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Businessplan – Risikoanalyse

Jeder Gründer ist felsenfest davon überzeugt, dass seine Idee erfolgreich sein muss, ein Scheitern ist ausgeschlossen. Dass das ein Trugschluss ist, zeigen die Statistiken, weniger als die Hälfte aller Gründungen hat Bestand. Entsprechend wichtig ist es, sich bereits frühzeitig mit möglichen Risiken auseinanderzusetzen und das Vorhaben realistisch einzuschätzen. Nur wenn Sie Risiken in Betracht ziehen, können Sie sich entsprechend darauf vorbereiten. Eine Risikoanalyse hilft bei der Einschätzung des unternehmerischen Risikos.

Das unternehmerische Risiko lässt sich ganz gut in hypothetischen Szenarien erdenken:

  • Was ist das Beste, das passieren kann, wenn alles wunderbar läuft?
  • Was ist der schlimmste Fall, der eintreten kann, wenn die Entwicklungskurve nur nach unten steigt?

Obligatorisch ist außerdem die SWOT-Analyse, die Stärken und Schwächen ebenso aufzeigt wie Chancen und Risiken. Hier haben Sie noch einmal die Chance, den Markt und die Konkurrenten einzubeziehen.

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Worst-Case-Szenario

Überlegen Sie sich, was alles passieren kann, das sich negativ auf Ihre Unternehmung auswirkt:

  • Sie erreichen die Zielgruppe nicht hinreichend?
  • Ein Konkurrent tritt in den Markt ein und bewirkt eine Kundenabwanderung?
  • Waren bleiben als Überschuss im Lager liegen, da die Abverkäufe mehr schlecht als recht laufen?
  • Wie ist es in diesem Fall um Ihre Finanzen bestellt?
  • Bedeutet der Worst case Ihren finanziellen Ruin oder ist ein Scheitern nur halb so wild, da es gangbare Alternativen oder einen frühzeitigen Exit gibt?

Beschreiben Sie ein hypothetisches Szenario und liefern Sie Lösungen.

Best-Case-Szenario

Analog zum Worst case überlegen Sie sich, was im Optimalfall passieren kann.

  • Ihr Produkt schlägt ein wie eine Bombe, sodass Sie kaum mit den Lieferungen hinterherkommen?
  • Sie können expandieren, den internationalen Markt betreten oder trumpfen mit einer neuen Produktlinie auf?

Denken Sie sich einen Best case und liefern Sie mögliche Erweiterungsstrategien zum weiteren Aufbau des Unternehmens.

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SWOT-Analyse

Ein gängiges betriebswirtschaftliches Instrument ist die sogenannte SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats). In einer einfachen Matrix lassen sich so die vier Punkte der Stärken und Schwächen, welche den Status quo des Unternehmens abbilden und sich vorrangig auf eine Innenperspektive beziehen, sowie die Chancen und Risiken – das Marktpotenzial, aber auch die Bedrohung durch Konkurrenten – abbilden. Fügen Sie hier in Stichwörtern alle Punkte ein, die Sie in den vorangegangenen Punkten ermittelt haben.

Stärken Schwächen
  • Alleinstellungsmerkmal
  • Preis
  • Herstellungskosten
  • Qualität
  • etc.
  • Herstellungskosten
  • Qualität
  • Preis
  • Zielgruppe ist schwer erreichbar
  • etc.
Chancen Risiken
  • Ausbau der Marktführerschaft
  • Internationalisierung
  • Ausweitung der Produktpalette
  • etc.
  •  Verdrängung durch Wettbewerber
  • neue Konkurrenten
  • Preisverfall
  • etc.

Businessplan – Finanzplanung – Rentabilitätsplanung

Hier klären Sie die Frage, ob sich die Unternehmung langfristig lohnt. Im Gegensatz zur Liquiditätsplanung gibt die Rentabilitätsplanung Auskunft über zu erwartende Jahreserträge. Sie stellen Umsätze und Kosten gegenüber und ermitteln aus der Summe den Gewinn. Banken erwarten in der Regel eine Prognose für die kommenden drei Jahre nach Gründung, denn nur Unternehmen, die in einem überschaubaren Zeitrahmen Gewinne ausweisen, sind eine akzeptable Investition für Banken. Vor allem das dritte Jahr gilt dabei als kritisch, da hier vielfach die Tilgung von Förderkrediten einsetzt, die Belastung steigt sprunghaft an. Klären Sie dazu für sich selbst, wie viel Gewinn Sie überhaupt erwirtschaften möchten. Decken Sie Umsätze tatsächlich Ihre Kosten? Ist eine finanzielle Reserve möglich?

Berechnung der Rentabilität

Die Rentabilität des Unternehmens lässt sich in unterschiedliche Teilbereiche untergliedern:

  • Eigenrentabilität = Ergebnis / Eigenkapital * 100
  • Gesamtkapitalrentabilität = (Ergebnis + Fremdkapitalzins) / Gesamtkapital * 100
  • Umsatzrentabilität = Ergebnis / Netto-Umsatz * 100

Recherchieren Sie für Ihre Prognosen Umsatzzahlen bei Branchenverbänden und Kammern und fragen Sie bei auf Ihre Branche spezialisierten Unternehmensberatern nach. Mit wie vielen Kunden können Sie rechnen? Was geben diese durchschnittlich aus? Berücksichtigen Sie auch saisonale Schwankungen. Leiten Sie Umsätze her und gliedern die Einnahmen in einzelne Positionen auf.

Rentabilitätsvorschau

(€-Nettobeträge) 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr
erwartete Umsatzerlöse 0,00 0,00 0,00
– Wareneinsatz (nicht bei Dienstleistern) 0,00 0,00 0,00
= Rohgewinn 0,00 0,00 0,00
+ sonstige betriebl. Einnahmen 0,00 0,00 0,00
Aufwendungen
Personalkosten inkl. Nebenkosten und Geschäftsführergehalt 0,00 0,00 0,00
Raumkosten 0,00 0,00 0,00
betriebl. Steuern 0,00 0,00 0,00
Versicherungen, Beiträge 0,00 0,00 0,00
Kfz-Kosten 0,00 0,00 0,00
Werbe- u. Reisekosten 0,00 0,00 0,00
Werbung, Repräsentation 0,00 0,00 0,00
Reparaturen, Instandhaltung 0,00 0,00 0,00
Leasinggebühren 0,00 0,00 0,00
Telefon, Internet 0,00 0,00 0,00
Bürobedarf 0,00 0,00 0,00
Rechts- und Beratungskosten 0,00 0,00 0,00
sonstige Aufwendungen 0,00 0,00 0,00
Abschreibungen 0,00 0,00 0,00
Gründungskosten 0,00 0,00 0,00
Summe Aufwendungen 0,00 0,00 0,00
Ergebnis (vor Steuern) 0,00 0,00 0,00
Zinsen      
Einkommen- und Gewerbesteuer      
Jahresüberschuss      
Tilgung      
private Versicherungen      
verfügbares Einkommen 0,00 0,00 0,00

GuV und Bilanz

Vor allem für die ersten zwölf Monate der Unternehmung verlangen Banken in der Regel eine monatliche Darstellung. Der Gewinn ergibt sich aus den Umsätzen abzüglich der Kosten. Differenzieren Sie bei der Darstellung der Umsätze nach verschiedenen Umsatzarten. Bei buchführungspflichtigen Unternehmen beinhaltet die Rentabilitätsprognose eine Plan-Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) und eine Plan-Bilanz. Diese unterliegt einer bestimmten Vorschrift nach §275 HGB, welche die Staffelform vorschreibt. Bei der Staffelform werden die einzelnen Positionen untereinander angeordnet und man gelangt zum Periodenergebnis (Gewinn in einem bestimmten Zeitraum) über eine Fortrechnung in mehreren Zwischenschritten. Es besteht ein Wahlrecht zwischen der Erstellung der Gewinn-und-Verlust-Rechnung nach dem Umsatzkostenverfahren oder dem Gesamtkostenverfahren.

Businessplan – Finanzplanung – Liquiditätsplanung

Der Liquiditätsplan gibt Auskunft über alle Kontenbewegungen und die tatsächlichen Kosten. Liquidität geht vor Rentabilität. Ausgehend von einem Anfangs-Kassenbestand erfolgt die Liquiditätsplanung, zu der alle Einnahmen inklusive Umsatzsteuer, Eigenkapital und Kreditauszahlungen erfasst werden. Von diesen subtrahiert werden die im Ausgabenplan erfassten Positionen wie Mieten, Löhne und Wareneinkäufe.

Der Bestand am Ende einer Periode stellt gleichzeitig den Startbestand der Folgeperiode dar. So haben Sie immer im Überblick, wie es um die aktuellen finanziellen Mittel bestellt ist – schließlich muss ein Unternehmer zu jedem Zeitpunkt in der Lage sein, seine Rechnungen zu begleichen. Ist also eine Unterdeckung ersichtlich, müssen Fremdmittel herangezogen werden.

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Liquiditätsplanung

  Monat
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Verfügbare Mittel
Kassenbestand                        
Umsatzerlöse
Werbeeinnahmen
sonstige Einnahmen
Auszahlung von Krediten
Einnahmen gesamt                        
Zahlungsausgänge
Gründungskosten
laufende Kosten lt. GuV
Löhne, Gehälter
Private Kosten
Sozialabgaben
Lieferanten
Bareinkäufe
Marketing
Vertrieb
Kreditzinsen
Tilgungsraten
Miete inkl. Nebenkosten
Versicherungen
Steuern
Ausgaben gesamt                        
kumuliert
Gutschriften/Monat
Kosten/Monat
total Eigenkapital
total Fremdkapital
Kontostand inkl. Privatkosten                        
Kontostand exkl. Privatkosten                        

Bei der Berechnung von Krediten berücksichtigen Sie die tilgungsfreien Zeiten – möglicherweise sind zunächst nur Zinszahlungen fällig. Lassen sie die Tilgungsraten entsprechend der Laufzeit einfließen. Berücksichtigen Sie, dass die Auszahlung des Kredites 2-3 Monate dauern kann. Steuern fallen eventuell ebenfalls nicht monatlich an.

Die Bank verlangt in der Regel eine Liquiditätsplanung für den Zeitraum von drei Jahren. Dabei wird das erste Jahr mit den einzelnen Monaten dargestellt, bei den Folgejahren dürfen die Sprünge durchaus größer sein.

Businessplan – Finanzplanung – Eigen- und Fremdkapitalbedarf

Die ausreichende Finanzierung ist ein Stolperstein für viele Gründer – vermeiden Sie grobe Fehler, gehen Sie sorgsam vor. Denn bei der Finanzplanung entscheidet sich, ob das Geschäftsmodell tragfähig ist und welche Gelder Sie benötigen. Unterstützung bei der Ermittlung von Eigen- und Fremdkapitalbedarf bieten zahlreiche kostenlose Online-Tools und Excel-Tabellen, welche die Eingaben direkt in alle relevanten Felder übernehmen und die die Ausarbeitung des finanziellen Teils auch für Nicht-BWLer möglich machen. Erläutern Sie die relevanten Zahlen zusätzlich schriftlich: Wie setzen sich Preise zusammen? Auf welcher Basis haben Sie Umsätze ermittelt? Die Zusammensetzung der Tabellen muss stets nachvollziehbar sein.

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Eigen- und Fremdkapitalbedarf

Die ausreichende Finanzierung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor bei der Gründung eines Unternehmens. Entsprechend wichtig ist die exakte Ermittlung des Kapitalbedarfs zum Gründungszeitpunkt insgesamt sowie der Differenzierung nach Eigen- und Fremdkapital.

Kapitalbedarfsplan

Gründungskosten
Beratungen 0,00 €
Marken-/Patentanmeldung 0,00 €
Kosten für Businessplan (Marktanalyse, Coaching etc.) 0,00 €
Gewerbeanmeldung 0,00 €
Personalvermittlung 0,00 €
Immobilienmakler 0,00 €
Eintrag ins Handelsregister 0,00 €
Notar 0,00 €
Sonstige 0,00 €
gesamt 0,00 €
Kosten für Anlaufphase (Ausgaben bis zum ersten Geldeingang aus Umsatz)
Personalkosten (inkl. Geschäftsführergehalt) 0,00 €
Beratung 0,00 €
Leasing 0,00 €
Miete/Pacht 0,00 €
Werbung/PR (Design/Werbematerialien/Website) 0,00 €
Vertrieb 0,00 €
betriebl. Steuern 0,00 €
Versicherungen 0,00 €
Entwicklungskosten 0,00 €
Reserven für Unvorhergesehenes 0,00 €
sonstige 0,00 €
gesamt 0,00 €
Unternehmerlohn (bei Personengesellschaften zur Deckung der Lebenshaltungskosten) 0,00 €
Anlagevermögen
Lizenz-, Franchisegebühren 0,00 €
Grundstücke/Immobilien 0,00 €
Produktionsanlagen/Maschinen/Werkzeuge 0,00 €
Betriebs-, Geschäftsausstattung 0,00 €
Fahrzeuge 0,00 €
gesamt 0,00 €
Umlaufvermögen
Material- und Warenlager, Roh- und Hilfsstoffe 0,00 €
Kapitaldienst
Zinsen für Darlehen und Kredite 0,00 €
Tilgung 0,00 €
Kapitalbedarf 0,00 €

Unterscheiden Sie bei der Ermittlung des Kapitalbedarfs nach Anlagevermögen, d. h. Investitionen, und Umlaufvermögen – Kosten, die während des laufenden Betriebs anfallen und die Sie durch die Einnahmen decken müssen. Planen Sie hier einen Vorlauf von vier bis sechs Monaten ein, in denen Sie die Kosten erst einmal vorfinanzieren müssen, bis Gewinne fließen.

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Lebenshaltungskosten

Neben dem Kapitalbedarf für die Gründung ermitteln Sie auch Ihre Lebenshaltungskosten. Vor allem in den ersten Monaten nach der Gründung haben Sie vermutlich noch keine hohen Einkünfte – berücksichtigen Sie, dass die Lebenshaltung dennoch gesichert ist.

Haushalt
Miete 0,00 €
Lebensmittel/Hausrat 0,00 €
Bekeidung 0,00 €
Strom/Heizung/Wasser 0,00 €
Müllabfuhr 0,00 €
Telekommunikation 0,00 €
Freizeit 0,00 €
Kindergarten 0,00 €
Ausgaben für Sach- und Wertvermögen 0,00 €
Sonderausgaben (Vereine, Geschenke, Urlaub) 0,00 €
gesamt 0,00 €
Versicherungen  
Lebens-/Rentenversicherung 0,00 €
Krankenversicherung 0,00 €
Unfallversicherung 0,00 €
Haftpflichtversicherung 0,00 €
KfZ-Versicherung 0,00 €
Hausratversicherung 0,00 €
Rechtsschutzversicherung 0,00 €
gesamt 0,00 €
Sonstiges  
Einkommenssteuer-Rücklage 0,00 €
Unterhalt 0,00 €
Zinsen für Privatdarlehen 0,00 €
gesamt (benötigte Privateinnahmen) 0,00 €
– sonstige Einnahmen (Mieten, Einnahmen des Partners) 0,00 €
private Ausgaben (erforderlicher Unternehmerlohn) 0,00 €

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Ermittlung von Eigen- und Fremdkapitalbedarf

Die Darstellung von Eigen- und Fremdkapital gibt Aufschluss über die Deckung des Kapitalbedarfs.

Betrag  € Zinsen p. a. % Auszahlung % Laufzeit tilgungsfrei Laufzeit Tilgung Anteil %
Eigenkapital
ERP-Kapital
Privatdarlehen
Förderdarlehen
Hausbankdarlehen
Leasing
Beteiligungen
Summe Finanzierung            
Kontokorrent-Kredit
Gesamtsumme            

Businessplan – Marketing & Vertrieb – Kommunikationspolitik

Kunden kaufen nur die Produkte, die sie kennen. Verdeutlichen Sie, was Sie anbieten und welchen Nutzen Ihr Produkt hat. Was kostet Ihr Angebot und wo ist es erhältlich? Planen Sie Ihre Kommunikationspolitik sorgfältig.

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Maßnahmen zur Kundenbindung

Ebenfalls Teil dieses Punktes sind Möglichkeiten der Kundenbindung und -gewinnung. Folgegeschäfte mit Bestandskunden sind deutlich lohnender als die permanente Neukundenakquise. Entsprechend stellt die Kundenbindung einen wichtigen Punkt im Marketing dar. Durch Feedback und Weiterempfehlungen gewinnen Sie Informationen zum Kaufverhalten, sodass Sie künftig noch genauer auf die Kunden eingehen können. Das setzt vor allem eines voraus: Zufriedenheit. Darüber hinaus steigern Prämien, Club-Karten und Bonus-Programme die Attraktivität für Ihr Angebot. Nutzen Sie sowohl Werbemaßnahmen (online und offline), als auch Öffentlichkeitsarbeit (PR).

Werbung

Werbung dient der Bekanntheitssteigerung und Absatzförderung. Entscheidend ist dabei die richtige Ansprache der potenziellen Käufer: Nur, wenn Sie wissen, welche Zeitschriften Ihre Käufer lesen, welche Medien Sie nutzen und was die entscheidenden Kaufkriterien sind, erreichen Sie die Zielgruppe und sind mit Ihrer Werbung erfolgreich. Dabei geht der Trend aktuell zu einer immer exakteren Definition der Zielgruppe(n) und einer Diversifizierung der Botschaften. Es gibt nicht mehr „die Käufer“, die mit „der Botschaft“ bombardiert werden, sondern es gibt unterschiedliche Botschaften, die sich an verschiedene Teile der Zielgruppe richten. Im Fokus der Botschaft steht dabei immer weniger das Produkt, sondern die Konstruktion von Emotionen durch Geschichten und Images, die transportiert werden.

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Public Relations

Sie treten als No-Name in den Markt ein. Das gilt es zu ändern. Nutzen Sie zur Generierung eines möglichst positiven Images alle sinnvollen Kanäle: Messen, Sponsoring, Pressemitteilungen, Broschüren, Newsletter und ein durchdesignter Unternehmensauftritt. Brillieren Sie mit redaktionellen Inhalten und sorgen Sie für eine positive Publicity.

Befindet sich Ihr Geschäftskonzept noch in der frühen Planungsphase, fällt es sicherlich nicht leicht, hier bereits konkrete Aussagen zu treffen. Möglicherweise entscheiden Sie sich auch für die Hinzuziehung einer Agentur zur Durchführung des Marketings. Dennoch: Sie sollten im Businessplan zumindest eine Ahnung davon haben, wie Sie an die Zielgruppe herantreten möchten. Ein gelungener Markteintritt ist mitentscheidend für den späteren Erfolg.

Businessplan – Marketing & Vertrieb – Vertrieb

Die Wahl des Vertriebsweges hängt dabei vor allem von der Beschaffenheit Ihres Angebotes ab. Durch Transport, Händlerrabatt und Provisionen ist der Vertrieb meist das teuerste am ganzen Produkt, wobei Sie eventuell erheblichen Einfluss auf den Preis haben und sich für den Eigen- oder Fremdvertrieb entscheiden können. Gleichzeitig gibt dieser Teil des Businessplans Aufschluss über die Abhängigkeit von Lieferanten.

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Eigen- oder Fremdvertrieb?

  • Eigenvertrieb (auch Direktvertrieb): Sie bieten Ihr Produkt direkt beim Kunden an – per Telefon, das Internet, den Fabrikverkauf ab Werk oder direkt bei ihm Zuhause. Haben Sie erklärungsbedürftige Produkte oder verkaufen Sie nur relativ wenige Waren, bietet sich der Direktvertrieb besonders gut an. Der enge Kontakt zum Käufer schafft einen Informationsvorsprung und Sie haben eine Kontrolle über den Mitteleinsatz. Der Vertrieb findet dabei statt durch Sie selbst, Handelsreisende/Außendienstmitarbeiter oder Handelsvertreter. Letztere haben den Vorteil, keine Angestellten des Unternehmens zu sein – Lohnkosten entfallen. Dafür sind Vertreter nicht exklusiv für Sie unterwegs, die Produktbindung ist gering.
  • Fremdvertrieb: Handel, Franchise, Kommission. Das Ziel ist in der Regel eine flächendeckende Verteilung der Waren, wobei vielfach mehrere Zwischenstationen in der Wertschöpfungskette auftreten. Als Unternehmer sind Sie weit von den Kunden entfernt – nutzen Sie daher andere Feedbackmethoden. Ihre Partner können entweder Endkunden oder andere Händler sein, daneben sind weitere Vertriebsmöglichkeiten wie die Zwischenschaltung von Agenturen oder Kooperationen möglich. Durch den indirekten Vertrieb erreichen Sie schnell eine breitflächige Organisationsstruktur, mit der Sie große Warenmengen auf einem breit gestreuten Gebiet absetzen können. Die Hilfe durch einen Handelsvertreter ist dabei unumgänglich.
  • Multichannel: stationärer Handel, Onlineshop, Außendienst. Immer weiter verbreitet ist die Nutzung mehrerer, paralleler Absatzkanäle. Sie sind unabhängiger von einzelnen Absatzwegen, gleichzeitig steigt jedoch die Komplexität der Verwaltung.
  • Online-Vertrieb: Immer beliebter wird der reine Onlinehandel. Ein Webshop ist schnell erstellt, Ladenmieten und für den stationären Handel anfallende Verbindlichkeiten entfallen, die Kommunikation mit dem Kunden erfolgt einfach und schnell, die Erhebung von Nutzerdaten ist unkompliziert.

Berücksichtigung der Vertriebskosten

Berücksichtigen Sie bei Ihrer Vertriebsstrategie auch die Vertriebskosten, d. h. Liefer- und Zahlungsbedingungen, Rabatte und Angebote. Gerade beim Fremdvertrieb sind diese nicht zu unterschätzen. Planen Sie eine internationale Ausrichtung, wählen Sie Ihre Vertriebspartner sorgfältig aus. Welches die geeignete Vertriebsstrategie für Sie ist, hängt von Kundenerwartungen, Produkteigenschaften, Kosten des Produkts, Warenmengen und Entfernungen sowie Ihrer Konkurrenz ab.

Businessplan – Marketing & Vertrieb – Preispolitik

Der Bereich der Preisgestaltung ist einer der schwierigsten unternehmerischen Aufgaben überhaupt. Der Preis ist ein wesentlicher Faktor bei der Kaufentscheidung, gleichzeitig muss er die Kosten deckeln bzw. gewinnbringend sein. Wollen Sie billige oder eher teure und hochwertige Produkte anbieten? Entscheiden Sie sich frühzeitig für die Preispolitik, legen Sie Verkaufskonditionen, d. h. auch Rabatte und Boni fest und treffen Sie Aussagen über Kundendienstleistungen. Und noch wichtiger: Kalkulieren Sie sorgfältig. Zur Preisermittlung gibt es grundsätzlich zwei Optionen:

  • Der Produktpreis wird aus Herstellungskosten und Gewinnzuschlag ermittelt (kostenorientierte Preispolitik).
  • Der Produktpreis ist durch Marktbedingungen vorgegeben (marktorientierte Preispolitik).

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Kostenorientierte Preispolitik

Sie addieren alle anfallenden variablen (Personalkosten, Materialkosten, Energieverbrauch usw.) und fixen Kosten (Raummiete, Abschreibungen für Maschinen, Versicherungen usw.) und ergänzen diese um einen Gewinnzuschlag. Die kurzfristige Preisuntergrenze deckt alle variablen Kosten, die langfristige Preisuntergrenze auch die fixen und markert damit den Break-even – den Zeitpunkt, an dem Ihr Unternehmen mit einer schwarzen Null funktioniert.

+ Materialkosten
+ Personalkosten
+ Fremdleistungen
+ Vermarktungs- und Vertriebskosten
+ Abschreibungen
+ Umlage der Kosten für Forschung und Entwicklung
+ weitere Kosten
= Selbstkosten
+ Gewinn in %
= Mindestverkaufspreis
+ Rabatt in %
= Listenpreis netto
+ Skonto in %
= Verkaufspreis netto
+ Umsatzsteuer in %
= Verkaufspreis brutto

Da am Anfang vermutlich nicht für alle Werte reelle Zahlen genutzt werden können und einige Punkte auf Schätzungen beruhen, ist es unbedingt notwendig, eine Nachkalkulation zu betreiben und Soll und Ist miteinander zu vergleichen bzw. notfalls auch nachzusteuern.

Marktorientierte Preispolitik

Bei der marktorientierten Preispolitik sind Käufer und Mitbewerber entscheidende Faktoren. Was sind Ihre Kunden bereit zu zahlen? Lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen und finden Sie heraus, welches Klientel Sie bedienen möchten. Gibt es bereits identische Produkte am Markt, ermitteln Sie die Preisspanne des Angebots. Zur eigenen Positionierung haben Sie dann zwei Möglichkeiten: Die bessere Qualität oder der niedrige Preis.

Im Bereich der Hochpreisstrategie haben Sie entweder die Möglichkeit des Premiumangebots, das über Marketingmaßnahmen oder ein Image transportiert wird, oder einer Skimming-Strategie, bei der ein hoher Einstiegspreis angesetzt wird, der sich sukzessive mit steigendem Wettbewerbsdruck verringert. Wichtig ist dabei: Entscheiden Sie sich für das eine oder das andere – Qualität oder Preis. Wie stark können Sie Preise erhöhen, bevor die Kunden abwandern?

Bedienen Sie das Niedrigpreissegment, ist die Kundenbindung vermutlich gering; verfügt das Angebot hingegen über ein Alleinstellungsmerkmal, rechtfertigt das einen höheren Preis. Je weniger Me-too-Produkte und je höher die wahrgenommene Qualität, desto höher die Preisakzeptanz; je höher das Einkommen der Zielgruppe, desto geringer die Probleme bei Preissteigerungen.

Welche Strategie die bessere ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Dies hängt vor allem von Produkt und Markt ab. Doch je vertrauter Sie mit Kosten- und Marktpreis sind, desto eher können Sie den Preis als zusätzliches Marketinginstrument nutzen und schnell auf Marktveränderungen reagieren.

Preisermittlung

Zur Ermittlung von Einführungspreis und Preisstrategie gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Ermitteln Sie, welcher Preis die Kosten decken und einen Gewinn erwirtschaften würde. In der Regel sollten alle Kosten des Unternehmens über den Produktpreis abgedeckt sein. Schätzen Sie Absatzmengen der Produkte und stellen die Kosten gegenüber.
  2. Gibt es ein ähnliches Produkt bereits auf dem Markt, empfiehlt sich eine marktorientierte Preispolitik. Ermitteln Sie die am Markt vorhandene Preisspanne und vergleichen Sie diese mit Ihrer Kalkulation.
  3. Schätzen Sie Ihre Konkurrenz ein und überlegen Sie sich, wie Sie vorgehen möchten – günstigere Preise oder bessere Qualität?
  4. Jetzt folgt das Feintuning: Ist der ermittelte Marktpreis für Sie nicht kostendeckend, suchen Sie eigene Einsparpotenziale oder rechtfertigen Sie den höheren Preis mit einer Serviceorientierung und besserer Qualität. Ermitteln Sie auf dieser Basis ein angemessenes Preisangebot für Ihr Angebot, das Markt und Zielgruppe berücksichtigt.
  5. Machen Sie sich Gedanken zu einer mittelfristigen Preisstrategie und entscheiden Sie sich zwischen Hoch- und Niedrigpreisstrategie.
  6. Berücksichtigen psychologische Aspekte der Preispolitik (2 für 1, Signalpreise wie 4,99 €, Sonderpreise für Studenten, Basis- und Luxusversionen, Happy Hour oder Saisonpreise, entfernungsabhängige Preise, individuelle Preise, Preisdifferenzierung nach Aufwand, loyalitätsabhängige Preise für Abonnenten, Preisbündelungen für Sets oder Rabatte).

Ermittlung des Angebotspreises

  Menge / Kosten je Stück Kosten in €
Aufwand in Stunden x Stundensatz
Materialeinkaufspreis
Aufschlag auf Materialkosten
Fertigungskosten
Gewinnaufschlag
Angebotspreis netto    
Mehrwertsteuer
Angebotspreis brutto    

Die Inventur durchführen

Jeder Kaufmann ist dazu verpflichtet, einmal im Jahr eine Bestandsaufnahme zu machen. Vielen graut vor dem Aufwand dieser Jahresinventur – doch mit einer guten Vorbereitung lässt sich die Inventur relativ schnell und unkompliziert erledigen. Beim Inventur durchführen sind dabei einige Formalia zu beachten.

Was gehört zum Inventar?

Aufzulisten sind alle Grundstücke, Forderungen und Schulden, Bargeldbestand und Vermögensgegenstände, d. h. bei Firmen jedes einzelne Produkte, das sich zum Zeitpunkt der Inventur im Betrieb befindet.

Das Ziel der Inventur

Das Ziel der Inventur ist dabei die Feststellung des Jahresergebnisses sowie die Richtigstellung der Bestände. Die Differenzen der Inventuraufnahme fließen anschließend in die Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens ein.

Verpflichtet zur Durchführung der Inventur sind dabei ausschließlich Kaufleute. Freiberufler und Selbstständige, die Einnahmen und Ausgaben über eine EÜR ermitteln, brauchen keine Inventur durchführen.

Neben der jährlichen Inventur zum Ende des Geschäftsjahres ist außerdem eine Stichtagsinventur, Stichprobenintventur, eine verlegte sowie eine permanente Inventur möglich. Die Kombination verschiedener Methoden erleichtert den Arbeitsaufwand unter Umständen erheblich. Als Verfahren kommen dabei im Wesentlichen drei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:

  • körperliche Inventur, bei der Vermögensgegenstände durch Zählen, Messen oder Wiegen aufgenommen werden,
  • Buchinventur, die die Bestände des nicht körperlichen Vermögens und der Schulden (Bspw. Forderungen-, Verbindlichkeiten-, Bankguthaben) ermittelt, die auf die Auszeichnungen der Finanzbuchhaltung Bezug nehmen (Bspw. Quittungen, Belege),
  • Anlageninventur, die die körperliche Bestandsaufnahme für Güter des beweglichen Anlagevermögens (Kraftfahrzeuge, Maschinen, Büro- und Geschäftsausstattungen, nicht aber geringwertige Wirtschaftsgüter) ersetzt, wobei hier mehrere Angaben für jeden Gegenstand erforderlich sind:
    • genaue Bezeichnung des Gegenstandes
    • Bilanzwert am Bilanzstichtag
    • Tag der Anschaffung oder Herstellung
    • Höhe der Anschaffungs- oder Herstellungskosten
    • Nutzungsdauer
    • jährliche Abschreibung
    • Tag des Abgangs

Vorbereitung der Inventur

  • Lager, Verkaufsflächen usw. aufräumen
  • Bestände übersichtlich ordnen, gleichartige Artikel zusammenstellen
  • Defekte oder beschädigte Waren separaieren
  • Verdorbene Waren oder solche mit abgelaufenem MHD separat stellen
  • Fremde Vorräte kennzeichnen
  • Überzählige und unentgeltlich erworbene Bestände kennzeichnen
  • Korrekte Kennzeichnung der Artikel kontrollieren
  • Aufnahmebereiche und -felder mit den zugeordneten Nummern kennzeichnen
  • Aufnahmeverfahren je nach Artikel bestimmen (zählen, wiegen, messen, schätzen)
  • Geeignete Materialien zur Abgrenzung bereitstellen
  • Vorbereitungen in den auswärtigen Aufnahmebereichen berücksichtigen
  • Aufnahmeformulare erstellen
  • Ausfüllanweisungen für die Aufnahmeformulare erstellen
  • Bestands-(Artikel-)listen vorbereiten
  • Bestandslisten auf vergessene Zu- oder Abgänge kontrollieren
  • Formular für Inventurprotokoll anfertigen
  • Warenzugangslisten für während der Inventur eingehende Waren erstellen
  • Warenverkaufslisten für während der Inventur verkaufte Waren erstellen
  • Ausgabelisten erstellen
  • Rücklauflisten erstellen
  • Inventuranweisungen für Personal erstellen
  • Erfassungsgeräte, Scanner etc. bereitstellen
  • Hilfsmittel wie Taschenrechner, Stifte, Notizzettel, Waagen, Kisten bereitstellen
  • Aushilfen suchen
  • Inventurpersonal schulen
  • Löhne für Aushilfen bereitstellen

Inventur durchführen

Bei der Aufnahme der Waren sind einige Regeln zu beachten. So wird der gesamte Warenbestand aufgenommen, d. h. auch verdorbene Waren werden auf gesonderten Aufnahmeblättern notiert.

Beim Messen von Waren wird gerundet: 1 bis 4 werden abgerundet, 5-9 aufgerundet.

Die aufgenommene Ware wird durch den Zählenden gekennzeichnet, nach der Abarbeitung streicht der Schreiber den Bereich von der Liste. Der Inventurleiter prüft anschließend die Inventurunterlagen und ihre Vollständigkeit.

Vorsicht bei der Einordnung der Waren: Eine genaue Abgrenzung und Differenzierung einzelner Warengruppen ermöglicht eventuell erhebliche Bewertungsabschläge und damit Steuerersparnisse.

Zur Erleichterung der Durchführung der Inventur gibt es inzwischen auch spezielle Apps, bei denen das Smartphone gleichzeitig als Scanner dient.

Fallstricke bei der Inventur

Bei einer unsachgemäßen Inventur drohen finanzielle Einbußen. Prüfer schauen bei der Inventur besonders genau hin, Ungereimtheiten sollte es entsprechend keine geben. Mögliche Szenarien sind

  • die Feststellung einer nicht ordnungsgemäßen Buchführung, wenn Waren vergessen werden,
  • Steuernachzahlungen aufgrund vergessener Waren
  • Steuernachzahlungen aufgrund der Annahme, dass noch weitere Waren vergessen wurden und so ein Sicherheitszuschlag erhoben wird
  • Prüfung nach Kassendifferenzen
  • Strafanzeigen aufgrund möglicher Steuerhinterziehung

Nach der Inventur

Die Blätter werden nach dem Abheften mit einer fortlaufenden Nummer gestempelt.

Für Inventurunterlagen gelten wie für andere relevante Buchführungsunterlagen Aufbewahrungsfristen von zehn Jahren.

Businessplan – Marketing & Vertrieb – Produktpolitik

Im Teil „Marketing und Vertrieb“ treffen Sie Aussagen zu Ihren geplanten Marketingmaßnahmen, der Produktpolitik und Preispolitik sowie den Vertriebsstrukturen und der Kommunikationspolitik. Diese vier Punkte sind die klassischen 4P des Marketings (Product, Price, Promotion, Place). Die Marketingstrategie ist entscheidend, ob Ihr Produkt erfolgreich ist, oder aufgrund fehlender Bekanntheit ein Ladenhüter bleibt.

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Welche Produkte bieten Sie an?

  • Planen Sie eine breit gestreute Produktpalette oder nur ein einziges Produkt auf den Markt zu bringen?
  • Sind in der Zukunft Diversifizierungen oder Erweiterungen geplant, die bereits zum jetzigen Zeitpunkt feststehen?

Unterschiedliche Standbeine senken das unternehmerische Risiko. Aber Vorsicht: Verlieren Sie das Hauptgeschäft nicht aus den Augen und vermeiden Sie Beliebigkeit. Stellen Sie dar, dass Ihre angebotenen Produkte und Dienstleistungen einen Kundennutzen haben, dass Sie besser sind als Ihre Konkurrenten und durch Verpackung und/oder Service glänzen. Überlegen Sie sich dabei, wer Ihre Kunden überhaupt sind.

  • Singles oder Ehepaare, Männer oder Frauen, jung oder alt?
  • Was verdient Ihre Zielgruppe, welche Interessen hat sie?

Führen Sie vor oder nach der Gründung eine Befragung potenzieller Kunden durch und bauen Sie Ihre Produktpolitik um die Zielgruppe herum auf. Berücksichtigen Sie sich wandelnde Kundenbedürfnisse ebenso wie Ihre Konkurrenz. Stellen Sie im Businessplan das i-Tüpfelchen dar:

  • Was zeichnet Ihre Produkte gegenüber der Konkurrenz aus?

Businessplan-Hilfe.de - Konzeption von Gründungsvorhaben & Erstellung von Businessplänen (72)

Ein Beispiel für den Handel: Käufer sind gewillt, höhere Preise zu bezahlen, wenn sie das Gefühl eines exklusiven Angebots haben. Eine Aufwertung des Sortiments ist also möglicherweise ratsam. Gleichzeitig legen immer mehr Kunden Wert auf Genuss, Gesundheit und Nachhaltigkeit – entsprechende Geschäftsbereiche boomen. Beim Service lässt sich beispielsweise mit Transporthilfen, Montage, einem technischen Notdienst, Leihgeräten, einer guten Erreichbarkeit, Geschenkverpackungen, Beratungstagen oder ausführlichen Informationen punkten.

Businessplan – Unternehmen und Organisation

Eine von Unternehmensgründung an eingeführte Struktur stellt einen Erfolgsfaktor dar. Zeigen Sie, dass Sie sich bereits Gedanken über Unternehmen und Organisation Ihres Unternehmens gemacht haben und Kompetenzen klar verteilt sind. Neben der Darstellung des Gründers oder -teams werden hier Angaben zur Rechtsform und den Betriebsabläufen gemacht.

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Organisation

Gründen sie allein oder im Team? Stellen Sie von Beginn an Mitarbeiter an, sodass Sie verschiedene Abteilungen verwalten, die reibungslos miteinander arbeiten müssen, d. h. bedarf es einer besonderen Betrachtung von Kommunikationsstrukturen? Einen guten Überblick schafft hier ein Organigramm, das Abteilungen und Kompetenzen visuell darstellt.

Relevant ist außerdem die Nennung von Voll- und Teilerwerbsmodellen. Sind Sie als Gründer jederzeit erreichbar? Wie delegieren Sie Aufgaben in Ihrer Abwesenheit, um den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt aufrecht zu erhalten?

Wie kommen Sie an Waren, wie gestaltet sich die Kooperation mit Lieferanten? Gibt es komplexe Produktionsprozesse, bei denen Abhängigkeiten von Zulieferern bestehen? Skizzieren Sie gedanklich den Weg des Produktes und stellen Sie wesentliche Punkte davon im Businessplan dar.

Rechtsform

Die Wahl der geeigneten Rechtsform hängt von zahlreichen Faktoren ab. Klären Sie Ihr Vorhaben mit Rechtsanwalt und Steuerberater. Im Businessplan begründen Sie diese Entscheidung nachvollziehbar. Berücksichtigen Sie dabei neben Haftungsfragen und Mindestkapital auch die Außenwirkung: Ist das Auftreten als Kaufmann im B2B-Verkehr besser? Wirkt eine GmbH gegenüber Ihren Kunden seriöser als ein Einzelunternehmen? Legen Sie dar, warum Sie sich genau für diese Form entschieden haben.

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Kompetenzen der Gründer

Neben der Marktanalyse und der Finanzplanung ist die Darstellung der Gründerpersönlichkeiten der wichtigste Teil für die Entscheidung der Bank zur Finanzierung eines Gründungsvorhabens. Der unternehmerische Erfolg ist von der Gründerpersönlichkeit abhängig ist, d. h. nur wenn Sie die Bank überzeugen können, dass Sie über ausreichende Kompetenzen zur Umsetzung der Gründungsidee verfügen, werden Sie Ihre Finanzierung sichern. Stellen Sie in diesem Teil des Businessplans deshalb alle Fakten dar, die Sie zur Ausübung des Vorhabens befähigen. Dies sind vor allem:

  • Beruflicher Werdegang
  • Branchenerfahrungen
  • Führungserfahrung
  • zusätzliche Qualifikationen, z. B. im kaufmännischen Bereich
  • biografisch relevante Details

Den beruflichen Werdegang können Sie in Form eines stichwortartigen Lebenslaufes darstellen, wobei es hier weniger um eine lückenlose Darstellung (wie bei einer Bewerbung) geht, sondern Sie sich auf relevante Punkte beschränken.

Haben Sie eine Ausbildung in der Branche absolviert oder sind Sie bereits seit mehreren Jahren in einem Bereich tätig, heben Sie dies hervor.

Gleiches gilt für die Führungserfahrung. Spätestens, wenn Sie Mitarbeiter einstellen, ist diese relevant.

Abschließend nennen Sie zusätzliche Qualifikationen und Weiterbildungen, durch die Sie zusätzliche Kompetenzen mitbringen. Der Besuch von nur zwei Gründerseminaren senkt das Risiko des Scheiterns bereits um mehr als die Hälfte. Sie haben einen Buchführungskurs besucht? Verhandlungstechniken erlernt? Sich intensiv mit der Personalführung beschäftigt? Nennen Sie diese Punkte, Sie könnten darüber entscheiden, ob die Bank Sie für kreditwürdig hält. Doch Vorsicht: Stapeln Sie nicht zu hoch und geben Sie nur Qualifikationen an, die Sie tatsächlich erworben haben. Alles andere wird früher oder später auffallen und Sie in ein negatives Licht rücken.

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Standortwahl

Zur Darstellung Ihres Unternehmens gehören auch Aussagen zur Wahl des passenden Standortes. Dieser sollte keinesfalls zufällig gewählt sein, sondern logisch begründet werden können, denn: jede Branche hat unterschiedliche Standortanforderungen. Die Nähe zur Laufkundschaft oder günstige Mietpreise, eine günstige Verkehrsanbindung und behördliche Auflagen sind nur einige Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten.

  • Sie benötigen eine repräsentative Adresse? Dann ist die Innenstadtlage sicherlich angemessener als der Stadtrand.
  • Ihr Logistikunternehmen wird täglich von zahlreichen Lkws beliefert? Die Nähe zur Autobahn ist ein wichtiger Faktor, um schnelle Lieferwege zu garantieren.

Stellen Sie sich zur Ermittlung des Standortes Fragen nach der Relevanz folgender Faktoren:

  • benötigte Räume und Flächen
  • benötigte Flächen für Büro, Lager, Werkstatt (ggf. Umbau)
  • Expansionsmöglichkeiten
  • Ausstattung der Räume (Wärmeschutz, Heizung)
  • Zufahrtsmöglichkeiten für Anlieferungen
  • Parkplätze für Mitarbeiter und Kunden
  • Arbeitsaufnahme am geplanten Ort möglich? Ggf. ist Ansiedlung im Industrie-, Gewerbegebiet aufgrund behördlicher Auflagen erforderlich
  • Grundstück frei von umweltgefährdenden Altlasten?
  • attraktiver und werbewirksamer Standort

Begründen Sie Ihre Standortwahl anhand dieser Faktoren.

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Mitarbeiter

Als letzten Punkt zur Darstellung des Unternehmens widmen Sie sich der Personalpolitik. Qualifiziertes und motiviertes Personal trägt wesentlich zum Unternehmenserfolg bei. Schließlich planen Sie, dass Ihr Unternehmen wächst, d. h. möglicherweise wird der Arbeitsaufwand nicht allein zu bewerkstelligen sein. Beschreiben Sie, welche Beschäftigungsmöglichkeiten Sie in Betracht ziehen.

  • Sind Vollzeitarbeitsplätze möglich?
  • Bieten sich flexible freie Mitarbeiter an oder stellen Sie saisonbedingt Teilzeitkräfte ein?

Berücksichtigen Sie mindestens die kommenden drei Jahre. Stellen Sie Prognosen auf. Planen Sie die Personalkosten auch in Ihrer Finanzplanung ein.