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Erfolgsfaktoren – Netzwerke und Partnerschaften

Nicht unbedingt erfolgskritisch, aber sicherlich hilfreich für den unternehmerischen Erfolg sind Netzwerke und Partnerschaften. Schaffen Sie sich ein Geflecht aus Personen, die für Ihre Unternehmung in irgendeiner Form gewinnbringend sein können. Als Influencer, zur Erweiterung des Know-hows oder als wertvolles Back-up für später aufkommende Themen.

Gleichzeitig stehen Sie anderen Personen mit Rat und Tat zur Seite – eine Hand wäscht die andere. Bestenfalls profitieren Sie dabei sogar von Anfragen Dritter, die sich auf der Suche nach Partnern an Ihre Kontakte wenden. Haben Sie einen positiven Eindruck hinterlassen, empfiehlt man die Suchenden eventuell an Sie weiter. Deshalb: Üben Sie sich im Socializen und im Small Talk.

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Das Umfeld

Nicht oder nur in geringem Umfang beeinflussbar ist das makroökonomische Umfeld:

  • Wie sind die rechtlichen Voraussetzungen?
  • Gibt es für Ihre Branche Einschränkungen und Auflagen, die erfüllt sein müssen?
  • Welche Steuersätze liegen Ihren Aktivitäten zugrunde?
  • Wie ist die Branchenstruktur allgemein?

Wirtschaftspolitische Fördermaßnahmen spielen ebenso eine Rolle bei der Gründungsentscheidung wie die umgebende Branche: Handwerk, Dienstleistung, Handel oder Hotel-/Gastgewerbe sind nur einige mögliche Umgebungsvariablen, die Einfluss auf Stabilitätsgrad, Wettbewerbsstruktur, Eintrittsbarrieren und Art der Produkte haben und damit den wirtschaftlichen Erfolg mitbestimmen.

Nicht zuletzt leistet das kulturelle Umfeld einen entscheidenden Beitrag zum unternehmerischen Erfolg. Es ist durch Werte und Normen geprägt und begünstigt oder verhindert den Gründungswillen. In Deutschland besonders beliebt: die German Angst – die Angst vor dem Scheitern.

Es ist wichtig, die entscheidenden Faktoren zu kennen und bei der Planung entsprechend zu berücksichtigen, auch wenn Sie keinen unmittelbaren Einfluss auf diese nehmen können.

Erfolgsfaktoren – Unternehmensorganisation

Die Effizienz von Prozessen stellt einen wirtschaftlich bedeutenden Faktor dar. Strukturelle Entscheidungen und die Ressourcenausstattung, das sogenannte „organisational imprinting“, beeinflussen die Reaktionsmöglichkeiten auf Veränderungen im Umfeld. Unternehmen mit einer von Anfang an klaren Struktur sind erfolgreicher als solche ohne erkennbare Linie. Schaffen Sie von Beginn an klare Strukturen durch die Unternehmensorganisation. Klären Sie Zuständigkeitsbereiche und Kompetenzen, Ansprechpartner  und Entscheidungswege. Halten Sie die Struktur so einfach wie möglich – gerade auch im Hinblick auf das spätere Wachstum, wenn Prozesse ohnehin komplizierter werden.

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Das Geschäftsmodell

  • Welches Potenzial bietet Ihre Idee?
  • Wie möchten Sie Geld verdienen?
  • Was bieten Sie an und zu welchen Konditionen?
  • Welche Werte vermitteln Sie den Kunden?
  • Warum sollen Kunden bei Ihnen kaufen und nicht bei den Mitbewerbern am Markt?
  • Was macht Sie zu etwas Besonderem?
  • Haben Sie eine Vision?

Im Geschäftsmodell liegt das gesamte Potenzial Ihrer Unternehmung. Nur wenn es die Nachfrage für ein Produkt oder eine Dienstleistung gibt, lassen sich mit dem Start-up Umsätze generieren. Gleichzeitig muss sich das Geschäftsmodell von der Konkurrenz abheben. Formulieren Sie diese richtungsweisend, Ansporn gebend, plausibel und prägnant. Entwickeln Sie darauf aufbauend eine Strategie.

Strategie und Planung

Nur wenn alle Faktoren berücksichtigt sind und eine unternehmerische Strategie, ein Fahrplan, der die Richtung aufzeigt, vorliegt, kann ein Unternehmen erfolgreich am Markt agieren und die Zielgruppe erreichen. Das funktioniert am Besten mit dem Businessplan. Häufig verteufelt und in seiner Bedeutung auf das notwenige Übel beschränkt, das Banken vorliegen muss, ist der Businessplan Ihr wirksamstes Controlling-Instrument. Nutzen Sie dieses. Zudem trägt der Businessplan dazu bei, dass sich der Gründer Gedanken über entscheidende Aspekte zur Gründung macht und eine intensive Planung betreibt, d. h. entscheidende Punkte mit größerer Wahrscheinlichkeit Berücksichtigung finden.

Überlegen Sie sich kurz-, mittel- und langfristige Ziele und erstellen Sie einen Maßnahmenplan, wie Sie diese erreichen wollen. Neben der allgemeinen Unternehmensstrategie bedarf es vor allem auch einer durchdachten Marketingstrategie. In Zeiten der Zielgruppenansprache über digitale Werbemaßnahmen und einer damit einhergehenden Werbeflut werden Sie nur erfolgreich sein, wenn Sie einen Plan haben und die Menschen kennen, die Sie zum Kauf animieren möchten.

  • Wie treten Sie an potenzielle Kunden heran?
  • Welche Botschaft möchten Sie vermitteln?
  • Welche Art der Ansprache trifft bei der Zielgruppe auf Anklang?

Dies sind nur einige der Fragen, die für die Marketingstrategie von Bedeutung sind.

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Die Finanzierung des Gründungsvorhabens

Plötzlich geht das Geld aus – viele Unternehmen scheitern aufgrund einer zu geringen Kapitaldecke, die bereits beim kleinsten Zahlungsverzug die Existenz bedroht. Planen Sie ausreichend (aber auch nicht zu großzügig). Widmen Sie der Finanzplanung die Aufmerksamkeit, die sie verdient. So vermeiden Sie, bereits in der Entwicklungsphase ohne Geld dazustehen, oder kurz nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit auf dem Trockenen zu sitzen, weil z. B. die Lebenshaltungskosten nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

Die Standortwahl

Der Standort trägt maßgeblich zum Erfolg oder Scheitern der Unternehmung bei.

  • Sie gründen einen Onlineversand ohne direkten Kundenkontakt, benötigen aber große Lagerflächen und wollen bestenfalls von günstigen Gewerbesteuern profitieren? Die Gründung im ländlichen Raum bietet sich aufgrund günstiger Mieten und steuerlicher Vorteile an.
  • Sie präferieren den Verkauf über ein stationäres Ladengeschäft? Die attraktive Lage mit hohen Kontaktzahlen zur Laufkundschaft ist wichtiger als günstige Mieten – Sie wählen einen Standort im Stadtzentrum.
  • Oder beabsichtigen Sie die Entwicklung hochspezialisierter High-Tech-Produkte? Nutzen Sie Standortvorteile durch die Anbindung an eine Hochschule in dem Bereich, um Zugriff auf kompetente Mitarbeiter zu haben.

Eine Pauschallösung gibt es nicht. Ergründen Sie zunächst Ihre Bedürfnisse und Prioritäten und wählen danach aus.

Erfolgsfaktor Team

Neben dem Gründer (oder dem Gründerteam) ist das Team, Ihre Mitarbeiter, von entscheidender Bedeutung – hoch motivierte Mitarbeiter, die den Spirit des Unternehmens verkörpern und an Kunden und Lieferanten übertragen. Mitarbeiter, denen Sie vertrauen und an die Sie ohne zu zögern Aufgaben delegieren können. Die Ihre Werte teilen und gemeinsam mit Ihnen an einem Strang ziehen. Erfolgsfaktor Team.

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Überlassen Sie die Auswahl des Teams nicht dem Zufall, sondern wählen Sie Ihre Mitarbeiter äußerst sorgsam aus – auch wenn sich das zu Beginn als schwierig erweisen mag, weil gute Mitarbeiter manchmal zögern, bei jungen Unternehmen anzuheuern, deren Geschäftserfolg noch nicht bewiesen ist. Geben Sie sich nicht mit der Mittelklasse zufrieden. Bedenken Sie: Gute Mitarbeiter haben eine Sogwirkung auf weitere gute – umgekehrt werden gute Mitarbeiter durch ein bestehendes mittelmäßiges Team abgeschreckt.

Erfolgsfaktoren – Die Gründerperson

Mit der Person des Gründers steht und fällt die Erfolgswahrscheinlichkeit des Unternehmens. Die Gründerperson liefert die Idee, bringt ihr Know-how ein, entwickelt ein Geschäftsmodell, führt Gespräche mit Geldgebern etc. Sie ist das Gesicht des Unternehmens und drückt diesem ihren ganz individuellen Stempel auf. Nicht umsonst befassen sich inzwischen ganze Studiengänge mit Entrepreneurship. Am Gründer führt kein Weg vorbei.

Wenngleich sich die Wissenschaftler nicht in allen Punkten einig sind -der Minimalkonsens lautet: beruflicher Werdegang, Branchen- und Führungserfahrung sowie das mikrosoziale Umfeld haben Einfluss auf die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Gründung. Wenig relevant sind hingegen demografische Faktoren wie Alter, Geschlecht und Nationalität.

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Branchenerfahrung

So banal es klingt: Mit zunehmendem Expertenwissen steigt die Wahrscheinlichkeit des unternehmerischen Erfolges an. Im besten Fall haben Sie bereits Ihre Ausbildung in der Branche absolviert, waren lange Jahre auf unterschiedlichen Hierarchieebenen in verschiedenen Unternehmen tätig und verfügen über das absolute Insiderwissen. Sie kennen den Markt und jeden einzelnen Konkurrenten aus dem FF, wissen über Produkte und Preise Bescheid und verfügen über ein exzellentes Netzwerk. Damit haben Sie die optimalen Startbedingungen für die Unternehmensgründung.

Kompensieren Sie fehlendes Wissen durch eine intensive Auseinandersetzung mit der Branche. Studieren Sie Zahlen, Fakten, Unternehmen am Markt. Recherchieren Sie, so viel Sie können. Tauchen Sie in die Branche ein. Nur mit einer exzellenten Kenntnis über Markt und Konkurrenz können Sie handeln und erfolgreich auf Veränderungen reagieren.

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Führungserfahrung

So lange Sie Ihr Unternehmen alleine führen, spielt die Führungserfahrung kaum eine Rolle. Doch was, wenn Sie erfolgreich sind und Mitarbeiter einstellen? Der Zusammenhang von Führungsstil und Mitarbeitermotivation ist nachgewiesen: Nur der Gründer, der es vermag, seine Mitarbeiter zu motivieren, zu begeistern und die Firmenideologie zu vermitteln, damit jeder einzelne die Leitideen verinnerlicht und begeistert an externe Stakeholder weitergibt, erzielt den optimalen Erfolg. Das erfordert Fingerspitzengefühl, das nur den wenigsten in die Wiege gelegt wurde. Doch Führung kann man lernen. Entsprechend wirkt sich Erfahrung hier positiv aus.

 

Biografie

Die eigene Geschichte bildet das Kernstück der persönlichen Faktoren. Die Erziehung prägt den Charakter und trägt maßgeblich zu Norm- und Wertvorstellungen bei. Gemeinhin differenzieren Persönlichkeitsprofile zu Gründungseigenschaften hier

  • Risikobereitschaft
  • Leistungsmotiv
  • Problemlösekompetenzen
  • Dominanz
  • Emotionalität
  • Selbstvertrauen

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Leistungsbereitschaft

Personen mit einer hohen Leistungsbereitschaft sind beispielsweise ehrgeizig, ergebnisorientiert und sie stellen hohe Anforderungen an sich selbst. Herausforderungen liegen ihnen eher als Routineaufgaben, wobei sie eine permanente Leistungsverbesserung anstreben. Die Motivation bedarf seltener äußerer Anreize und Belohnungen, stattdessen verschafft die Leistung diesen Personen Befriedigung.

Selbstbewusstsein

Selbstbewusste Menschen gelten im unternehmerischen Kontext eher als eigenverantwortlich agierende Macher, die Entscheidungen treffen können und von ihren Fähigkeiten überzeugt sind.

Problemlösekompetenz

Ist die Problemlösekompetenz ausgeprägt, besitzen Menschen eine gute Fähigkeit, Probleme effizient anzugehen und schrecken auch vor neuen Anforderungen nicht zurück.

Risikokalkulation

Ähnliches gilt für die Ausprägung der Fähigkeiten im Bereich der Risikokalkulation: Hier ist vor allem gute Kalkulationsfähigkeit und rationales Denken gefragt, um stets die besten Lösungen im Sinne des Unternehmens zu finden.

Dominanz

Beim Thema Dominanz ist hingegen Fingerspitzengefühl gefragt: All zu dominante Menschen werden schnell als unangenehm empfunden, weil sie dazu neigen, Menschen zu „überfahren.“ Umgekehrt werden Führungspersonen häufig nicht ernst genommen, wenn es an jeglicher Dominanz mangelt. Perfektionieren Sie das Mittelmaß durch unterschiedliche Gesprächsstrategien, um in verschiedenen Situationen angemessen zu reagieren.

Emotionalität

Gleiches gilt für Emotionalität: Aufbrausende Chefs, die wegen jeder Kleinigkeit an die Decke gehen, sind selten beliebt; zudem behindern Emotionen das klare Denken, um auch in schwierigen Situationen einen Ausweg zu finden und auch Rückschläge wegzustecken. Bleiben Sie dabei aber menschlich.

Extraversion vs. Introvertiertheit

Zu guter Letzt ist das Spannungsfeld von Extraversion und Introvertiertheit zu nennen. Vor allem im Bereich des Netzwerkens und der Kundenakquise sind extrovertierte Personen hier klar im Vorteil. Introvertierten fallen diese Bereiche meist eher schwer, dafür punkten sie mit Ausgeglichenheit und durchdachten Entscheidungen. Gerade in diesem Bereich können Sie durch Workshops, Seminare und Schulungen viel lernen und innere Barrieren überwinden. Seien Sie mutig.

Letztlich ist jedoch die Branche dafür entscheidend, welche Fähigkeiten als erfolgskritisch gelten. Während im sozialen Bereich Empathie und emotionale Belastbarkeit relevante Eigenschaften sind, stehen in der Finanzbranche sicherlich Leistungsmotiv und rationales Denken oben auf der Liste gefragter Kompetenzen.

Die Gründungswerkstatt der Handelskammer Hamburg bietet einen Persönlichkeit für eine Selbsteinschätzung an.

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Mikrosoziales Umfeld

Nicht zu vernachlässigen ist das soziale Umfeld. Gerade in der Anfangsphase der Gründung werden Sie viel arbeiten, haben vermutlich nur wenig Zeit für Familie und Freunde und brauchen verlässliche Ansprechpartner, wenn das Kind krank ist und eine spontane Betreuung gefragt ist, damit Sie Ihren wichtigen Geschäftstermin wahrnehmen können. Das soziale Umfeld hält Ihnen den Rücken frei und stärkt Sie in Ihrem Vorhaben. Holen Sie sich dessen uneingeschränkte Unterstützung. Die Bedeutung dieses Ankers ist nicht zu unterschätzen. Gleichzeitig hilft Ihnen dieses Umfeld auch dabei, Stress abzubauen, gedanklich abzuschalten und damit langfristig, gesund zu bleiben. Planen Sie feste Zeiten (z. B. das Wochenende) ein, die Sie ausschließlich dem sozialen Umfeld widmen. Sorgen Sie von Anfang an für die Work-life-Balance.

Persönliche Eigenschaften des Gründers

Persönliche Eigenschaften

Selbstdisziplin, Zielstrebigkeit, Lernbereitschaft, Kreativität sowie Selbst- und Risikobewusstsein, Ausdauer, Optimismus und das Verlangen, den Markt kennenzulernen. All das sind für sich genommen keine Erfolgsfaktoren, doch bringen Sie diese Eigenschaften des Gründers mit, haben Sie eine bessere Ausgangsposition. Positiv wirkt sich außerdem die Fähigkeit zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Geld aus, denn gerade am Anfang wollen Investitionen gut überlegt sein.

Weiterhin sind ein gesunder Körper und Geist wichtige Grundvoraussetzungen, um den Gründungsprozess unbeschadet zu überstehen. Stress, Übernahme von Verantwortung und die Erfordernis, sich durchzusetzen, sind nicht zu unterschätzen. Sie können sich schlimmstenfalls in Burn-out, Versagensängsten und Depressionen äußern. Ausgleich schaffen körperliche Bewegung, eine gesunde Ernährung und seelischer Ausgleich durch Erholungsphasen.

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Fachkenntnisse

Keine Sorge – Sie müssen nicht zwingend eine Ausbildung in dem Bereich haben, in dem Sie sich selbstständig machen möchten. Doch einige Fachkenntnisse sind Grundvoraussetzung, wenn Sie nicht mit Pauken und Trompeten untergehen möchten:

  • Betriebswirtschaftliche/unternehmerische Grundkenntnisse: Neben kaufmännischen Kenntnissen sind Know-how im Bereich innerbetrieblicher Organisation, Einkauf, Vertrieb, Personalführung (soziale Kompetenz) und Systemdenken (also die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen) hilfreich für den erfolgreichen Unternehmensstart.
  • Besuchen Sie Seminare und Schulungen zu Liquiditätsplanung, Rhetorik, Marketing, Steuerrecht, um in allen für das Unternehmen relevanten Bereichen über ausreichende Kenntnisse zu verfügen.
  • Sozialkompetenzen wie Selbstreflexionsvermögen, Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Kooperationsbereitschaft und Konfliktfähigkeit helfen Ihnen im Umgang mit Kunden und Mitarbeitern. Zeigen Sie ein offenes Ohr und Mitgefühl, fördern Sie Austausch, Kontakt und Feedback, um Interesse und Wertschätzung zu demonstrieren. Das kommt nicht zuletzt der Arbeitsleistung zugute: Motivierte und zufriedene Mitarbeiter arbeiten effizienter.
  • Branchenkenntnisse: Bestenfalls gründen Sie ein Unternehmen in der Branche, in der Sie bereits viele Jahre tätig waren. Haben Sie Ihre Ausbildung in dem Bereich absolviert und waren mehrere Jahre in unterschiedlichen Unternehmen beschäftigt, gelten Sie als Experte und erfüllen die Idealvoraussetzungen. Nutzen sie außerdem Fortbildungen, um in Ihrer Branche auf dem neuesten Stand zu sein.
  • Netzwerk: Kontakte sind alles. Nutzen Sie jede zur Verfügung stehende Informationsquelle und erweitern Sie Ihr unternehmerisches Netzwerk permanent. Telefon, E-Mail, Small Talk – zeigen Sie sich kontaktfreudig. Grundvoraussetzung: Fair Play!
  • Partnerschaften: Teilen Sie Kompetenzen und Verantwortlichkeiten mit einem Partner, der zuverlässig ist, Ihr Vertrauen genießt und mit dem Sie auf der gleichen Wellenlänge liegen.

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Finanzielle Voraussetzungen

Nur bei einer ausreichenden Kapitaldeckung kann Ihr Unternehmen erfolgreich sein. Mit der Finanzplanung setzen Sie sich spätestens bei der Erstellung des Businessplans im Detail auseinander, doch bereits vorab lassen sich wesentliche Fragen klären: Verfügen Sie über Eigenkapital? Wie ist es um Ihre Kreditwürdigkeit bestellt? Kommen öffentliche Fördergelder infrage? Ist das Risiko überschaubar? Was wären die Alternativen, wenn Sie nicht ausreichend Kapital generieren? Verschaffen Sie sich einen Überblick über die finanziellen Möglichkeiten.

Soziales Umfeld

Eine Selbstständigkeit wirkt weit über die berufliche Tätigkeit hinaus und greift auch im Privatleben um sich. Vor allem in der Anfangsphase haben Sie vermutlich wenig Zeit für Freunde und Familie, Haushalt, und auch die Kinderbetreuung will organisiert sein, um das Unternehmen auch bei spontanen Erkrankungen der Kinder nicht ins Chaos zu stürzen. Ihr persönliches soziales Netzwerk hat deshalb maßgeblichen Einfluss auf Ausgeglichenheit und Stresslevel. Vergewissern Sie sich, dass Familie und Freunde hinter Ihren Plänen stehen und Haushalt und Kinder im Ernstfall versorgt sind.

Haben Sie hier Zweifel, alles unter einen Hut zu bringen, denken Sie gegebenenfalls über eine Gründung im Nebenerwerb nach – die kann einige Vorteile mit sich bringen: Neben der sozialen Absicherung durch den Hauptberuf gehen Sie damit einem gesicherten Einkommen ein geringeres finanzielles Risiko ein. Doch Vorsicht: Die Umsetzung der Geschäftsidee sollte nicht unter der geringen Stundenzahl leiden.

Selbsteinschätzung des Gründers

Treten sie von Beginn an realistisch an die Umsetzung Ihrer Gründungsidee heran. Dazu gehört auch die Selbsteinschätzung des Gründers, Ihrer eigenen Person: Wo liegen Ihre Stärken, wo die Schwächen? Wie sind Ihre persönlichen Rahmenbedingungen – Vermögen, Gesundheit, Privatleben? Ergründen Sie persönliche Eigenschaften ebenso wie Ihre Fachkenntnisse, die finanziellen Voraussetzungen und auch das soziale Umfeld.

Persönliche Eigenschaften der Gründerperson

Verbesserung der Ausgangsposition

Selbstdisziplin, Zielstrebigkeit, Lernbereitschaft, Kreativität sowie Selbst- und Risikobewusstsein, Ausdauer, Optimismus und das Verlangen, den Markt kennenzulernen. All das sind für sich genommen keine Erfolgsfaktoren, doch bringen Sie diese Eigenschaften mit, haben Sie als Gründer eine bessere Ausgangsposition.

Positiv wirkt sich außerdem die Fähigkeit zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Geld aus, denn gerade am Anfang wollen Investitionen gut überlegt sein. Weiterhin sind ein gesunder Körper und Geist wichtige Grundvoraussetzungen, um den Gründungsprozess unbeschadet zu überstehen.

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Vorsicht vor Stress und Burn-out

Stress, Übernahme von Verantwortung und die Erfordernis, sich durchzusetzen, sind nicht zu unterschätzen. Sie können sich schlimmstenfalls in Burn-out, Versagensängsten und Depressionen äußern. Ausgleich schaffen körperliche Bewegung, eine gesunde Ernährung und seelischer Ausgleich durch Erholungsphasen.

Machen Sie den Test

Erste Anhaltspunkte, ob Sie ein Unternehmertyp sind, bieten Online-Tests. Einige davon stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie auf seinem Existenzgründungsportal bereit: www.existenzgruender.de/DE/Weg-in-die-Selbstaendigkeit/Entscheidung/Qualifikation/Gruendertests/inhalt.html.

Gründungsarten – nicht jedes Start-up ist gleich

Neben High-Tech-Gründungen stehen Neueröffnungen von Eisdielen, Autowaschanlagen und mobilen Pflegeangeboten ebenso auf dem Plan wie klassische Unternehmensübernahmen. Das Spektrum der Gründungsarten ist vielfältig. Dabei ist es unerheblich, ob Sie sich als „Start-up“, „Grown-up“ oder „Existenzgründer“ definieren. Die Grenzen sind fließend, allen gemein ist das junge Alter des Unternehmens in seiner aktuellen Form – in der Regel nicht älter als zwei bis fünf Jahre ab einem Zeitpunkt Null, dem Zeitpunkt der Gründung.

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Start-ups

Gerade Start-ups, die sich vielfach durch die Nutzung innovativer Technologien definieren (wohingegen „Existenzgründung“ auch die Eröffnung eines Nagelstudios einschließt), haben dabei im Vergleich zu bestehenden Unternehmen am Markt überdurchschnittliches Wachstumspotenzial. Das wiederum lockt Investoren an, die sich in Scharen auf dem Start-up-Markt tummeln.

Entrepreneurship

Und dann gibt es da noch die „Entrepreneurship“ – ein Begriff, der sich im Deutschen kaum übersetzen lässt, im Wesentlichen aber die Bedeutung der Gründungsperson für den Geschäftserfolg heraushebt -, und der sich so großer Beliebtheit erfreut, dass zwischenzeitlich ganze Studiengänge initiiert wurden, die den Weg zum erfolgreichen Entrepreneur aufzeigen.

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Gründungsarten

  • Neugründung als Einzelperson: Vorteil: freie Gestaltung von Wünschen und Vorstellungen; Nachteil: Sie müssen sich den Ruf am Markt selbst erarbeiten.
  • Neugründung im Team: Vorteil: Kompetenzzuwachs; Nachteil: Entscheidungsprozesse werden schwieriger, insbesondere bei Gründungen mit mehr als drei Personen.
  • Gründung im Nebenerwerb: Vorteil: überschaubares Risiko durch einen zumindest temporär fortgesetzten Haupterwerb; Nachteil: Es bleibt weniger Zeit, um sich dem Unternehmen zu widmen.
  • Franchising: Vorteil: geringes Risiko durch bewährte Unternehmenskonzepte; Nachteil: geringer Gestaltungsspielraum
  • Unternehmensnachfolge: Erwerb eines etablierten Unternehmens inkl. bestehender Produkte, Kundenstamm und eingearbeiteten Mitarbeitern; Vorsicht ist geboten beim Kaufpreis.
  • Management-Buy-Out: Kauf eines Unternehmens aus dem Angestelltenverhältnis heraus; Vorteil: gute Betriebs- und Marktkenntnisse, Nachteil: hoher Kapitaleinsatz
  • Ausgründung: Gründung eines Unternehmens mit Mitarbeitern aus dem Angestelltenverhältnis, Angebot an das Unternehmen im Rahmen externer Dienstleistungen; Vorteil: feststehendes Auftragsvolumen und Kenntnisse der Abläufe
  • Spin-off-Gründung: Ihre Erfindung passt nicht zum Portfolio Ihre Arbeitgebers; Verwirklichung der Idee als Spin-off-Gründer
  • Beteiligung: Erwerb von Anteilen an bestehendem Unternehmen im Rahmen einer stillen Beteiligung; Vorteil: finanzielle Erfolgsbeteiligung; Nachteil: kein Mitspracherecht, ggf. Risiko des Totalverlustes
  • Gründung im freien Beruf: Gründung aus einer freiberuflichen Tätigkeit heraus

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Ein Businessplan ist immer nötig

Sie haben also die Qual der Wahl. Doch egal, wie Sie sich und Ihre Gründungsform letztlich definieren – trendy und hip, indem Sie gerade ein „Start-up launchen“ oder ganz klassisch als „Existenzgründungsprozess“ – die Schritte von der Idee zur Gründung sind die Gleichen. Ein Businessplan ist für alle Formen unumgänglich – vor allem dann, wenn Sie Fremdkapital benötigen. Und auch mit der Einstellung von Personal, der Wahl der passenden Rechtsform und dem Finanzamt setzen sich alle auseinander.

Starten Sie Ihr eigenes Unternehmen

Machen Sie etwas aus Ihrer Idee. Florierende Wirtschaft, Subventionen und Förderprogramme für Gründungen, eine vergleichsweise starke Kaufkraft der Bevölkerung – Deutschland bietet einen exzellenten Nährboden für Neugründungen aller Art. Entwickeln Sie Ihre Idee systematisch weiter, führen Sie Analysen durch und entwickeln ein tragfähiges Geschäftsmodell.

Gründungsmotivation – Wege in die Selbstständigkeit

Sie haben eine Idee, mit der Sie sich selbstständig machen können? Herzlichen Glückwunsch, das ist der erste Schritt zu Ihrem eigenen Unternehmen. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob Sie das Rad neu erfinden, oder eine ganz klassische Branche aufgreifen. Angebot und Nachfrage sind entscheidend für den Erfolg. Theoretische Gedanken zur Gründungsmotivation.

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Nicht jeder ist als Unternehmer geeignet

Bevor Sie sich jedoch der Analyse der Umsetzungsfähigkeit widmen, wagen Sie einen Blick in den Spiegel. Setzen Sie sich offen und ehrlich mit Ihrer Person auseinander – nicht jeder Mensch fühlt sich in der Selbstständigkeit gleichermaßen wohl. Überlegen Sie sich, was Sie dazu veranlasst, ein Unternehmen gründen zu wollen und führen Sie eine Selbsteinschätzung durch.

Individuelle Gründungsmotivation

Gründe, um den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, gibt es wie Sand am Meer. Bei dem einen ist es der Wunsch, eine Erfindung zu vermarkten, beim nächsten überwiegt der Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung, der dritte verspricht sich eventuell hohe Profite von einer Idee. Die wichtigsten Motivationen sind:

  • Selbstverwirklichung und Freiheit
  • Flexibilität
  • mehr Einkommen
  • Steuervorteile
  • Unternehmensnachfolge von Familienbetrieben
  • Beendigung der Arbeitslosigkeit

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Unterschätzen Sie den Aufwand nicht

Doch: Nur diejenigen, die mit Leib und Seele hinter ihrer Idee stehen und mit ganzem Herzen an der Umsetzung arbeiten, sind langfristig erfolgreich. Viele unterschätzen den Einschnitt, den eine Selbstständigkeit bedeutet, und vernachlässigen die damit einhergehenden Risiken:

  • unternehmerisch und finanziell
  • Verantwortung gegenüber Personal
  • steigender Arbeitsaufwand (in der Anfangsphase meist 50-80 Wochenstunden)
  • Schulden durch die Finanzierung
  • Eigenverantwortung (Kranken- und Altersvorsorge)

Nicht selten klagen Freunde und Familie in der Anfangsphase über Vernachlässigung, viele Angelegenheiten im privaten Bereich bleiben liegen. Nicht jeder Mensch kann mit Stress und einer wirtschaftlich unsicheren Lage gleich gut umgehen.

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Selbstständigkeit ist eine Charakterfrage

Wichtig sind die persönlichen, fachlichen, finanziellen und sozialen Voraussetzungen. Überlegen Sie sich genau, ob Sie sich wirklich selbstständig machen möchten. Ergründen Sie Ihre Motivation. Was ist das Ziel? Wie sieht der Idealfall aus? Was kann schlimmstenfalls eintreten? Gibt es vielleicht andere Wege außer der Selbstständigkeit, wie ich dieses Ziel erreichen kann? Hinterfragen Sie. Und wagen Sie den Blick in den Spiegel für eine ganz persönliche Selbsteinschätzung.