Behalten Sie die Zügel in der Hand und verstehen Sie stets, worum es geht. Grundsätzlich schadet es nicht, alle Punkte des Businessplans mindestens zu verstehen. Doch kann wohl kaum ein Unternehmer von sich behaupten, Experte auf allen Gebieten zu sein. Bestenfalls eine Gründung im Team ist in der Lage, die fehlenden Fachkenntnisse auf allen (oder zumindest vielen) relevanten Gebieten auszugleichen – doch finden die meisten Gründungen eher als Ein- oder Zwei-Personen-Unternehmungen statt. Dabei ist es gerade zu Beginn einer Unternehmung wenig ratsam, sich allzu viele finanzielle Belastungen aufzubürden und jede Art von Expertenkenntnissen einzukaufen. Vieles können Sie sich durch Beratungsangebote für Gründer selbst aneignen. Kostenlose Angebote gibt es wie Sand am Meer – man muss nur wissen, wo man sie findet.
Gründerportale
Die Anzahl der Gründerportale ist groß. Neben den offiziellen Angeboten von Bund und Ländern gibt es zahlreiche private Angebote und Existenzgründungsportale, die wirtschaftlich arbeiten. Es ist unmöglich, die Vielzahl einzelner Angebote an dieser Stelle zu benennen. Die offiziellen Gründungsportale der Bundesländer sind hilfreiche Anlaufstellen für weitere Informationen.
Gründungsportale der Bundesländer
Bundesland | Bezeichnung |
Bayern | Gründerland Bayern |
Berlin | Gründen in Berlin |
Brandenburg | Gründungsnetz Brandenburg |
Bremen | B.E.G.I. BremerExistenzGründungInitiative |
Hamburg | H.E.I. Hamburger ExistenzgründungsInitiative |
Hessen | Existenzgründung Hessen |
Mecklenburg-Vorpommern | Gründer-MV.de |
Niedersachsen | Gründerfreundliches Niedersachsen |
Nordrhein-Westfalen | Startercenter NRW |
Rheinland-Pfalz | Gründungsinitiative Rheinland-Pfalz |
Saarland | SOG Saarland Offensive für Gründer |
Sachsen | Sächsisches ExistenzgründerNetzwerk |
Sachsen-Anhalt | Unternehmen und Gründer Sachsen-Anhalt |
Schleswig-Holstein | Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein e.V. |
Thüringen | Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum |
bundesweit | Existenzgründung des BMWI |
Neben den Gründerportalen der Länder kann auch die Agentur für Arbeit oder die kommunale Wirtschaftsförderung Auskunft zu allgemeinen Fragen der Gründung geben.
Hochschulen
Als Student oder Alumni in einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren nach dem Abschluss können von der Hochschule profitieren. Meist etwas versteckt bietet sich der Career Service (Bezeichnungen können abweichen) als wertvolle Anlaufstelle für Gründer an. Workshops und Vorträge zur Existenzgründung allgemein, zu verschiedenen Bewerbungsabläufen, aber auch zur Verbesserung persönlicher Kompetenzen wie Präsentationstechnik und Verhandlungsführung geben Angehörigen der Hochschule die Möglichkeit, die persönlichen Voraussetzungen für die Gründung zu verbessern. Darüber hinaus lohnt sich ein Blick auf Sprachangebote – insbesondere, wenn Sie ausländische Märkte angehen möchten – und ein Besuch auf der Seite des Rechenzentrums: So kostengünstig wie als immatrikulierter Student erhalten Sie Einführungen in MS Excel, Word & Co. nie wieder.
Handels- und Handwerkskammern
Die Industrie- und Handelskammern (IHK, in Hamburg: Handelskammer) sowie die Handwerkskammern (HwK) haben ein vielfältiges Angebot für Existenzgründer, das jede Person nutzen kann, die eine Gründung plant – auch unabhängig davon, ob Sie später Mitglied der Kammer werden oder nicht. Grundlegende Einstiegsgespräche oder allgemeine Sprechstunden sind hier kostenlos, speziellere Seminare oder intensivere Beratungsangebote kosten unter Umständen etwas. Die Preise sind jedoch überschaubar, der Informationsgewinn hoch. Daneben gibt es teilweise die Möglichkeit, den eigenen Businessplan von einem Experten beurteilen zu lassen, Persönlichkeitseinschätzungen der Gründerperson, Online-Coachingangebote sowie umfassende Informationen zu allen rechtlichen Fragestellungen.
Ihre zuständige IHK finden Sie über das IHK-Dachportal. Die regionalen Handwerkskammern ermitteln Sie hier.
Förderbanken
Benötigen Sie Fremdkapital, stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung. Förderbanken auf Bundes- und Landesebene unterstützen die Wirtschaftsförderung, d. h. vergeben unter anderem Kredite an Gründer. Die Konditionen sind hier sehr attraktiv. Um über aktuelle Angebote zu informieren, bieten einige Förderbanken Einführungsvorträge an, in denen sie über die einzelnen Möglichkeiten zur Finanzierung der Gründungsidee informieren.
- Bremer Aufbau Bank (Bremen)
- IFB Investitions- und Förderbank (Hamburg)
- IBB Investitionsbank Berlin (Berlin)
- ILB Investitionsbank Brandenburg (Brandenburg)
- Investitionsbank Sachsen-Anhalt (Sachsen-Anhalt)
- Investitionsbank Schleswig-Holstein (Schleswig-Holstein)
- ISB Rheinland-Pfalz (Rheinland-Pfalz)
- KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau (bundesweit)
- L-Bank (Baden-Württemberg)
- LfA Förderbank Bayern (Bayern)
- LFI Mecklenburg-Vorpommern (Mecklenburg-Vorpommern)
- NBank (Niedersachsen)
- NRW Bank (Nordrhein-Westfalen)
- Sächsische Aufbaubank (Sachsen)
- Saarländische Investitionskreditbank (Saarland)
- Thüringer Aufbaubank (Thüringen)
- WIBank (Hessen)
Lokale Netzwerke
Leben Sie in einer Großstadt oder einem Ballungszentrum, profitieren Sie von Netzwerken – lokale oder regionale Gründungsinitiativen, die sich zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken zusammengeschlossen haben. Teilweise richten sich die Angebote an einzelne Branchen, in anderen Fällen an alle Gründungswilligen gleichermaßen. Veranstaltungsangebote oder Beratungsdienste richten sich an die Gründer von morgen. Eine allgemeine Auflistung ist hier nicht möglich, da sich die Netzwerke von Stadt zu Stadt unterscheiden, doch können offizielle Stellen weiterhelfen, und auch die Internetsuche verhilft zum Erfolg.
Lokale Gründungszentren stellen Gründern zudem Infrastrukturen bereit, bieten Hilfestellung bei der Finanzierung oder vermieten günstige Büroräume. In der Regel sind die Gründerzentren von der kommunalen Wirtschaftsförderung oder der Hochschule eingerichtet, sodass sich einige Zentren auf technologieorientierte Unternehmen spezialisiert haben.
- Bundesverband deutscher Innovationszentren (BVIZ)
- Bundesweite Netzwerk der Unternehmerinnen- und Gründerinnenzentren
Weniger lokal, jedoch bisweilen eine gute Anlaufstelle für kostenlose Tipps und Tricks sind auch Gruppen in sozialen Medien (insbesondere das Business-Netzwerk Xing und Facebook), die teilweise sehr aktiv sind. Nutzen Sie die Suchfunktion: „Gründer“ und „Start-ups“ bringen erste Ergebnisse.