Feedback geben und nehmen

Ob am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Rahmen eines Seminars: Immer wieder ist ein Feedback gefragt, durch das du Situationen, Präsentationen oder die Arbeit anderer Menschen beurteilen sollst. Das Ziel ist eine konstruktive Kritik, die dem Gegenüber Verbesserungsvorschläge für die Zukunft aufzeigt, ohne es persönlich zu verletzen. Damit das Feedback geben und nehmen gelingt, gilt es, einige Punkte zu beachten.

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Voraussetzungen für ein gelungenes Feedback geben

Feedback birgt als Kommunikationsform jede Menge Konfliktpotenzial. Das Gegenüber fühlt sich möglicherweise angegriffen, wenn man es auf potenzielle Schwachpunkte hinweist, weshalb der Ton hier ganz eindeutig die Musik macht. Dazu gehört beispielsweise:

  • konkrete und konstruktive Äußerungen
  • Wertschätzung von gelungenen Aspekten
  • Aufzeigen von Verbesserungsvorschlägen
  • subjektive Wortwahl

Es bedarf des gegenseitigen Respekts und eines Klimas, in dem Fehler nicht als etwas Negatives gelten, sondern vielmehr als wertvolle Verbesserungsvorschläge aufgenommen werden.

Methoden, um Feedback zu geben

Es gibt keineswegs nur eine einzige Methode, um ein Feedback zu geben. Die geeignete Form hängt beispielsweise von der Zusammensetzung der Zielgruppe, Alter und deren Größe sowie auch der Absicht ab.

Die 5-Finger-Methode – schnell erlernbar

Bei der 5-Finger-Methode nutzt man fünf Aspekte, in die das Feedback unterteilt ist:

  • Was hat besonders gut gefallen?
  • Welche neuen Erkenntnisse und Erfahrungen hat das Thema mit sich gebracht?
  • Was wirkte störend und sollte daher verbessert werden?
  • Woran sollte man festhalten?
  • Welcher Aspekt blieb unberücksichtigt oder kam zu kurz?

Wichtig ist dabei, dass sich jede*r Teilnehmer*in zu den Punkten äußert.

Das Blitzlicht – ideal für den spontanen Einsatz

Diese Methode eignet sich hervorragend für den spontanen Einsatz. Jede*r Teilnehmer*in kann hier innerhalb einer vorgegebenen Zeit spontan seine Meinung zu einer konkreten Fragestellung kundtun.

Wichtig ist hierbei, dass allen Beteiligten freigestellt ist, ob sie sich äußern möchten. Darüber hinaus sollten Diskussionen und weitere Kritikpunkte ausbleiben.

Die Theater-Rezension – kreativ mit Unterhaltungswert

Diese Methode bietet einen gewissen Unterhaltungswert und hat zudem den Vorteil, dass die Form der Rezension durch ihre Abstraktion einen Abstand schafft. Jede*r Teilnehmer*in schreibt hier über theatrale Aspekte wie

  • Inszenierung (z. B. Ablauf, Planung und Organisation)
  • Reaktionen des Publikums
  • Bühne (Räumlichkeiten)
  • Akteure
  • inhaltliche Darbietung

Diese Form erleichtert es auch, kritische Anmerkungen zu tätigen, wenngleich der Interpretationsrahmen vergleichsweise groß ist und damit das Verständnis erschweren kann.

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Ich-Botschaften zum Feedback geben nutzen

Feedback ist eine subjektive Wahrnehmung des Gegenübers zu einer konkreten Situation. Als Feedbackgeber achte darauf, dies auch so zu vermitteln.

  • Es bietet sich an, eigene Wahrnehmungen zu beschreiben.
  • Berichte von deinen eigenen Botschaften mithilfe von Ich-Botschaften und den erzielten Wirkungen.

Darüber hinaus haben moralische Bewertungen, Spekulationen und Interpretationen im Feedback nichts zu suchen. Beziehe dich bei der Kritik vielmehr auf konkrete Punkte und vermeide eine Pauschalkritik. Im Optimalfall fallen dir dazu direkt auch Verbesserungsvorschläge ein.

Beispiele für Ich-Botschaften

  • Ich wünsche mir, dass …
  • Ich erlebe dich so …
  • Auf mich wirkst du …
  • Meine Wahrnehmung ist …
  • Aus meiner Sicht …
  • Ich finde, dass …
  • Ich habe den Eindruck dass, …

Die Sandwich-Methode als ideales Feedback

Vor allem in der Hochschule verbreitet ist die sogenannte Sandwich-Methode. Kritische negative Punkte werden wie bei einem Sandwich in der Mitte platziert und zwischen positiven Aspekten eingebettet.

Beginne das Feedback mit etwas, das dir positiv aufgefallen ist. Anschließend nennst du etwas, das die nicht gefallen hat. Das Feedback schließt dann erneut mit einer positiven Aussage ab.

Wenn du mehr über die Kommunikation eines wertschätzenden und konstruktiven Feedbacks erfahren willst, bietet sich z. B. der Leitfaden der Universität Erlangen an.

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Auch Feedback nehmen will gelernt sein

Nicht nur das Feedback geben, sondern auch das nehmen will gelernt sein. Schließlich stellt es zunächst eine Kritik an etwas dar, das man gesagt oder getan hat. Vergegenwärtige dir also einige Punkte:

  • Nimm das Feedback als ein Angebot wahr, das du annehmen kannst, aber nicht zwingend musst.
  • Das Feedback spiegelt einen subjektiven Eindruck des Feedbackgebers wider.
  • Die Kritik richtet sich nicht gegen deine Person, sondern eine konkrete Situation.

Vermeide es, dich sofort zu rechtfertigen oder einzelne Punkte zu begründen, sondern höre dir das Feedback erst einmal vollständig an und lasse es wirken.

Wiederhole die Kritik noch einmal in deinen eigenen Worten, um sicherzugehen, dass du alles verstanden hast. Verstehst du einige Aussagen nicht, frage nach.

Bedanke dich zum Schluss für das Feedback und überlege dir, ob du dieses für Veränderungen nutzen willst oder es als ungerechtfertigt ignorierst.