Das wissenschaftliche Arbeiten unterscheidet sich maßgeblich vom einfachen Schreiben non-fiktiver Texte der Sachliteratur. Nur, wenn ein Text nach einem bestimmten Leitfaden erstellt wurde und akademischen Anforderungen genügt, ist die Wissenschaftlichkeit gegeben. Einen wesentlichen Bestandteil bilden dabei wissenschaftliche Methoden.
Was macht eine wissenschaftliche Arbeit aus?
Eine wissenschaftliche Arbeit zielt auf die Schaffung neuen Wissens ab, d. h. am Ende steht ein Erkenntnisgewinn. Grundsätzlich muss jede Arbeit, die wissenschaftlichen Kriterien genügen soll, bestimmte Bestandteile aufweisen:
- systematisch-methodisches Vorgehen (Nachvollziehbarkeit)
- Quellen werden offengelegt und korrekt zitiert, d. h. die Herkunft von Gedanken ist nachvollziehbar
- es gibt ein Forschungsinteresse (Forschungsfrage oder Hypothese)
- am Ende der Arbeit steht ein Erkenntnisgewinn, der die Forschungsfrage beantwortet
- die Arbeit ist in den wissenschaftlichen Kontext eingebettet, d. h. beruft sich auf bestehende Erkenntnisse
Wissenschaftliche Methoden
Grundsätzlich gibt es zahlreiche wissenschaftliche Methoden, die sich nicht zuletzt nach den Studienbereichen unterscheiden. Während in der Psychologie vorwiegend statistische Analysen vorherrschen, sind in der Geschichtswissenschaft hermeneutische Arbeiten weit verbreitet.
Empirisch vs. theoretisch
Während eine theoretisch ausgerichtete Arbeit literaturbasiert erfolgt, findet eine empirische Arbeit direkt am Forschungsgegenstand statt. Während bei theoretischen Arbeiten das Ziel der logische Zusammenhang ist, bei dem sich Erkenntnisse aus der nachvollziehbaren Auseinandersetzung mit bestehenden Gedanken ergeben, werden in der empirischen Arbeiten theoretische Erkenntnisse durch bestimmte Methoden überprüft.
Empirische Methoden sind z. B.: Beobachtungen, Experimente, Fallstudien, Interviews, Fragebogen-Untersuchungen, Stichproben
Quantitativ vs. qualitativ
Viele Studierende setzen empirisches Arbeiten mit quantitativen Methoden gleich. Doch sind auch Einzelinterviews, Case Studys oder Beobachtungen an Einzelfällen empirisch. Vielmehr unterscheiden sich die Methoden durch die Art der Auswertung: Quantitative Auswertungen bilden stets eine Stichprobe ab, die bestenfalls Aussagen über die Grundgesamtheit zulässt. Die Ergebnisse sind damit verallgemeinerbar. Dies ist bei qualitativen Analysen nicht der Fall.
Welche Methode ist die richtige?
Welche Methode die richtige ist, hängt vor allem von der Forschungsfrage ab. Umgekehrt lässt sich auch eine Forschungsfrage anhand der gewünschten Methode wählen. Grundsätzlich ist die Wahl der Methode auch abhängig vom Bearbeitungszeitraum, da empirische Erhebungen meist mehr Zeit beanspruchen als literaturbasierte Arbeiten. und nicht zuletzt entscheiden die eigenen Methodenkenntnisse über die Durchführbarkeit.
Hilfe bei der Methodenwahl
Es fällt vielen Studierenden schwer, eine geeignete Methode für ihr Forschungsvorhaben zu finden. Häufig besteht der Wunsch, empirisch zu arbeiten – zur Umsetzung ist dann jede Methode recht. Doch hängt von der Wahl der geeigneten Methode letztlich ab, ob die Forschungsfrage hinreichend beantwortet werden kann, d. h. ob die Arbeit überhaupt den wissenschaftlichen Kriterien genügt. Haben Sie Probleme bei der Wahl der passenden Methode, helfen wir gern im Rahmen unseres Coaching für Studenten weiter. Treten Sie einfach unverbindlich mit uns in Kontakt.