Während der Schulzeit oder im Studium fällt vielen Lernenden das Vokabellernen besonders schwer. Einige Wörter wollen auch nach der x-ten Wiederholung einfach nicht im Gedächtnis bleiben. Manchmal ist die Erinnerungsleistung jedoch nur eine Frage der richtigen Lerntechnik. Doch wie funktioniert effizientes Vokabellernen? Tipps zum Vokabellernen.
Die klassische Methode: Karteikarten
Das Karteikasten-Prinzip gilt als eine der effizientesten Lernmethoden. Dazu benötigst du:
- Einen Karteikasten mit 5-7 Fächern
- Karteikarten mit einzelnen Vokabeln
Alle Karten sind zunächst im vorderen Fach aufbewahrt. Erinnerst du dich beim ersten Abfragen direkt an das Wort, landet die Karte im zweiten Fach. Kannst du dich nicht an sie erinnern bleibt sie im ersten Fach bzw. wird in die voran gegangene Stufe runtergestuft. Hat eine Vokabel die letzte Stufe erfolgreich bestanden, gilt sie als Heldenwort.
Die Vokabeln in den höher gelegenen Stufen werden in immer größer werdenden Zeitabständen abgefragt: Vokabeln der ersten Stufe täglich, der zweiten Stufe wöchentlich, der dritten Stufe nach zwei Wochen etc., wobei die Häufigkeit der Wiederholungen individuell estimmbar ist. Ist die letzte Stufe nach einer vierwöchigen Pause erfolgreich erinnert, bleibt die Vokabel vermutlich dauerhaft im Gedächtnis.
Online-Vokabeltrainer nutzen
Wem das Aufschreiben vieler Vokabeln zu lästig ist, der kann auf einen Online-Trainer zurückgreifen. Beispiele sind dict.cc oder Sprachlernprogramme wie Babbel, bei denen einige Bereiche kostenlos nutzbar sind.
Alternativ gibt es auch gedruckte Karteikarten mit einem bestimmten Wortschatz zu unterschiedlichen Fachbereichen (Reise, Business, Schule etc.). Der Nachteil dieser Karten ist sicherlich die fehlende individuelle Abstimmung. Doch: Dafür sind die Karten fehlerfrei und verfügen oft über Beispielsätze und Lautsprache.
Post-its in der Wohnung
Einige wenige Vokabeln wollen einfach nicht in deinen Kopf? Dann hilft es unter Umständen, Post-its in der Wohnung zu verteilen – am Badezimmerspiegel, dem Kühlschrank oder der Innenseite des Kleiderschrankes. Je häufiger du über einzelne Wörter stolperst, desto besser bleiben sie im Gehirn.
Lernen in der Gruppe
Grundsätzlich ist das Lernen in der Gruppe angenehm, die Leistung des Gehirns steigt deshalb allein dadurch, dass Lernen mit etwas Positivem verknüpft wird. Hinzu kommt, dass Vokabeln besser hängen bleiben, wenn man sich über sie austauscht, sie laut ausspricht und sich eventuell gemeinsame Eselsbrücken überlegt.
Für auditive Typen: Vokabeln aufnehmen
Je mehr Reize du beim Lernen ansprichst, desto besser ist die Erinnerungsleistung. Deshalb hilft das Aufnehmen, d. h. das laute Aussprechen und gleichzeitige Aufnehmen einer Vokabel auf Tonband und das spätere Anhören, um einzelne Wörter besser zu erinnern.
Schlüsselwortmethode
Die Methode basiert darauf, dass neue Vokabeln mit bereits bekanntem Wissen verknüpft werden. Es folgt eine Transformation in vorstellbare Bilder und damit eine bewusste Konfrontation mit dem neuen Wissen.
Hierzu wird ein ähnlich klingendes Wort der Muttersprache mit der Vokabel verknüpft und geistig zu einem Bild gebastelt, z. B.:
engl. sheep (das Schaf): Schieb das Schaf!
engl. mice (Mäuse): Mäuse essen Mais.
franz. chien (der Hund): Der Hund fährt Ski.
Alternativ eignet sich auch die sogenannte Loci-Methode, bei der auf einem bekannten, festgelegten Weg zahlreiche Ankerpunkte für die einzelnen Lernpunkte gesetzt werden. Der Lernende läuft die Route quasi ab, um sich an die Details zu erinnern.
Allgemeine Tipps zum Vokabellernen
Nicht jeder Mensch lernt gleich. Es gibt unterschiedliche Lerntypen und verschiedene Leistungskurven – während der eine abends in Höchstform ist, laufen andere morgens zu Bestleistungen auf. Einige allgemeine Lerntipps finden sich hier.