

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Der Leser kann sich nach dem Lesen ein umfassendes Bild machen zu:

  • langfristigen Unternehmenszielen
  • Besonderheit der Idee und Differenzierung zu bisherigen Angeboten
  • Verständlichkeit der Darstellung des Kundennutzens
  • Kunden- und Zielgruppen
  • relevante Märkte
  • Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten der Gründer
  • Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken

Die Zusammenfassung platzieren Sie direkt hinter dem Deckblatt vor oder nach dem Inhaltsverzeichnis.

Business Canvas Model

Die tabellarische Übersicht des Business Canvas Model ist keinesfalls ein Ersatz, aber eine sinnvolle Ergänzung zum Businessplan. Entwickelt vom Schweizer Alexander Osterwalder gilt die Methode mittlerweile als Instrument, um innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Das geht so: Die neun Felder des Modells werden auf einem möglichst großen Papier aufgezeichnet, mögliche Antworten schreiben Sie auf Post-its und kleben sie in die entsprechenden Felder. Die Klebezettel ermöglichen das nachträgliche Entfernen, ausprobieren, eine visuelle Darstellung. So entwickeln Sie Ihre Geschäftsidee baukastenartig weiter, bis am Ende ein tragfähiges Modell steht. Doch damit nicht genug: Auch in der Praxis ist das Modell noch hilfreich: Veränderungen und Erfahrungen lassen sich schnell in das Poster integrieren und nachjustieren.

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Business Canvas Model

Schlüsselpartner  

Schlüsselpartner

Schlüssellieferanten

Schlüsselressourcen von Partnern

Schlüsselaktivitäten von Partnern

Vorteile von Partnerschaften:

  • Leistungsverbesserung
  • Kosten- und Aufwandsverringerung
  • Reduzierung von Risiko und Unsicherheiten
  • Zugang zu Ressourcen
Schlüsselaktivitäten  

Welche Schlüssel-Aktivitäten erfordern  Nutzen-Versprechen?

  • Vertriebs- und Kommunikations-Kanäle
  • Kunden-Beziehungen
  • Einnahmequellen

Kategorien

  • Produktion
  • Problemlösung
  • Netzwerk
Nutzenversprechen  

Kundennutzen?

Welches Problem wird gelöst?

Versch. Leistungspakete für Kundenarten?

Welche Kundenbedürfnisse werden befriedigt?

Eigenschaften

  • •  neu
  • •  leistungsstark
  • •  Kundengerecht

•  Arbeitserleichterung

  • Design
  • Marke/Status
  • Preis
  • günstig
  • risikoarm
  • verfügbar
Kundenbeziehungen  

Welche Art von Kundenbeziehung erwarten Kundenarten?

Welche sind vorhanden?

Wie passen sie zum Geschäftsmodell?

Welche Kosten verursachen sie?

Beispiele

  • persönl. Unterstützung
  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • Communities
Kundenarten  

Wer hat Kundennutzen?

Wer sind die wichtigsten Kunden?

  • •  Massenmarkt
  • •  Nischenmarkt
  • •  ein Marktsegment
  • •  verschiedene Marktsegmente
  • •  vielseitige Plattformen
Schlüsselressourcen 

Welche Schlüssel-ressourcen sind erforderlich?

  • •  Vertriebs- und Kommunikations-Kanäle
  • •  Kunden-Beziehungen
  • •  Einnahmequellen

Ressourcenarten

  • Produktionsmittel
  • Wissen (Patente, Markenschutz, Urheberrechte, Daten)
  • Personal
  • •  Finanzen
Vertriebs- und Kommunikationskanäle  

Art der Ansprache

Zusammenwirken der Komm. kanäle

Optimale Kanäle

günstige Kanäle

Kanalphasen

1. Aufmerksamkeit

2. Bewertung durch Kunden ermöglichen

3. Kaufoptionen

4. Vertriebswege

5. Betreuung nach dem Kauf

Kosten 

Kosten im Geschäftsmodell

kostenintensive Schlüsselressourcen

kostenintensive Schlüsselaktivitäten

Geschäftsmodell eher

• kostenorientiert

• nutzenorientiert

Beispiele für Kostenarten

• Fixkosten (Löhne, Mieten, Betriebsmittel)

• variable Kosten

• Kostenersparnis durch Masse (z. B. Einkauf, Produktion)

• Kostenersparnis durch Synergieeffekte

Einnahmequellen 

Für was geben Kunden Geld aus?

Wie viel Geld geben Kunden aus?

Zahlungsmittel

Arten

•  Verkauf

•  Nutzungsgebühr

•  Abonnement

•  Verleih/Vermietung/Leasing

•  Lizenzen

•  Vermittlungsgebühr

•  Werbung

Festpreise oder variable Preise

Wozu dient ein Businessplan?

Der rechtliche Rahmen steht fest, Sie haben einen Überblick über Coaching- und Beratungsangebote, jetzt geht es ans Eingemachte – die Entwicklung des Businessplan.

Umfang des Businessplans

Das Gute: Ein Businessplan hat keine vorgeschriebene Form, die Benennung und Reihenfolge der Kapitel variiert ebenso wie der Umfang. Während einige Gründer mit zehn Seiten auskommen, beschreiben andere ihr Vorhaben auf 50 Seiten. Grundsätzlich gilt: So umfangreich wie nötig, so kurz wie möglich. Komplexe High-Tech-Gründungen sind sicherlich erklärungsbedürftiger als ein Kiosk. Und gerade Banken sind glücklich, wenn sie keine Romane durchackern müssen, sondern sich das Vorhaben schnell erschließt.

Doch sparen Sie nicht an der falschen Stelle – mit einer fünfseitigen Kurzfassung, aus der Ihr Vorhaben nicht deutlich hervorgeht, tun Sie sich selbst keinen Gefallen. Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass ein Außenstehender nach dem Durchlesen verstanden haben muss, was Sie planen. Überzeugen Sie den Leser von Ihrer Idee.

Achten Sie auf die Außenwirkung: Eselsohren und Kaffeeflecken hinterlassen gewiss keinen guten Eindruck. Beeindrucken Sie durch Übersichtlichkeit, Struktur und ein durchgehendes Design, das vielleicht sogar zu Ihrem Vorhaben passt und bereits erste Logos oder das künftige Corporate Design nutzt.

Businessplan-Hilfe.de - Konzeption von Gründungsvorhaben & Erstellung von Businessplänen (140)

Wozu ein Businessplan?

Eine verbreitete Meinung ist die Annahme, dass der Businessplan ausschließlich zur Vorlage bei der Bank dient, um die Finanzierung sicherzustellen. Keine Frage, dies mag der Hauptgrund sein. Doch kann der Plan weitaus mehr: Aufgrund des Finanzteils lassen sich auch nach der Gründung Soll-Ist-Vergleiche: Wo wollten Sie zum Zeitpunkt X sein, wo sind Sie tatsächlich?

Es gibt kaum ein besseres Controlling-Instrument als einen permanent aktualisierten Businessplan. Neben der Vorlage bei Banken im Rahmen von Existenzgründungen sind die Einsatzmöglichkeiten damit breit gefächert: Neugründungen, Nachfolgeregelungen, Firmenverkäufe und -übernahmen, Strukturänderungen und Neuausrichtungen, Fusionen, Kooperationen, Neuprodukteinführungen, Expansion in andere Märkte, Kapitalerhöhungen, Börsengänge, Beantragung öffentlicher Fördermittel, Erweiterungskredite bei Banken, Investitionsentscheidungen sowie die strategische Planung und Fortschreibung im operativen Geschäft.

Kommt ein Geschäftsplan firmenintern zum Einsatz, dient er außerdem der Fixierung interner Zielvereinbarungen auf strategischer oder operativer Ebene. Vor allem Konzerne nutzen Businesspläne im laufenden Betrieb für Produkteinführungen, Expansionen und Aufkäufe von Firmen zur weiteren Planung.

Was gehört in den Businessplan?

Ein Businessplan besteht im Wesentlichen aus den Teilen Zusammenfassung – Darstellung der Geschäftsidee – Unternehmen – Finanzteil – Marketing und Vertrieb – Marktanalyse und Konkurrenzanalyse sowie eine Risikoanalyse. Die Reihenfolge variiert je nach Vorlage. Lassen Sie sich davon nicht verwirren. Entscheidend ist letztlich, dass Sie alle Punkte berücksichtigt, d. h. auch durchdacht haben.

Einfache und doppelte Buchführung

Die Buchführung umfasst die laufende Aufzeichnung aller Geschäftsvorgänge und liefert damit die Grundlage für Kostenrechnung und Kalkulation, Planung und Statistik und gibt Auskunft über den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Je nach Rechtsform Ihres Unternehmens sind Sie zur einfachen oder doppelten Buchführung angehalten.

Businessplan-Hilfe.de - Konzeption von Gründungsvorhaben & Erstellung von Businessplänen (117)

Einfache Buchführung

Die einfache Buchführung eignet sich ausschließlich für kleine Betriebe. Mit der Einnahmen-Überschuss-Rechnung stehen – wie der Name schon sagt – die Einnahmen den Ausgaben gegenüber. Der Nachteil: Die Vermögensübersicht fehlt, Bestandsveränderungen bleiben unberücksichtigt und Anlagevermögen werden nicht sichtbar. Sie ist nur für kleine Unternehmen mit einfachen Strukturen ohne allzu großes Wachstumspotenzial geeignet. Um den Gewinn über die EÜR zu ermitteln, richten Sie einzelne Rubriken (Büromaterial, Mieten, Telefonkosten etc.) ein und buchen anfallende Positionen entweder auf der Einnahmen- oder der Ausgabenseite. Am Ende haben Sie eine Aussage darüber, wie viel Gewinn Sie erwirtschaftet haben. Die Abgabe der EÜR an das Finanzamt erfolgt auf einem Formblatt.

Doppelte Buchführung

Die kaufmännische Buchführung, auch doppelte Buchführung genannt, geht mit Jahresabschlüssen und Inventuren einher. Sie ist verpflichtend für alle im Handelsregister registrierten Unternehmen sowie für Unternehmen, die einen bestimmten Jahresumsatz erzielen. Ihren Namen hat die doppelte Buchführung daher, dass jeder Geschäftsvorfall auf mindestens zwei Konten gebucht wird (z. B. Wareneinkauf und Bank). Jedes dieser Konten hat eine Soll- und eine Haben-Seite, in der Einnahmen und Ausgaben erfasst werden. Alle Geschäftsvorfälle werden hier entsprechend branchenspezifischer Rahmenkontenpläne auf Konten verbucht. Die doppelte Buchführung berücksichtigt dabei Verbindlichkeiten und Forderungen und bleibt nicht auf die tatsächlichen Zahlungsströme beschränkt.

Neben der Buchhaltung verzeichnet ein Kassenbuch alle Einnahmen und Ausgaben, gegebenenfalls muss auch der Warenausgang aufgezeichnet werden. Am Ende des Jahres erstellen Sie einen Jahresabschluss (Gewinn- und Verlustrechnung) sowie eine Bilanz.

  • Gewinn- und Verlustrechnung: Gegenüberstellung von Erträgen und Aufwendungen unter Berücksichtigung der Bestandsveränderungen und noch offene Aufträge sowie steuerliche Abschreibungen
  • Bilanz: Entwicklung von Unternehmensvermögen und Schulden, zur Vorbereitung auf die Bilanz ist Inventur Pflicht.

Sind Sie zur doppelten Buchhaltung verpflichtet und kein Steuerexperte, nutzen Sie einen Experten. Für Gründer gibt es die Leistungen von Externen ab ca. 30 € die Stunde.

Vollziehen Sie die Buchführung selbst, achten Sie auf die elementaren Grundsätze:

  • Übersichtlichkeit
  • Vollständigkeit
  • Ordnung
  • zeitgerechte Abgabe
  • Nachprüfbarkeit
  • Richtigkeit.

Die Einreichung der Jahresabschlüsse ist als E-Bilanz beim elektronischen Bundesanzeiger möglich.

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Elektronische Steuererfassung

Die elektronische Abgabe der Steuererklärung ist inzwischen obligatorisch. Das Online-Portal Elster bildet dabei die Schnittstelle zum Finanzamt. Von der Software aus, die Sie auf der Webseite www.elster.de downloaden können, werden alle Formulare direkt an das Finanzamt weitergeleitet. Benötigt wird dafür eine elektronische Signatur, die Sie ebenfalls auf der Webseite beantragen.

Nutzen Sie eine zusätzliche Steuersoftware zur Erfassung Ihrer Daten (z. B. WISO), wird Elster automatisch integriert und übernimmt Ihre Eingaben an den richtigen Stellen in den Formularen. Eine Alternative ist das Arbeiten mit der FIBU-Software, die eine relativ einfache Schnittstelle zu DATEV bildet, mit der Steuerbüros arbeiten, d. h. Sie können einen Ihrer steuerlichen Erfassung selbst vollziehen und diese dann einem Steuerberater weiterleiten.

Vorteil bei beiden Programmen: Sie müssen nicht lange auf den Steuerbescheid warten, sondern erhalten einen (unverbindlichen) Sofortüberblick über zu erwartende Forderungen oder Nachzahlungen.