Verschiedene Unternehmenskrisen

Fehlentscheidungen bei der Wahl von Führungskräften, Fehler in der Produktpalette, der Ausstattung, Standortwahl oder der finanziellen Ausstattung sind ebenso zu nennen wie mangelhafte Informationsflüsse – es gibt verschiedene Unternehmenskrisen mit jeweils eigenen Lösungswegen.

Doch Fehler sind menschlich. Nicht jeder Fehler führt automatisch in eine schwerwiegende Unternehmenskrise, bei der die Existenz des Unternehmens ernsthaft bedroht ist. Krisen kommen meistens nicht aus dem Nichts, sondern zeichnen sich langsam ab. Doch viele Gründer vernachlässigen potenzielle unternehmerische Krisen – begründet durch äußere Einflüsse oder Fehler in der Unternehmensführung, bis das Unternehmen am Abgrund steht.

Krisen beginnen in der Regel als Strategiekrise, entwickeln sich zu einer Erfolgskrise und münden bei fehlendem Gegensteuern in eine Liquiditätskrise. Das Problem: Viele Unternehmer ignorieren alle Frühsignale und bemerken die Krise erst, wenn es (fast) schon zu spät ist – gleich dem Motto „die Hoffnung stirbt zuletzt.“

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Die Strategiekrise

Die Strategiekrise ist tatsächlich kaum spürbar. Die Absatzzahlen und Gewinne stimmen weiterhin, alles läuft. Und doch: Die Ausrichtung am Markt passt nicht mehr, die Wettbewerbsposition verschlechtert sich zunehmend.

Halten Sie die Augen offen nach veränderten Gesetzeslagen, zunehmender Konkurrenz, sinkenden Kundenzahlen oder ausbleibender Kundschaft im Ladengeschäft. Sie verschieben strategische Entscheidungen immer wieder und es mangelt Ihnen an Unternehmenszielen; Produktionsverfahren sind veraltet, Service und Qualität lassen zunehmend zu wünschen übrig oder das Feedback der Kunden verhallt im Raum.

Ihre Optionen: Kurskorrekturen, Veränderung oder Abstoßen nicht rentabler Bereiche, Überprüfung aller Ressourcen, Kooperationen mit anderen Unternehmen, Beobachtung der Konkurrenz, Innovationen oder Internationalisierung.

Die ERfolgskrise

Weitaus deutlicher ist die Erfolgskrise zu erkennen. Auftragszahlen sinken ebenso wie Gewinne, Mitarbeitermotivation und das Klima leiden unter dem wachsenden Misserfolg. Die Luft wird immer dünner, weil Schulden weiter steigen und es an Geld für Veränderungsprozesse mangelt. Stammkunden wandern ab, Beschwerden häufen sich, der Absatz geht zurück, gleichzeitig halten Sie Lieferzeiten nicht immer ein; bei fehlender Auslastung sinkt die Qualität der Produkte, Umsatz und Gewinne gehen zurück.

Mit kleineren Korrekturen ist es nun nicht mehr getan, eine Grundsanierung muss her. Unterziehen Sie das Unternehmen einer grundlegenden Überprüfung, erstellen Sie Mängellisten, straffen Sie die Organisation. Outsourcen Sie Geschäftsfelder, die nicht ertragreich sind und treten Sie mit einem konsequenten Konzept zum Kampf gegen Ihre Konkurrenz an. Dies kann entweder durch den Preis, eine aggressive Marketingkampagne, eine gesteigerte Qualität oder innovative Produktionsverfahren sein.

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Die Liquiditätskrise

Halten Sie auch bei der klar erkennbaren Erfolgskrise die Augen weiter verschlossen, lässt die Liquiditätskrise nicht lange auf sich warten.

Mahnungen häufen sich, das Dispolimit wird permanent ausgenutzt, die Bank verweigert weitere Zahlungen, Lieferanten bestehen auf die Zahlung per Vorkasse. Ihr Personal lässt sich nur über die Einführung von Kurzarbeit halten, es drohen Pfändungen aufgrund unbezahlter Rechnungen. Bedienen Sie auch die Krankenkassen nicht mehr ordentlich, stellen diese von sich aus einen Antrag auf Insolvenz. Ihnen bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten.

Starten Sie den Kassensturz und erstellen Sie eine Liste, wer zuerst bedient werden soll. Schöpfen Sie Bareinlagen aus, besorgen sich neues Beteiligungskapital, stunden Sie Verbindlichkeiten und erhöhen das Kreditvolumen, um das Unternehmen zu retten.