Zahlen in wissenschaftlichen Arbeiten

Um die Schreibweise von Zahlen herrscht immer wieder Verwirrung – wann schreibt man sie als Wort aus und wann reicht es, die Zahlen in wissenschaftlichen Arbeiten als Ziffern wiederzugeben?

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Wo liegt der Unterschied zwischen Zahlen und Ziffern?

Der Unterschied von Zahlen und Ziffern ist recht einfach: Ziffern sind die einzelnen Zahlzeichen 0-9. Eine Zahl hingegen kann sich aus mehreren Ziffern zusammensetzen. So besteht z. B. die Zahl 1910 aus den Ziffern 1, 9, 1 und 0.

Wann schreibt man Zahlen in wissenschaftlichen Arbeiten als Ziffern?

Früher galt die allgemeine Regel, dass Zahlen von 1 bis 12 in Buchstaben, alles darüber hinaus als Ziffern geschrieben werden. Das stimmt heute nicht mehr ausnahmslos.

Grundsätzlich ist es weiterhin so, dass man die ersten zwölf Zahlen als Ziffern schreibt. Eine Ausnahme ist jedoch, wenn sie in Statistiken und wissenschaftlichen Texten „zusammen mit dem dazugehörigen Substantiv die Aufmerksamkeit auf sich lenken sollen“ (Duden). Hier wirken Zahlen nicht nur plakativer, sondern sind schlichtweg auch übersichtlicher.

Das Gleiche gilt für Vergleiche sowie von Zahlen, die Größen und Werte angeben. Auch hier empfiehlt sich die Nutzung von Ziffern.

Auch vor Abkürzungen von Maßeinheiten, Gewichten oder Währungen nutzt man unabhängig von der Höhe der Zahl die Ziffer – z. B. 4 kg, 6 €, 3 m.

Beim vollständigen Ausschreiben der Maßeinheit sind hingegen beide Schreibweisen möglich – z. B. 10 Kilometer / zehn Kilometer, 6 Euro / sechs Euro.

Grundsätzlich nie ausgeschrieben werden Jahreszahlen, Hausnummern, Postleitzahlen und exakte Uhrzeiten (z. B. 19:10 Uhr) oder Uhrzeiten zu voller Stunde bis zwölf.

Verweise auf Abbildungen und Tabellen schreibt man ebenfalls immer als Ziffern und nicht als Wörter.

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Wann schreibt man Zahlen als Wörter aus?

Anders als für Zahlen in wissenschaftlichen Arbeiten üblich und in vielen Leitfäden zur Erstellung vorgesehen ist, können laut Duden auch Zahlen ab 13 ausgeschrieben werden. Voraussetzung sollte lediglich sein, dass die Schreibweise übersichtlich ist – z. B. vierundachtzig Jahre, dreiunddreißig Kilometer. Gelegentlich nutzt man diese Schreibweise auch bei runden Zahlen in wissenschaftlichen Arbeiten – z. B. zwanzig, hundert, neunzig. Weiter verbreitet ist sie jedoch in Romanen und Briefen, wo Ziffern eher störend für den Lesefluss wirken.

Doch auch, wenn man sich dazu entschließt, Zahlen grundsätzlich in Buchstaben auszuschreiben – das sollte sich auf ein- und zweisilbige Wörter beschränken, da sich andernfalls die Lesbarkeit eines Textes verschlechtert.

Handelt es nicht um genaue Zahlen, sondern lediglich Schätzungen, sollte man die Zahlen als Wörter ausschreiben, da Ziffern stets den Eindruck vermitteln, sehr exakt zu sein.

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Die richtige Schreibweise von Zahlen in wissenschaftlichen Arbeiten

Laut der Rechtschreibung des Dudens schreibt man in Deutschland Zahlen ab Tausend nicht mit einem Punkt, sondern nutzt die Zusammenschreibung oder teilt die Zahlen in dreistellige Blöcke (beginnend ab dem hinteren Ende) ein. Richtig wäre also 19000 oder 19 000, falsch ist hingegen 19.000.

Die Schreibweise mit dem Punkt ist allerdings dennoch weit verbreitet und wird meistens auch ohne Beanstandungen akzeptiert.

Gibt man einen Bereich von Zahlen an, steht vor der ersten Zahl „von“, zwischen den Zahlen „bis“. Alternativ ist die Schreibweise mit dem Trennstrich zwischen den Zahlen möglich, sofern die Zahlen als Ziffern geschrieben sind.

In wissenschaftlichen Arbeiten dürfen Zahlen grundsätzlich nicht am Beginn eines Satzes stehen.

Seitennummern werden immer als Ziffern geschrieben, wobei für die Verzeichnisse in der Regel römische Zahlen genutzt werden, um eine Abgrenzung zum eigentlichen Text zu schaffen.

Die Kombination von einer Ziffer mit einem Wort erfolgt stets durch einen Bindestrich – z. B. 100-jähriges Jubiläum, 45-Jährige.

Auf die Einheitlichkeit kommt es an

Letztlich ist es wie auch bei der Zitation wichtig, Zahlen in wissenschaftlichen Arbeiten einheitlich zu benennen. Wer sich dafür entscheidet, runde Zahlenwerte auszuschreiben, sollte auch die gesamte Arbeit dabei bleiben. Wer sich dabei unsicher ist, kann die Stringenz in einem Lektorat der Abschlussarbeit nochmals überprüfen lassen.