Duales Studium – ein Überblick

Ein duales Studium verknüpft die Vorzüge eines Studiums mit Praxisphasen in einem Unternehmen. Absolventen erlangen so ein umfassendes theoretisches und praktisches Wissen – kein Wunder, dass diese Kombination bei Studierenden und Arbeitgebern immer beliebter wird. Rund 900 duale Studiengänge gibt es in Deutschland inzwischen.

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Arten des dualen Studiums

Es gibt verschiedene Varianten des dualen Studiums:

  • Ausbildungsintegrierte duale Studiengänge kombinieren ein vollwertiges Studium mit einer vollständigen Ausbildung. Am Ende stehen zwei Abschlüsse: Bachelor und Gesellenbrief. Die Ausbildung findet in der Hochschule, der Berufsschule und dem Betrieb statt.
  • Praxisintegrierte duale Studiengänge ergänzen das Hochschulstudium um längere Praxisphasen. Am Ende steht lediglich der Bachelor-Abschluss.
  • Berufsbegleitende duale Studiengänge sind für Vollzeit-Arbeitnehmer ausgelegt, die bereits über eine Ausbildung verfügen und neben dem Studium studieren möchten.
  • Berufsintegrierende duale Studiengänge kombinieren Teilzeit-Jobs (Ausbildungsabschluss vorhanden) mit einem Studium.
  • Ausbildungsbegleitende Studiengänge
  • Praxisbegleitende Studiengänge

Auch in den Praxisphasen gibt es unterschiedliche Modelle: Blockmodelle konzentrieren Studium und Praxisblöcke in längeren Blöcken, in Wochenmodellen findet eine Aufteilung von beispielsweise drei Tagen Betrieb und zwei Tagen Hochschule statt.

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Fachgebiete und Studienmöglichkeiten

Durch duale Studiengänge sind die Bereiche Technik, Wirtschaft und Sozialwesen abgedeckt, künstlerische Studiengänge oder die Geisteswissenschaften werden hingegen nicht angeboten.

Welche Hochschulen ein duales Studium anbieten findet sich in verschiedenen Übersichten, z. B. hier. Unternehmen hingegen sind an dieser Stelle aufgelistet. Natürlich besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, selbstständig ein Unternehmen anzusprechen.

Zulassungsvoraussetzungen duales Studium

Bei Berufsakademien gilt entweder das Allgemeine Abitur oder die Fachgebundene Hochschulreife als Zugangsvoraussetzung. In dualen Hochschulen in Baden-Württemberg ist es hingegen möglich, nach einer erfolgreich abgelegten Aufnahmeprüfung auch mit der Fachhochschulreife zu studieren. Bei dualen Studiengängen an Fachhochschulen reicht die Fachhochschulreife grundsätzlich aus.

Hochschulen und Berufsakademien

Die meisten dualen Studiengänge werden von Fachhochschulen (FH), Berufsakademien (BA) und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg angeboten. Bei Universitäten sind duale Studiengänge rar, nicht alle Anbieter verfügen über Masterstudiengänge.

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Die Bewerbung für einen dualen Studiengang

Die Bewerbung für ein duales Studium geht entweder an die Hochschule oder das Unternehmen. Bei ausbildungsintegrierten Studiengängen beispielsweise, bei denen neben dem Bachelor- ein IHK-Abschluss winkt, muss die Bewerbung an das Unternehmen gerichtet sein. Bei einem praxisintegrierenden Studium steht die Hochschule im Zentrum der Ausbildung und ist deshalb die erste Adresse für die Bewerbung.

Da es zahlreiche Bewerber gibt, muss die Bewerbung hervorstechen. Immer häufiger zählen nicht nur Noten, sondern Angaben zu Leistungsbereitschaft und Sozialverhalten. Auch sollte aus der Bewerbung deutlich hervorgehen, dass die Doppelbelastung Studium – Betrieb kein nervendes Übel, sondern eine bewusst gewählte Herausforderung darstellt.

Aufgrund der Vielzahl der Bewerber findet teilweise ein zweistufiges Auswahlverfahren aus einem Einstellungstest (teilweise Online) und einem Vorstellungsgespräch oder einem Assessment Center statt.

Vergütung während des Studiums

Zweifelsohne einer der größten Vorteile des dualen Studiums ist das Gehalt: Das Unternehmen zahlt in der Regel ein durchschnittliches Ausbildungsgehalt (manchmal mehr) und übernimmt häufig auch die Studiengebühren – manchmal komplett, manchmal zumindest teilweise. Weitere Zuschüsse gibt es unter Umständen für Reisekosten oder Lernmaterialien.

Die Höhe des Gehalts variiert je nach Studiengang stark – von 600 bis 1.800 Euro brutto ist alles möglich. Für einige Berufszweige gibt es Tarifverträge, für andere nicht. Sollte die Entlohnung nicht zum Leben reichen, besteht jedoch immer die Möglichkeit, den Lohn mit BaföG-Leistungen aufzustocken.

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Urlaubsanspruch

Die Handhabung der Urlaubstage ist unterschiedlich. Einige Betriebe behandeln Studierende wie normale Mitarbeiter, die über den gleichen Urlaubsanspruch verfügen, d. h. in den Semesterferien regelmäßig arbeiten gehen. Andere Betriebe gestatten den Studierenden Lern- und Erholungsphasen in den Ferien, zahlen dafür aber eventuell kein Gehalt während dieser Zeit.

Vor- und Nachteile des dualen Studiums

Vorteile

  • große Praxisnähe vermittelt erste Berufserfahrungen
  • gute Jobchancen nach dem Studium durch gute Qualifizierung
  • finanzielle Vergütung führt während des Studiums zu Unabhängigkeit
  • verkürzte Studiendauer (in 3 Jahren Doppelabschluss möglich)

Nachteile

  • ein duales Studium ist arbeitsintensiv und stressig
  • große Konkurrenz bei der Nachfrage nach Studienplätzen
  • hohe Zugangshürden und mehrstufige Bewerbungsverfahren
  • bei vorzeitigem Studienabbruch drohen Rückzahlungsforderungen des Unternehmens
  • duales Studium bietet nur wenig Freiräume und ist straff organisiert